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Am 26. März 2025 findet ab 9:30 Uhr die 7. Fachtagung "Tobacco Harm Reduction - Innovative Rauchentwöhnungsstrategien" in der Hörsaalruine der Charité in Berlin statt. Deutschlands bekannteste Suchtforscher:innen aus dem Schwerpunktbereich Harm Reduction richten den wissenschaftlichen Blick auf die Erreichbarkeit des erklärten Ziels der Bundesregierung, bis zum Jahr 2040 nur noch eine Raucher:innenquote von 5 % in Deutschland zu haben.
Noch scheint dieses Ziel in weiter Ferne zu liegen. Laut der vom Bundesgesundheitsministerium geförderten DEBRA-Studie (https://www.debra-study.info/) liegt die Raucher:innenquote derzeit bei über 28 %.
"Dass die Bundesregierung die Raucher:innenquote bis 2040 um über 20 % senken will, ist grundsätzlich begrüßenswert. Was aber fehlt, ist eine klare Strategie, um dieses Ziel auch zu erreichen.", so der Veranstalter der Fachkonferenz, Prof. Dr. Heino Stöver vom Frankfurter Institut für Suchtforschung an der Frankfurt University of Applied Sciences.
Die Fachkonferenz sei daher auch als Gegenentwurf zum sog. "quit or die"-Ansatz der aktuellen Gesundheitspolitik zu verstehen. Insgesamt sei es unverständlich, wie man seit Jahrzehnten darauf setze, mit den immer gleichen Mitteln gegen das Rauchen zu kämpfen, obwohl dieser Ansatz mit Blick auf die Raucher:innenquote nachweislich gescheitert sei. Das diskutierte Verbot von Aromen in E-Zigarettenliquids und das seit Jahren währende Verbot von Nikotinpouches trotz wachsenden Schwarzmarkts seien dafür negative Beispiele, ergänzt Stöver.
Auf der Konferenz wird daher auch der Tobacco Harm Reduction-Ansatz diskutiert und aktuelle Evidenzen aus dem Feld präsentiert. Anhänger:innen dieses Ansatzes fordern, dass es Raucher:innen zunächst ermöglicht werden soll, auf nachweislich weniger schädliche Alternativen wie z.B. E-Zigaretten, Nikotinpouches oder Tabakerhitzer umzusteigen, um die Anzahl der aufgenommenen Schadstoffe durch den Verzicht auf den Tabakrauch direkt zu verringern. "Vielen Raucher:innen gelingt es nämlich nur mit einem Zwischenschritt über E-Zigaretten, Nikotinpouches oder Tabakerhitzer von der konventionellen Zigarette loszukommen.", so Stöver.
Andere Länder seien in dem Bereich deutlich erfolgreicher. Schweden habe seine Raucher:innenquote dank Nikotinpouches auf knappe 5 % gesenkt. Die englische Gesundheitsbehörde rate starken Raucher:innen aktiv zum Umstieg auf die E-Zigarette, Neuseeland plane die Ausgabe von sog. Vape-Starterkits an Raucher:innen. Daran könne sich Deutschland ein Beispiel nehmen, betonte Stöver.
Der Suchtforscher freut sich daher auf die hochkarätigen Referent:innen auf der anstehenden Fachtagung.
Beiträge gibt es u.a. von:
- Dr. Nicola Lindsnon (Associate Professor, University of Oxford)
- Nina Pritszens Stefan Wiedemann, Alina Bialetzki (Drogenberatung vista gGmbH, Berlin)
- Prof. Dr. Berthold Wigger (Karlsruher Institut für Technologie)
- Prof. Dr. Karl Fagerström (Intern. Experte Tabakkontrolle und Rauchentwöhnung, Stockholm)
- Prof. Dr. Bernd Werse (Frankfurt UAS, Institut für Suchtforschung)
- u.v.m.
Bitte melden Sie sich bis zum 17.03.2025 via Mail: hstoever@fb4.fra-uas.de (Prof. Dr. Heino Stöver) an.
Das ISFF vermittelt Interviewanfragen gerne an die Referent:innen.
Videomittschnitte des Symposiums werden im Nachgang auf dem Youtube-Kanal von Prof. Dr. Stöver verfügbar sein. Sie finden diesen unter folgendem Link. (https://www.youtube.com/channel/UC-Kcgvz8dNU7cTrxP0Mhqqw)
Hinweis: ab 09:00 bis ca. 09:30 wird ein gesondertes Presse- und Politikbriefing zum Thema Senkung der Raucher:innenquote in Deutschland stattfinden. Anfragen dazu richten Sie bitte ebenfalls an: hstoever@fb4.fra-uas.de.
Weitere Infos finden Sie hier: Institut für Suchtforschung (ISFF) (https://www.frankfurt-university.de/de/hochschule/fachbereich-4-soziale-arbeit-gesundheit/forschung-am-fb-4/forschungsinstitute/institut-fuer-suchtforschung-isff/)
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Das Institut für Suchtforschung (ISFF) an der Frankfurt University of Applied Sciences wurde 1997 ins Leben gerufen von Prof. Dr. Volker Happel, Prof. Dr. Dieter Henkel und Prof. Dr. Irmgard Vogt. Es sieht seine Aufgabe darin, Sucht in ihren verschiedenen Erscheinungsformen sowie die mit Sucht in Zusammenhang stehenden Probleme und Aspekte zu erforschen. Das Institut fördert den Ausbau von interdisziplinären Beziehungen zu Kooperationspartnern auf regionaler, nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Forschungsprozesse und -resultate sollen in Lehre und Studium Berücksichtigung finden und nutzbar gemacht werden.
Pressekontakt:
Frankfurt University of Applied Sciences
Fachbereich 4: Soziale Arbeit und Gesundheit
Institut für Suchtforschung in Frankfurt (ISFF)
Prof. Dr. Heino Stöver
Telefon: +49 69 1533-2823 und mobil: +49 162 133 45 33
hstoever@fb4.fra-uas.de
Original-Content von: Prof. Dr. Heino Stöver - Sozialwissenschaftliche Suchtforschung, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/136903/5970029
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