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2024 kletterte der Preis auf ein Allzeithoch und in 2025 geht es weiter. Zentralbanken kaufen weiter massiv - über 1.000 Tonnen im dritten Jahr in Folge. Doch bald könnten auch Geschäftsbanken nachrücken. Kommt bald der nächste Gamechanger? Digitale Gold-Token könnten die Liquidität revolutionieren und das Edelmetall fit für das moderne Bankensystem machen. Steht Gold vor dem großen Comeback als Sicherheit bei den Banken?
Tier-One-Assets: Warum Gold bisher nicht dazugehört
In der Bankenregulierung gibt es den Begriff "Tier 1 Capital", der das Kernkapital einer Bank bezeichnet. Banken müssen einen Teil ihres Kapitals in hochwertige liquide Aktiva (High-Quality Liquid
Assets, HQLA) halten, um finanzielle Stabilität zu gewährleisten. Dazu gehören bisher vor allem Staatsanleihen und Bargeld, da sie im Krisenfall schnell liquidiert werden können und das Vertrauen
in die Bankenstabilität stärken sollen. Allerdings haben sich Staatsanleihen in den letzten Jahren als riskanter erwiesen als gedacht. Die Zinserhöhungen der Zentralbanken führten zu starken
Wertverlusten, wodurch zahlreiche Banken mit nicht realisierten Verlusten in ihren Bilanzen kämpfen mussten. Einige Bankenpleiten im Jahr 2023, insbesondere in den USA und Großbritannien, waren
direkte Folgen dieser Problematik.
Gold könnte hier eine stabilere Alternative sein. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) stuft Gold als hochwertiges Reservevermögen für Zentralbanken ein. Für Geschäftsbanken wird
Gold jedoch nur mit Abschlägen von 50 bis 85 % als Sicherheit anerkannt. Das macht es für Banken bisher wenig attraktiv, auch in Zeiten von immer weiter steigenden Goldpreisen. Sollte sich dies mit
neuen digitalen Gold-Token ändern, könnte Gold für Geschäftsbanken in Zukunft eine größere Rolle spielen.
Herausforderungen für Gold als Banken-Asset
Obwohl Gold als stabiler Wertspeicher gilt, hat es für Banken einige praktische Nachteile. Physisches Gold ist nicht so schnell handelbar wie Anleihen oder digitale Vermögenswerte. Während eine
Aktie oder eine Anleihe in Sekunden verkauft werden kann, erfordert der Goldhandel oft physische Bewegung und Bestätigung der Echtheit. Ein weiteres Problem ist die Lagerung. Gold muss sicher
verwahrt werden, was hohe Kosten für Tresore und Sicherheitsmaßnahmen verursacht. Zudem ist eine regelmäßige Prüfung notwendig, um sicherzustellen, dass das hinterlegte Gold tatsächlich vorhanden
und echt ist.
Auch die Teilbarkeit stellt eine Hürde dar. Große Goldbarren können nicht einfach in beliebige Summen aufgeteilt werden, was die Flexibilität für Banken einschränkt. Regulatorisch wird Gold zudem
nicht in vollem Umfang als Sicherheit anerkannt. Doch genau an dieser Problematik wird derzeit gearbeitet: Digitales Gold könnte eine Lösung bieten.
Digitales Gold: Eine Revolution für Banken?
Der World Gold Council (WGC) könnte derzeit an einer Lösung arbeiten, um Gold für Banken attraktiver zu machen. Ein zentrales Konzept wäre die Tokenisierung von Gold, also eine digitale Abbildung
von physischem Gold, das in zertifizierten Tresoren hinterlegt sein soll. Durch diese Technologie könnte Gold in kleinsten Einheiten - möglicherweise bis hin zu 0,01 Gramm - handelbar gemacht
werden.
Laut einer Veröffentlichung des WGC im Rahmen des Gold247-Programms wäre das Ziel, die globale Goldmarktinfrastruktur zu modernisieren und Gold durch digitale Technologien leichter handelbar und
als Sicherheit für Banken nutzbar zu machen. Eine wichtige Komponente dieser Entwicklung könnte die sogenannte Standard Goldunit (SGU) sein - eine digitale Repräsentation von physischem Gold, die
möglicherweise auf Blockchain-Technologie basieren würde. Laut dem Gold Council könnte dies dazu beitragen, dass Gold effizienter als Finanzinstrument genutzt werden kann.
In einem Pilotprojekt hätten der WGC, Digital Asset und Euroclear bereits getestet, wie tokenisierte Vermögenswerte - darunter Gold, Staatsanleihen und Eurobonds - auf einer Blockchain gehandelt
werden könnten. Dadurch könnte die Mobilität von Sicherheiten verbessert, die Liquidität erhöht und Transaktionen effizienter gestaltet werden. Sollte sich diese Technologie durchsetzen, könnte
dies einige der bisherigen Herausforderungen bei der Nutzung von Gold als Banken-Asset überwinden. Insbesondere die Handelbarkeit, Teilbarkeit und regulatorische Anerkennung könnten erheblich
verbessert werden. Es bleibt jedoch abzuwarten, in welchem Umfang Banken dieses System tatsächlich übernehmen würden.
Welche Auswirkungen hätte das auf den Goldmarkt?
Sollten Geschäftsbanken verstärkt Gold als Sicherheit einsetzen, könnte dies die Nachfrage nach physischem und digitalem Gold deutlich erhöhen. Bislang waren es vor allem Zentralbanken, die
kontinuierlich Gold zu ihren Reserven hinzufügten. Nach Angaben des World Gold Council erreichten die Käufe dieser Institutionen im vergangenen Jahr ein besonders hohes Niveau. Besonders aktiv
waren Zentralbanken aus Asien und dem Nahen Osten, die ihre Bestände weiter ausgebaut haben.
Die größten Banken der Welt verwalten zusammengenommen enorme Vermögenswerte, von denen ein erheblicher Teil als Sicherheiten hinterlegt ist - bisher hauptsächlich in Form von Staatsanleihen.
Würden Banken auch nur einen kleinen Anteil davon in Gold umschichten, könnte dies spürbare Auswirkungen auf den Markt haben.
Zusätzlich könnte die Einführung digitaler Gold-Token eine neue Dynamik schaffen. Sollten diese als bankfähige Sicherheiten etabliert werden, könnten auch institutionelle Investoren, die bisher vor
allem in liquide Wertpapiere investierten, verstärkt Gold als Alternative in Betracht ziehen. Dadurch würde sich die Rolle von Gold im Finanzsystem möglicherweise deutlich erweitern.
Chance für den Bergbau
Laut Tavi Costa haben sich Minenaktien in jüngster Zeit ungewöhnlich stark vom Goldpreis entkoppelt - ein Muster, das historisch betrachtet kaum Bestand hatte. Während Gold neue Rekordhöhen erreicht, bleiben Minenaktien wie der $GDX ETF deutlich hinter dieser Entwicklung zurück. Der Chart von Costa zeigt jedoch, dass Minenaktien früher eng mit dem Goldpreis korrelierten und oft sogar überproportional reagierten. Diese aktuelle Entkopplung ist aus historischer Sicht selten und könnte auf eine mögliche Neubewertung hindeuten. Technische Signale wie der Bruch des langfristigen Abwärtstrends und die Bildung höherer Tiefs deuten darauf hin, dass Minenaktien sich wieder stärker an den Goldpreis angleichen könnten.
![](https://www.axinocapital.de/files/public/screenshot-2025-02-05-213646-1ef71.png?1738787822)
Falls die Nachfrage nach physischem Gold in den kommenden Jahren weiter steigen sollte, könnten auch Minenbetreiber profitieren. Während große Produzenten wie Barrick Gold und Newmont im
Mittelpunkt stehen, wären Unternehmen wie Heliostar Metals und Aguia Resources mit ihren unterschiedlichen Ansätzen besonders interessant.
Laut dem Management habe sich Heliostar Metals das Ziel gesetzt, bis 2030 als Mid-Tier-Produzent mit einer
jährlichen Produktion von über 500.000 Unzen Gold etabliert zu sein. Durch die geplante Übernahme zweier produzierender Minen in Mexiko sowie die Entwicklung des Ana Paula-Projekts könnte Heliostar
eine diversifizierte Produktionsbasis schaffen, die langfristiges Wachstum ermöglichen würde.
Aguia Resources konzentriere sich laut dem Management auf die Nutzung hochgradiger Vorkommen. Auf dem Santa
Barbara-Projekt in Kolumbien sei kürzlich nach der schnellen Reaktivierung der bestehenden Anlage bereits der erste Goldguss erfolgt. Diese geschah innerhalb 6 Monate. Nun plane das Unternehmen,
die Produktionskapazität schrittweise zu erhöhen und die Infrastruktur weiter auszubauen, um eine effizientere Verarbeitung zu ermöglichen.
Sollte sich der Trend fortsetzen, könnten sowohl Banken als auch Investoren Gold in einem völlig neuen Licht sehen. Ob sich Gold als Tier-One-Asset durchsetzen wird, bleibt abzuwarten - doch die
Weichen für einen Paradigmenwechsel könnten bald gestellt sein.
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