DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: Wegen der Goldenen Woche im Rahmen des Chinesischen Neujahr- und Frühlingsfests bleibt die Börse in Schanghai geschlossen.
DIENSTAG: Wegen der Goldenen Woche im Rahmen des Chinesischen Neujahr- und Frühlingsfests bleibt die Börse in Schanghai geschlossen.
AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (13:06 Uhr)
INDEX Stand +- % +-% YtD E-Mini-Future S&P-500 5.972,25 -1,6% +0,6% E-Mini-Future Nasdaq-100 21.192,75 -1,8% -0,2% Euro-Stoxx-50 5.198,57 -1,7% +6,2% Stoxx-50 4.558,46 -1,1% +5,8% DAX 21.356,44 -1,7% +7,3% FTSE 8.562,03 -1,3% +6,8% CAC 7.817,11 -1,7% +5,9% Nikkei-225 38.520,09 -2,7% -3,5% EUREX Stand +/- Punkte +/- Punkte YtD Bund-Future 133,27 +0,93 -0,01
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 74,45 72,53 +2,6% +1,92 +4,5% Brent/ICE 76,99 75,67 +1,7% +1,32 +3,5% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 54,325 53,65 +1,3% +0,68 +6,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.801,67 2.799,05 +0,1% +2,62 +6,8% Silber (Spot) 31,27 31,32 -0,1% -0,05 +8,3% Platin (Spot) 973,48 983,50 -1,0% -10,03 +7,3% Kupfer-Future 4,24 4,28 -1,0% -0,04 +5,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Kräftig aufwärts geht es für die Ölpreise. Nach Einschätzung der ING treiben Befürchtungen über Lieferunterbrechungen die Preise an. Dennoch könnte die Stärke des Öls nur kurzzeitig sein, da eskalierende Handelsspannungen das globale Wachstum erheblich beeinträchtigen und letztlich die Nachfrage dämpfen könnten, meinen Marktbeobachter.
AUSBLICK AKTIEN USA
Nachdem US-Präsident Donald Trump am Wochenende hohe Importzölle auf Produkte aus Kanada, Mexiko und China erhoben hat, dürfte die Wall Street mit kräftigen Abgaben in die neue Handelswoche starten. Die Entscheidung von Trump dürfte Vergeltungsmaßnahmen auslösen, so die Einschätzung von Vasu Menon, Managing Director für Investmentstrategie bei OCBC. Trumps Anordnungen enthielten zudem Vergeltungsklauseln, die die US-Zölle erhöhen würden, sollten die Länder ihrerseits mit Gegenmaßnahmen reagieren. "Sollte er diese Klauseln umsetzen, könnten wir eine Eskalation des Handelskrieges erleben", fügt Menon hinzu. Auch gegen die EU hat Trump hohe Importzölle angekündigt. Die Entscheidung von Trump könnte zudem Auswirkungen auf den künftigen Zinskurs der US-Notenbank haben. Mit dem Risiko einer höheren Inflation nach den angekündigten US-Importzöllen steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass das Offenmarktausschuss der US-Notenbank (FOMC) bei Zinssenkungen länger pausieren wird, so die Einschätzung des Senior-Research-Strategen Michael Brown von Pepperstone. Die anstehenden US-Konjunkturdaten dürften in den Hintergrund treten und keinen Impuls liefern.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
DIVIDENDENABSCHLAG
(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)
Unternehmen Dividende Thyssenkrupp 0,15 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe (2. Veröffentlichung) Januar PROGNOSE: 50,1 1. Veröff.: 50,1 zuvor: 49,4 16:00 Bauausgaben Dezember PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: 0,0% gg Vm 16:00 ISM-Index verarbeitendes Gewerbe Januar PROGNOSE: 50,0 Punkte zuvor: 49,3 Punkte
FINANZMÄRKTE EUROPA
Die Angst vor einem globalen Handelskrieg hält die europäischen Aktienmärkte am Montagmittag weiter im Atem. "Nun sind es die Zölle, die die lange erwartete Konsolidierung an den europäischen Aktienmärkten einleiten", so ein Marktteilnehmer. US-Präsident Trump hat klar gemacht, dass Zölle auf europäische Einfuhren folgen werden, und zwar "recht bald". Sollte die US-Regierung Importzölle von 10 Prozent auf europäische Einfuhren verhängen, würde dies nach Einschätzung der Deutschen Bank die europäische Wirtschaftsleistung um 0,5 bis 0,9 Prozent verringern. Das hätte natürlich Auswirkungen auf die Geldpolitik. Für einen solchen Fall glaubt die Deutsche Bank, dass der EZB-Einlagensatz bis Ende des Jahres auf 1,50 Prozent fallen würde. "Sie stehen mit den verhängten Zöllen besonders im Brennpunkt", so ein Marktteilnehmer zu Volkswagen. VW ist einer der größten Autobauer in Mexiko und fertigt dort auch für den US-Markt. Hinzu kommt laut Marktbeobachtern eine Batteriezellenfabrik, die von der Konzerntochter PowerCo in Kanada gebaut wird. Der Kurs gibt 6,2 Prozent ab. Daneben fallen Daimler Truck um 6,9 Prozent, BMW um 3,9 Prozent und Porsche AG um 4,5 Prozent. Bei der Porsche AG kommnen Personalien hinzu, mit denen das Unternehmen auf die schwache operative Entwicklung reagiert. Der langjährige Finanzvorstand Lutz Meschke und Vertriebschef Detlev von Platen sollen aus dem Vorstand ausscheiden. Porsche steckt, wie viele andere Autohersteller auch, besonders in China momentan in der Krise. Rüstungsaktien legen zu. Rheinmetall steigen um 1,5 Prozent und Hensoldt um 0,7 Prozent. Händler verweisen auf US-Außenminister Marco Rubio. Der sagte, Deutschland solle mehr für die Verteidigung ausgeben und weniger für Sozialprogramme. Die USA subventionierten in Deutschland und Frankreich die Möglichkeiten der teuren Frühverrentung. Julius Bär brechen um 12,2 Prozent ein. Der Konzern hat zwar den Nettogewinn im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt, die Kernkapitalquote verfehlte jedoch die Erwartungen. "Der Markt reagiert verschnupft auf die Kernkapitalquote", so ein Marktteilnehmer zu Julius Bär. L'Oreal trennt sich von einem Teil seiner Beteiligung an Sanofi. Das dürfte den Kurs von Sanofi aber nicht stärker drücken, weil die Titel über das Aktienrückkaufprogramm des Pharmakonzerns abfließen. Während Sanofi mit einem Minus von 0,2 Prozent vergleichsweise gut im Markt liegen, geben L'Oreal 1,8 Prozent ab. Und ABB hat nun ein weiteres Aktienrückkaufprogramm angekündigt, es soll bis zu 1,5 Milliarden Dollar umfassen. Der Kurs fällt trotzdem um 2,7 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:01 Uhr Fr, 17:22 Uhr % YTD EUR/USD 1,0252 +0,0% 1,0248 1,0394 -1,0% EUR/JPY 158,48 -0,2% 159,19 160,96 -2,7% EUR/CHF 0,9392 +0,2% 0,9383 0,9448 +0,1% EUR/GBP 0,8323 -0,1% 0,8335 0,8364 +0,6% USD/JPY 154,58 -0,3% 155,47 154,86 -1,8% GBP/USD 1,2318 +0,1% 1,2293 1,2427 -1,6% USD/CNH (Offshore) 7,3443 -0,2% 7,3374 7,2918 +0,1% Bitcoin BTC/USD 95.131,55 -2,9% 94.135,75 105.211,50 +0,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
An den Devisen- und Rohstoffmärkten sorgen die Ankündigungen von Trump für deutliche Reaktionen. So legt der US-Dollar kräftig zu, der Dollar-Index steigt um 1,0 Prozent. Der Kanada-Dollar notiert dagegen im Verlauf so tief wie zuletzt 2003. Auch der mexikanische Peso und der Euro stehen unter Druck. US-Zölle erhöhen in den USA den heimischen Inflationsdruck und die Fed dürfte darauf mit einer restriktiven Geldpolitik reagieren - die dann höheren Realzinsen machten den Greenback attraktiver, so Devisenanalyst Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien haben am Montag mit zum Teil kräftigen Kursverlusten geschlossen. US-Präsident Trump hatte angekündigt, ab Dienstag Zölle von 25 Prozent auf Einfuhren aus Kanada und Mexiko und einen zusätzlichen Zoll von 10 Prozent auf Waren aus China zu erheben. Bei Anlegern schürte dies Angst vor einem aufziehenden Handelskrieg. Kanada und Mexiko haben bereits Vergeltungsmaßnahmen angekündigt. China will den USA Kreisen zufolge indessen entgegenkommen. Die chinesische Regierung bereite ein Angebot vor, um höhere Zölle und die Beschränkung des Verkaufs von Technologie abzuwenden, wie über die Vorgänge informierte Personen sowohl in Peking als auch in Washington berichteten. Das chinesische Angebot sei ein Zeichen dafür, dass China bestrebt sei, die Handelsgespräche in Gang zu bringen. in Tokio standen vor allem Aktien von Autoherstellern unter Druck, da sie auch in Mexiko Autos produzieren und in die USA importieren. So büßten Toyota, Honda und Nissan Motor 5,0, 7,2 bzw. 5,6 Prozent ein. Auch in Seoul standen die Exportwerte unter Abgabedruck: Hyundai Motor verloren 1,9 Prozent, Kia 5,8 Prozent. Die beiden Autohersteller hatten zuletzt ihr Geschäft in Nordamerika ausgebaut. Die Titel des Nvidia-Zulieferers SK Hynix fielen um 4,2 Prozent. Aktuelle Konjunkturdaten zeugten indessen weiter
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
February 03, 2025 07:11 ET (12:11 GMT)
DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
von einer schwachen Wirtschaftsentwicklung in China. So ist der Caixin-Einkaufsmanaerindex für das verarbeitende Gewerbe im Januar auf 50,1 gefallen nach 50,5 im Dezember. Damit liegt er nur noch knapp über der Expansion anzeigenden Markte von 50 Punkten.
CREDIT
Die Risikoprämien am europäischen Kreditmarkt ziehen am Montag deutlich an. "Die Risk-Off-Stimmung erfasst auch die Kreditmärkte", so ein Marktteilnehmer. Die US-Zölle schürten die Furcht vor einer Verfestigung der Rezession. "Gefragt sind tendenziell eher Kurzläufer", sagt er.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
BAYER
hat für sein Nierenmedikament Finerenon bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) eine EU-Zulassung für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit Herzinsuffizienz beantragt. Basis ist das positive Ergebnis der zulassungsrelevanten Phase-3-Studie vom vergangenen Sommer, wie der Pharma- und Agrarchemiekonzern mitteilte.
FRESENIUS
hat einen Käufer für das internationale Projektgeschäft der Tochter Vamed gefunden und beschleunigt so den Ausstieg aus dem Geschäft. Wie Fresenius mitteilte, hat der Bad Homburger Medizintechnologiekonzern und Klinikbetreiber mit der Worldwide Hospitals Group (WWH) den vollständigen Verkauf des internationalen Projektgeschäfts der Vamed - Health Tech Engineering (HTE) - vereinbart. Käufer sei die Worldwide Hospitals Group GmbH mit Sitz in Hamburg.
LUFTHANSA
will die italienische ITA Airways vollständig übernehmen - allerdings noch nicht so bald. "Es ist keine Überraschung, dass das Multi-Hub-System der Lufthansa am besten mit einer 100-prozentigen Eigentümerschaft an allen Fluggesellschaften funktioniert, daher ist dies auch unser strategisches Ziel für unsere Eigentümerschaft an ITA", sagte Konzernchef Carsten Spohr in Rom anlässlich des Lufthansa-Einstiegs bei der Alitalia-Nachfolgerin mit einem Anteil von zunächst 41 Prozent.
JULIUS BÄR
weitet sein Kostensenkungsprogramm bis 2025 deutlich aus und verdreifacht dabei den bisherigen Stellenabbau. Im Zuge der zusätzlichen Einsparungen sollen weitere 400 Stellen abgebaut werden, zusätzlich zu den 200 Stellen, die die Schweizer Privatbank bereits bis Ende vergangenen Jahres reduziert hatte. Die Bank hat vergangenes Jahr den Gewinn deutlich gesteigert und die Markterwartungen übertroffen - beim Kosten-Ertrags-Verhältnis blieb sie allerdings unter den eigenen Erwartungen. Die Aktie sinkt am Vormittag um rund 10 Prozent.
L'OREAL
verkauft einen Teil seiner Sanofi-Beteiligung für 3 Milliarden Euro an den französischen Pharmariesen. Der französische Kosmetikkonzern kündigte an, er werde etwa 29,6 Millionen Sanofi-Aktien für je 101,50 Euro an Sanofi zurückverkaufen. Das entspricht etwa 2,3 Prozent des gesamten Sanofi-Kapitals. Nach Abschluss der Transaktion sowie der Einziehung der Aktien wird L'Oreal noch etwa 7,2 Prozent des Aktienkapitals von Sanofi halten, so das Unternehmen.
SOFTBANK/OPENAI
Der KI-Anbieter ChatGPT arbeitet in Japan mit der Softbank zusammen. Wie beide Unternehmen mitteilten, gründen sie ein Gemeinschaftsunternehmen, um KI-Dienste in Japan anzubieten.
STELLANTIS
hat Maßnahmen zur Vereinfachung seiner Organisation ergriffen, um die konzerninterne Entscheidungsfindung zu beschleunigen und neues Wachstum zu erzeugen. Der Mutterkonzern von Marken wie Fiat, Peugeot, Opel und Jeep erklärte, dass in den Regionen die Entscheidungs- und Umsetzungsmöglichkeiten unter anderem bei Produktplanung und Produktentwicklung verbessert worden seien.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros
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February 03, 2025 07:11 ET (12:11 GMT)
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