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Mit steigenden Leasingzinsen und schwindenden Beständen wächst der Druck auf Londons Goldmarkt. Muss immer mehr Gold aus den Tresoren von Zentralbanken geliehen werden, um den Handel zu sichern? Der Markt könnte vor einer ernsthaften Krise stehen - die Verfügbarkeit von Gold aus London wird zunehmend fraglich.
Handelszölle treiben Goldnachfrage
Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte haben die Märkte in Aufruhr versetzt. Viele Investoren fürchten eine steigende Inflation und setzen verstärkt
auf Gold als sicheren Hafen. Laut Analysten wie Florian Grummes könnte die psychologisch bedeutende 3.000-Dollar-Marke pro Unze schon bald erreicht werden.
Gleichzeitig kommt es in London zu signifikanten Verzögerungen bei der Auslieferung von physischem Gold. Berichten zufolge hat sich die Wartezeit für Abhebungen aus den Tresoren der Bank of England
von wenigen Tagen auf mittlerweile vier bis acht Wochen verlängert. Ursache ist ein starker Goldabfluss in die USA - Händler lagern verstärkt Gold in New York ein, um sich gegen mögliche neue
Handelszölle abzusichern.
Goldknappheit in London?
In den vergangenen Wochen haben sich besorgniserregende Entwicklungen auf dem Londoner Goldmarkt abgezeichnet. Während die Goldbestände in den New Yorker Tresoren der COMEX um 16 Millionen Unzen
gestiegen sind, meldet die London Bullion Market Association (LBMA) einen massiven
Abfluss von Gold aus ihren Tresoren. Allein im Januar 2025 wurden 151 Tonnen abgezogen - ein Trend, der bereits im Dezember mit 30 Tonnen begann.
Allerdings zeigen die offiziellen Zahlen der LBMA, dass sich noch immer rund 260.000.000 Unzen (über 8.000 Tonnen) Gold in den Tresoren befinden. Diese Menge sollte theoretisch ausreichen, um den
Markt stabil zu halten.
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Quelle: LBMA
Doch warum steigen dann die Leasingzinsen für Gold auf extreme 12 %, wenn scheinbar genügend Gold vorhanden ist? Sind die offiziell gemeldeten Bestände nicht so verfügbar, wie es den Anschein hat?
Steigende Leasingzinsen als Krisensignal
Trotz der offiziell gemeldeten hohen Lagerbestände scheint die Liquidität des Londoner Marktes stark unter Druck zu geraten. Die Financial Times berichtete jüngst, dass die Übernacht-Leasingraten für Gold auf bis zu 12 % gestiegen sind - ein drastischer Anstieg gegenüber den bisherigen 2-3 %. Dies deutet darauf hin, dass Marktteilnehmer verzweifelt nach physischem Gold suchen und es nur noch zu hohen Kosten leihen können. Obwohl der Leasingzins rasant steigt, wurden in den letzten zwei Monaten nur 2 % der Londoner Goldreserven abgezogen. Heißt das, dass der frei verfügbare Goldbestand bereits nahezu erschöpft ist?
Zentralbanken verleihen Gold: Kritische Liquiditätsengpässe in London?
Durch die verstärkten Lieferungen in die USA schrumpfte der frei verfügbare Bestand in den Londoner Tresoren - also das Gold, das weder von Zentralbanken gehalten noch durch börsengehandelte
Goldfonds (ETFs) gebunden ist. Dies wiederum erhöhte die Nachfrage nach Leihgold, da Marktteilnehmer in London zunehmend darauf angewiesen sind, physisches Metall über den OTC-Markt
(Over-the-Counter) zu beziehen. Es könnte jedoch auch sein, dass nun Gold angegangen wird, das eigentlich nicht handelbar oder verfügbar ist, wodurch sich der Druck weiter verstärkt. Diese
Verknappung könnte einer der Hauptgründe für die aktuell so hohen Leasingzinsen sein.
Laut Berichten von Reuters leihen sich nämlich
Marktteilnehmer verstärkt Gold aus den Tresoren der Bank of England. Grund dafür ist die massive Nachfrage aus den USA, wo Händler hohe Prämien für physisches Gold zahlen. "Gold in den Tresoren der
Bank of England wird mit einem Abschlag zum Marktpreis gehandelt, was zu langen Warteschlangen für Abhebungen führt", erklärt Daniel Hynes, Rohstoffstratege der ANZ Bank. Um die steigende Nachfrage
letztendlich decken zu können, wird zusätzlich Gold aus asiatischen Handelszentren wie Dubai und Hongkong in die USA geflogen. Dadurch sind die COMEX-Bestände seit November um 90 % gestiegen.
Jensen: "Das liquide Gold scheint aufgebraucht"
Laut dem Analysten David Jensen ist der Markt auf ein kritisches Niveau geschrumpft: Von den 400 Millionen Unzen (12.440 Tonnen) an ausstehenden Spot-Kontrakten reichte bereits die Entnahme von 5,8
Millionen Unzen (181 Tonnen), um den Londoner Markt unter Druck zu setzen. Besonders alarmierend: Der sogenannte "Free Float" - also die Menge an Gold, die tatsächlich am Markt verfügbar ist -
scheint laut Jensens Berechnungen "hauchdünn" zu sein. Er warnt, dass der Markt nicht mehr liquide sei und möglicherweise nicht einmal solvent.
Ein nicht solventer Markt würde bedeuten, dass nicht genügend physisches Gold vorhanden ist, um bestehende Verträge zu erfüllen. Das könnte dazu führen, dass Händler und Investoren ihre Ansprüche
nicht mehr vollständig bedient bekommen. Könnte dies tiefgreifende Folgen für den internationalen Goldhandel haben - insbesondere, wenn Marktteilnehmer das Vertrauen in die Lieferfähigkeit der
Londoner Tresore verlieren?
Was passiert, wenn Investoren feststellen, dass ihre Papiergold-Ansprüche möglicherweise nicht mehr vollständig gedeckt sind? Die genauen Konsequenzen sind noch schwer abzuschätzen, doch eines
scheint sicher: Für den Goldpreis dürfte dies kaum negative Auswirkungen haben.
Junior Mining Unternehmen könnten von einer hohen Goldnachfrage profitieren
Während der steigende Goldpreis für Verbraucher und Investoren Unsicherheiten mit sich bringt, könnten Junior-Mining Unternehmen von einem hohen Goldpreis profitieren. Unternehmen wie Kalamazoo Resources aus Australien konzentrieren sich auf die Erkundung und Weiterentwicklung vielversprechender
Goldprojekte. Eines der zentralen Projekte ist das Ashburton-Goldprojekt, das eine Ressource von 1,44 Millionen Unzen Gold mit einem Gehalt von 2,8 g/t umfasst. Zudem könnte eine Übernahmeoption
durch De Grey Mining dem Unternehmen einen Kapitalzufluss von bis zu 30 Millionen USD ermöglichen. Auch bei anderen Explorationsprojekten wie Mallina West liefern Bohrergebnisse vielversprechende
Goldgehalte.
Ein weiteres Unternehmen ist Aguia Resources. Durch die Übernahme von Andean Mining Limited hat sich das
Unternehmen den Zugang zum Santa Barbara-Goldprojekt in Kolumbien gesichert. Die bestehende Verarbeitungsanlage wurde reaktiviert, und erste Gold- und Silberbarren wurden bereits gegossen.
Pilotbohrungen ergaben Gehalte von bis zu 20 g/t Gold, was das Potenzial für eine wirtschaftlich attraktive Produktion unterstreicht. In den kommenden Monaten soll die Verarbeitungskapazität der
Anlage auf 50 Tonnen pro Tag (tpd) ausgebaut werden.
Enthaltene Werte: XD0002747026,XD0002746952,AU000000AGR4,AU000000KZR3
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