
© Foto: Symbolbild von Ichigo121212 auf Pixabay
Renk hat in den letzten Monaten ordentlich für Aufsehen gesorgt. Nachdem das Unternehmen im Februar 2024 an die Börse ging, hat die Aktie eine beeindruckende Rally hingelegt - ein Anstieg von 15 auf über 30 Euro. Doch wer dachte, das würde so weitergehen, wurde überrascht: Die Aktie ist wieder abgestürzt, und zwar ordentlich. Der Rücktritt von CEO Susanne Wiegand sorgt aktuell für richtig viel Unruhe. Doch ist das nur ein kleiner Rücksetzer oder steckt mehr dahinter? Und wie geht es nun mit der Aktie weiter? Wir schauen uns für Sie mal genauer an, was da gerade abläuft.
Renk wächst kräftig - doch die Aktie geht den Bach runter
Renk hat 2023 richtig abgeliefert - und das trotz oder gerade genau wegen der ganzen Krisen und Unsicherheiten, die weltweit herrschen. Der Umsatz schoss um 23 Prozent nach oben, und der Gewinn stieg um 26 Prozent. Der Rekord-Auftragseingang von 1,4 Milliarden Euro sorgt zudem für eine ordentliche Grundlage, um das Geschäft weiter anzukurbeln. Besonders im Verteidigungsbereich, wo Renk ja bekanntlich sehr gut aufgestellt ist, läuft es super. Panzer, gepanzerte Fahrzeuge, Marinesysteme - die Nachfrage steigt, und Renk ist mittendrin statt nur dabei.
Aber was passiert dann? Statt dass die Aktie weiter steigt, geht sie plötzlich in den Rückwärtsgang. Nach einem riesen Anstieg ist die Aktie von über 30 Euro plötzlich auf unter 23 Euro gefallen. Der Grund dafür? Der CEO-Abgang von Susanne Wiegand. Sie war es, die das Unternehmen an die Börse geführt und strategisch richtig gut positioniert hat. Ihr Abgang sorgt für Verunsicherung - und das ist auch verständlich.
Der CEO-Wechsel - Was bedeutet das für die Zukunft?
Es gibt immer dieses mulmige Gefühl, wenn ein CEO geht, vor allem wenn der Wechsel so plötzlich kommt, wie bei Wiegand. Sie hat Renk ja wirklich gut in die Börsenwelt eingeführt und das Unternehmen in eine starke Position gebracht. Nun übernimmt Alexander Sagel, der von Rheinmetall zu Renk gewechselt ist. Der Wechsel könnte eigentlich gut sein, da er aus den "eigenen Reihen" kommt und die Firma kennt. Doch, wer weiß, was da noch auf Renk und die Aktionäre zukommt?
Ein Wechsel an der Spitze kann vieles bedeuten. Es könnte ein klarer Neuanfang sein, aber auch Unsicherheit mit sich bringen. Die Märkte mögen es eben nicht, wenn plötzlich Dinge ins Wanken geraten. Klar, ein neuer CEO bedeutet nicht gleich das Ende der Welt, aber es ist definitiv ein Moment, bei dem man ein Auge darauf haben sollte, wie sich die Strategie entwickelt. Wenn Sagel jetzt nicht schnell klare Worte findet, was er mit Renk vorhat, dann könnten die nächsten Monate ganz schön zur Achterbahnfahrt werden.
Die Charttechnik - Was sagt, bzw. verrät der Kurs über die Zukunft?
Schaut man sich den Chart an, sieht man, dass Renk echt einen wilden und wirren Verlauf hinter sich hat. Nach dem kräftigen Anstieg im Jahr 2024 - und das, nachdem die Aktie im Februar überhaupt erst an die Börse ging - hatte sie einen ziemlichen Höhenflug. Doch mittlerweile ist der Kurs deutlich gesunken. Von den fast 40 Euro im April 2024 ist die Aktie nun bei knapp 23 Euro angelangt. Der Kurs hat sich also fast halbiert.
Ein interessantes Detail: Der Kurs bewegt sich jetzt um die 200-Tage-Linie, die bei etwa 23,40 Euro liegt. Diese Linie wird von vielen Analysten als langfristiger Trendindikator angesehen. Wenn der Kurs wieder über diese Linie springt, könnte es eine positive Entwicklung geben. Wenn Renk aber nicht schnell wieder auf die Beine kommt, könnte die Aktie weiterhin unter Druck stehen.
Die Charttechnik spricht momentan nicht unbedingt für einen sofortigen Höhenflug. Der RSI ist im oberen Bereich angelangt und dies könnte erstmal wieder auf den Kurs drücken. Es sieht eher nach einem Zickzack-Kurs aus - Volatilität pur. Wenn die Unsicherheit um den CEO-Abgang erstmal abflacht und Sagel vielleicht ein bisschen mehr klarstellt, wie er das Unternehmen führen will, könnte sich das Bild wieder ändern.
Nicht Fisch, nicht Fleisch
Wenn man jetzt auf die aktuelle Lage schaut, hat Renk definitiv viel Potenzial. Der Auftragsbestand ist rekordhoch, die weltweite Nachfrage im Verteidigungsbereich dürfte weiterhin gut anhalten, und das Unternehmen ist grundsätzlich bestens positioniert, um vom globalen Aufrüstungsboom zu profitieren. Aber - und das ist ein großes Aber - der Wechsel an der Spitze sorgt natürlich für eine Menge Unsicherheit. Wer weiß schon, ob Sagel die gleiche Erfolgsstrategie weiterführt oder etwas ganz Neues wagt?
Die Aktie ist momentan recht günstig zu haben, und wer an die langfristige Entwicklung glaubt, könnte hier eine Chance sehen. Aber gleichzeitig sollte man sich der Tatsache bewusst sein, dass die nächsten Monate eine kleine Achterbahnfahrt für die Aktie werden könnten. Wir würden sagen: Wer auf Renk setzt, muss sich bewusst sein, dass noch einige Turbulenzen kommen könnten.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
Haftungsausschluss/Disclaimer
Die hier angebotenen Artikel dienen ausschließlich der Information und stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar. Sie sind weder explizit noch implizit als Zusicherung einer bestimmten Kursentwicklung der genannten Finanzinstrumente oder als Handlungsaufforderung zu verstehen. Der Erwerb von Wertpapieren birgt Risiken, die zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals und - je nach Art des Investments - sogar zu darüber hinausgehenden Verpflichtungen, bspw. Nachschusspflichten, führen können. Die Informationen ersetzen keine auf die individuellen Bedürfnisse ausgerichtete fachkundige Anlageberatung. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen sowie für Vermögensschäden wird weder ausdrücklich noch stillschweigend übernommen.
Finanznachrichten.de hat auf die veröffentlichten Inhalte keinerlei Einfluss. Finanznachrichten.de hat bis zur Veröffentlichung der Artikel keine Kenntnis über Inhalt und Gegenstand der Artikel. Die Veröffentlichungen erfolgen durch externe Autoren bzw. Datenlieferanten. Infolgedessen können die Inhalte der Artikel auch nicht von Anlageinteressen von Finanznachrichten.de und/oder seinen Mitarbeitern oder Organen bestimmt sein.