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Novo Nordisk, der dänische Pharma-Gigant, der mit seinen Abnehmspritzen und Diabetesmedikamenten Milliarden verdient, steht vor einem echten Härtetest. 2024 war ein grandioses Jahr mit einem tollen Umsatzplus, doch jetzt drängt die Konkurrenz mit aller Macht auf den Markt. Besonders aus den USA kommt Gegenwind. Eli Lillys neues Wundermittel Zepbound könnte Novo Nordisk das Leben schwer machen. Bleibt die Aktie trotzdem ein starkes Investment - oder wird es langsam eng? Wir schauen uns an, wo das Unternehmen wirklich steht, was die Charttechnik sagt und ob sich ein Einstieg jetzt noch für Sie lohnt.
Novo Nordisk: Zwischen Höhenflug und Gegenwind
Novo Nordisk hat 2024 beeindruckende Zahlen abgeliefert - keine Frage. 26 Prozent mehr Umsatz, satte 39 Milliarden Euro Gesamtumsatz, und der operative Gewinn ist ebenfalls um ein Viertel gewachsen. Besonders die Kassenschlager Wegovy (Abnehmspritze) und Ozempic (Diabetesmedikament) haben ordentlich Geld in die Kassen gespült. Wegovy allein hat sich fast verdoppelt (+86 Prozent Umsatzwachstum), und Ozempic legte nochmal um ein Viertel zu.
Aber, und das ist das große Aber, die Konkurrenz schläft nicht. Eli Lilly hat mit Zepbound eine echte Kampfansage auf den Markt gebracht. Und die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Im vierten Quartal 2024 wurden in den USA mehr Rezepte für Zepbound als für Wegovy ausgestellt. Das wäre noch zu verschmerzen, aber dann kamen auch noch Studienergebnisse, die Zepbound als das effektivere Mittel zeigten. Ein fetter Schock für Novo Nordisk.
Der Konzern versucht natürlich gegenzuhalten. Mit neuen Wirkstoffen wie Cagrisema sollte die nächste Generation von Abnehmspritzen kommen - doch die ersten Studienergebnisse waren enttäuschend. Der erhoffte Gewichtsverlust von 25 Prozent trat nicht ein. Die Aktie rauschte nach unten, zeitweise um über 25 Prozent. Das tat weh.
Jetzt steht Novo Nordisk vor einem entscheidenden Punkt. Kann das Unternehmen die Marktführerschaft verteidigen, oder droht es, auf die Verliererstraße zu geraten?
Die Novo-Nordisk-Aktie: Nach dem Sturzflug wieder im Aufwind?
Kommen wir zum spannenden Teil der Aktie. Wer vor zehn Jahren Novo Nordisk gekauft hat, kann sich entspannt zurücklehnen: Der Kurs hat sich seitdem vervielfacht.
Aber seit Ende 2024 ist der Wurm drin. Der Kurs ist nach dem Cagrisema-Schock abgesackt und hat sich jetzt irgendwo um die 83/84-Euro-Marke eingependelt. Das große Fragezeichen: War das schon der Boden - oder geht es eventuell noch tiefer?
Ein Blick auf die Charttechnik zeigt: Die nächsten wichtigen Unterstützungen liegen bei knapp unter 80 und bei ca.75 Euro. Wenn diese halten, könnte sich die Aktie langsam wieder fangen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch oben Hürden zu überwinden. Diese liegen bei 90 und 95 Euro als die nächsten großen Widerstände. Wenn die Aktie diese knackt, wäre das ein starkes Kaufsignal und könnte die Aktie wieder in die Region um 115 oder darüber katapultieren.
Und dann wäre da noch der RSI (Relative Strength Index). Der zeigt aktuell an, dass sich die Aktie weder im Überkauft- noch im Überverkauft-Modus befindet. Dies bedeutet eher ein neutral mit einer kleinen Tendenz zu einer möglichen Trendumkehr. Wer also auf eine langfristige Erholung setzt, könnte hier eventuell eine interessante Kaufgelegenheit sehen.
Wo geht die Reise hin?
Trotz des aktuellen Gegenwinds bleibt Novo Nordisk ein echtes Schwergewicht in der Pharmabranche. Die Prognosen für 2025 sind ein weiteres Wachstum von 16 bis 24 Prozent beim Umsatz, 19 bis 27 Prozent beim operativen Gewinn. Die Nachfrage nach Abnehm- und Diabetesmedikamenten ist ungebrochen hoch, und das Unternehmen investiert massiv in neue Produktionsanlagen.
Cagrisema ist zwar vorerst ein Dämpfer, aber neue Studie läuft bereits, und die Ergebnisse sollen im Juni 2025 kommen. Wenn sich zeigt, dass das Mittel doch besser ist als gedacht, könnte das ein echter Gamechanger werden. Außerdem hat das Unternehmen mit Amycretin noch ein weiteres heißes Eisen im Feuer. Die ersten Studiendaten aus Januar 2025 waren vielversprechend - vielleicht kommt hier bald der nächste große Durchbruch.
Für risikofreudige Investoren könnte das bedeuten, dass das schrittweise einsteigen und mögliche Rücksetzer nutzen eine interessante Strategie ist. Wer lieber auf Nummer sicher geht, wartet die nächsten Studiendaten ab. Aber eines ist klar: Novo Nordisk bleibt ein Pharma-Riese mit gutem Potenzial.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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