NÜRNBERG (dpa-AFX) - Die Wolken über dem deutschen Arbeitsmarkt werden dunkler. Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist im fünften Monat in Folge gesunken und hat das niedrigste Niveau seit dem Corona-Jahr 2020 erreicht, teilte das IAB mit. Das Barometer sank im Januar auf einen Wert von 98,8 Punkten und liegt damit klar unter der neutralen Marke von 100.
Die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, hatte bereits im Herbst vergangenen Jahres erklärt, in diesem Winter könnte die psychologisch wichtige Marke von drei Millionen Arbeitslosen erstmals seit fast zehn Jahren überschritten werden.
Das Arbeitsmarktbarometer, das auf den Einschätzungen der deutschen Arbeitsagenturen für die jeweils folgenden drei Monate beruht, besteht aus zwei Komponenten: Beschäftigung und Arbeitslosigkeit. Die Komponente Arbeitslosigkeit sank im Januar um 0,5 Punkte auf 97 Punkte. Es liegt bereits seit längerer Zeit im Negativbereich unter 100 Punkte.
Die anhaltend gute Beschäftigungslage hatte die Situation auf dem Arbeitsmarkt über lange Zeit positiv dargestellt. Im Januar fiel es um 0,4 Punkte auf 100,5 Punkte und liegt damit nur noch knapp über der neutralen Marke.
"Es sieht nicht gut aus am Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosigkeit steigt im dritten Jahr hintereinander", sagte IAB-Forscher Enzo Weber. "Wir haben Rekordbeschäftigung, aber der Trend ist abgeknickt. Zurück in die Erfolgsspur kommt der Arbeitsmarkt nur mit positiven wirtschaftlichen Entwicklungsperspektiven in der Transformation", betonte er./dm/DP/tih