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Die letzten Tage waren für die ASML-Aktie echt wild. Der chinesische KI-Riese DeepSeek hat die Tech-Branche ordentlich durchgeschüttelt und Nvidia sowie viele Hardware-Aktien mächtig unter Druck gesetzt. ASML, der niederländische Vorzeigekonzern für Hightech-Maschinen, hat es dabei auch erwischt. Aber wie schlimm ist es wirklich? Was sagen die Quartalszahlen? Und vor allem: Ist jetzt der perfekte Moment zum Einsteigen? Hier gibt es Antworten.
DeepSeek legt los - und ASML fängt an zu straucheln
Am Montag war es richtig ungemütlich für ASML. DeepSeek hat angekündigt, mit einer supergünstigen KI-Lösung auf den Markt zu gehen, die kaum teure Hardware braucht. Die Folge: Viele Anleger haben Panik geschoben, und ASML ist innerhalb weniger Stunden prozentual zweistellig eingebrochen - von deutlich über 700 Euro runter auf unter 650 Euro.
Zwar konnte sich die Aktie danach wieder etwas erholen, dennoch sind die Verluste deutlich und die Aktie ist noch immer ein ordentliches Stück unter dem Hoch.
DeepSeek könnte langfristig tatsächlich dafür sorgen, dass weniger Chips gebraucht werden - und damit weniger Maschinen von ASML. Klingt erstmal schlecht, aber: ASML ist der Platzhirsch, wenn es um diese extrem spezialisierten Lithografie-Systeme geht. Ohne die läuft in der Chip-Herstellung praktisch gar nichts. Während große Namen wie Samsung ihre Bestellungen erstmal auf Eis legen, springt jemand anderes in die Bresche. Zum Beispiel TSMC aus Taiwan - der größte Chiphersteller der Welt. Solche Schwankungen bei den Bestellungen sind für ASML also nichts Neues, und langfristig gleicht sich das in der Regel meist wieder aus.
So steht ASML wirklich da
Klartext: Wir wollen gar nicht auf die heute vorgelegten neuen Quartalszahlen im Detail eingehen, sondern beschäftigen uns lieber mit der Frage, was sagt die Charttechnik zu ASML im kommenden Abschnitt.
Ein Detail, das Hoffnung macht: Laut den Experten von Cantor Fitzgerald kostet der Samsung-Rückzieher ASML "nur" 500 Millionen Euro. Klingt nach viel Geld, ist aber Peanuts, wenn man bedenkt, dass ASML 2025 Umsätze von 32,7 Milliarden Euro erwartet.
Was ASML außerdem auszeichnet, ist der Fokus auf Innovationen. Gerade die Weiterentwicklung der extrem ultravioletten Lithografie (EUV) sorgt dafür, dass sie in der Chip-Herstellung unverzichtbar bleiben. Das ist nicht nur heute ein großer Vorteil, sondern auch für die nächsten Jahre ein echtes Ass im Ärmel.
ASML-Aktie Charttechnik: Wohin geht die Reise?
Schauen wir uns den Chart mal genauer an. Der Kurs hat kürzlich die wichtige 200-Tage-Linie unterschritten - für viele ein Warnsignal. Aber genau solche Phasen sind manchmal die besten Chancen, um einzusteigen.
Die nächsten Ziele? Wenn die 710-Euro-Marke geknackt wird, könnte es bis 750 Euro hochgehen. Langfristig könnte sogar ein Comeback auf über 1.000 Euro drin sein. Sollte der Kurs aber nochmal in Richtung 600 Euro zurückfallen, gibt es hier einen ersten Boden, wo viele Käufer schon Schlange stehen dürften mit ihren Kauflimits. Der RSI ist auch noch oberhalb der 30er Marke - daher kein Grund zur Panik. Kurz gesagt: Die Aktie ist stark unter die Räder gekommen, aber noch ist der langfristige Trend intakt.
Unsere Idee: Nicht alles auf einmal kaufen
ASML ist jetzt spannend, aber wegen der ganzen Unsicherheiten, auch in Bezug auf DeepSeek, bleibt Vorsicht wichtig. Unsere Idee daher: Schrittweise Kauflimite legen, möglichst immer in der Nähe von charttechnischen Unterstützungszonen. Vielleicht sogar über 4 oder 5 Trades verteilt. So wird das Risiko gesplittet
und man kann von möglichen Rücksetzern profitieren.
Wer den Mut hat, ein bisschen Geduld mitzubringen, wird mit ASML vermutlich noch richtig Spaß haben. Denn trotz aller Turbulenzen: Die Niederländer bleiben führend, wenn es um Hightech in der Chip-Herstellung geht.
ASML ist aktuell schon ein wenig ein Zockerpapier geworden, da die Volatilität zugenommen hat. Aber mit einer Staffelstrategie und einem guten Plan, ist es ein besser kalkulierbares Risikoinvestment.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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