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PayPal haute solide Zahlen raus, aber die Börse reagiert erst mal mit Schulterzucken, bzw. besser gesagt mit Kursverlusten. Umsatz und Gewinn lagen über den Erwartungen, trotzdem sorgen sinkende Margen und ein eher schwaches Wachstum im "Branded Checkout" für miese Stimmung. Warum Anleger trotz eines fetten Aktienrückkaufprogramms zögern und ob die PayPal-Aktie jetzt ein Schnäppchen für Sie sein könnte. All das schauen wir uns genauer für Sie an.
Starke Zahlen - aber die Börse will anscheinend noch mehr
PayPal hat zuletzt seine neuesten Quartals- und Jahreszahlen vorgelegt und die sind eigentlich ziemlich gut. Im vierten Quartal 2024 kam das Unternehmen auf einen Umsatz von 8,37 Milliarden US-Dollar. Zum Vergleich hatten Analysten nur 8,26 Milliarden US-Dollar erwartet. Auch der bereinigte Gewinn pro Aktie lag mit 1,19 US-Dollar über den Schätzungen (1,12 US-Dollar).
Der Umsatz ist um 7 Prozent auf 31,8 Milliarden US-Dollar gestiegen, und der Gewinn pro Aktie liegt jetzt bei 3,99 US-Dollar. Auch Venmo wächst weiter. Das Unternehmen wurde 2013 von Paypal einverleibt. Das Bezahlvolumen dort ist um 10 Prozent gestiegen. Das zeigt, dass PayPals Plan, aus der Plattform endlich mehr Profit rauszuholen, langsam aber sicher aufgeht.
Aber warum fällt dann die Aktie fragen Sie sich sicherlich. Das haben wir uns auch gefragt. Manchmal ist Börse eben nicht ganz einfach und auch nicht ganz rational, aber der Knackpunkt ist wohl die operative Marge bei Paypal. Diese ist um 34 Basispunkte auf 18 Prozent gesunken. Und dann wäre da noch der "Branded Checkout", also das klassische PayPal-Bezahlangebot. Dessen Wachstum lag mit 6 Prozent unter den Erwartungen der Analysten. Insgesamt zusammengefasst bedeutet dies, dass die vorgelegten Zahlen von Paypal bei Umsatz und Gewinn auf den ersten Blick gut sind, aber auf den zweiten Blick eben nicht gut genug, um alle Investoren zu begeistern.
Um dem Kursverfall jetzt entgegenzuwirken, zieht PayPal ein gigantisches Aktienrückkaufprogramm über 15 Milliarden US-Dollar durch. CEO Alex Chriss bleibt optimistisch und betont, dass sich das Unternehmen für langfristiges Wachstum bestens aufgestellt hat. Aber ob dies die Anleger und Investoren überzeugen wird, bleibt abzuwarten.
Charttechnik: Wo bleibt das Kaufsignal?
Und was sagt die Charttechnik? Die sieht aktuell eher ebenfalls durchwachsen aus. Nach einem starken Comeback in 2024 hat die PayPal-Aktie in den letzten Wochen wieder ordentlich Federn gelassen. Seit Jahresbeginn ging es um mehr als zehn Prozent gen Süden, aktuell liegt der Kurs bei knapp unter 80 US-Dollar.
Jetzt kommt es drauf an ob die Unterstützung bei 75 US-Dollar hält. Wenn nicht, könnte es weiter in Richtung 70 US-Dollar gehen, oder sogar noch weiter runter.
Auf der anderen Seite ist zu erkennen, dass sollte die Aktie wieder über 85 US-Dollar klettern, dies ein Zeichen für eine mögliche Trendwende wäre. Im 5-Jahreschart erkennt man auch schön die mehrmonatige Seitwärtsbewegung der Aktie. Von dem Höhenflug der Nasdaq hat diese nicht partizipieren können. Fast die komplette Hausse ist an Paypal vorübergegangen. Der RSI liegt aktuell im neutralen Bereich.
Längerfristig wären erst Kurse über 95 US-Dollar ein bullishes Zeichen für einen weiteren Anstieg in Richtung 150 US-Dollar.
Ist PayPal ein Schnapper?
PayPal ist und bleibt ein solides Unternehmen mit Potenzial. Die Umsätze wachsen, die Aussichten für 2025 sind nicht schlecht, und das Unternehmen setzt auf Zukunftsprojekte wie Venmo und moderne Checkout-Technologien.
Und jetzt das "Aber" und das ist das "große Aber".
Es gibt berechtigte Zweifel durch sinkende Margen, harten Wettbewerb und die schwächelnde Performance im Kerngeschäft, welche viele Investoren verschrecken und einen großen Bogen um die Aktie machen lassen. Nicht umsonst steht die Aktie jetzt dort, wo sie aktuell steht.
Für längerfristige Investoren sollten Sie einen Kauf-Allert bei der 95 US-Dollar Marke setzen. Dann sich den Chart nochmal genauer anschauen und entscheiden, ob sich ein Longtrade mit Kursziel 150 USD und einem passenden Stoppkurs lohnt.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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