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© Foto: Symbolbild von Karsten Würth auf Unsplash
Nach einem etwas holprigen Start ins Jahr 2025 hat sich die Siemens Energy-Aktie wieder gefangen und das ziemlich beeindruckend. Mit stabilen Jahreszielen, einem randvollen Auftragsbuch und starken Signalen aus den USA könnte der Konzern bald in neue Höhen aufsteigen. Aber ist jetzt wirklich der perfekte Einstiegszeitpunkt? Wir schauen uns die aktuellen Zahlen an, werfen einen Blick auf die Charttechnik und analysieren, ob sich ein Investment aktuell lohnen könnte.
Siemens Energy bleibt optimistisch: Wachstum trotz Gegenwind
Siemens Energy lässt sich nicht so leicht aus der Bahn werfen. Trotz der Herausforderungen bestätigt das Unternehmen seine ehrgeizigen Jahresziele. Der Umsatz soll um 8 bis 10 Prozent wachsen, die operative Marge auf 3 bis 5 Prozent steigen. Und mit das Beste ist, dass der Free Cashflow vor Steuern im ersten Quartal bereits bei satten 1,5 Milliarden Euro lag, was deutlich mehr ist, als Experten erwartet hatten. Damit könnte das Jahresziel von 1 Milliarde Euro recht mühelos übertroffen werden - zumindest nach jetzigem Stand.
Doch nicht alles läuft, wie es meistens ist, rund. Die Windkraft-Tochter Siemens Gamesa bleibt ein Sorgenkind. Hohe Verluste, strukturelle Probleme und Stellenstreichungen in Spanien und der Türkei zeigen, dass hier noch viel Arbeit ansteht. Die große Frage ist, ob Gamesa jemals profitabel werden wird/kann. Anleger werden und sollten das mit Argusaugen beobachten.
Charttechnik: Große Chancen, aber noch kein Freifahrtschein
Schaut man auf den Chart der Siemens Energy-Aktie, wird eins schnell klar. Hier steckt jede Menge Dynamik drin. Nach dem Kursrutsch im Januar, ausgelöst durch Unsicherheiten rund um das energieeffiziente KI-Modell DeepSeek, hat sich die Aktie stark zurückgearbeitet und steht nun kurz davor, ein neues Rekordhoch bei ca. 60,50 Euro zu machen. Gelingt der Durchbruch, könnte das eine neue Rally auslösen. Anleger sollten dennoch Vorsicht walten lassen, denn hält der Widerstand erstmal, droht wieder ein Rücksetzer. Das ist auch der Fall, wenn es ein sogenanntes False-Break gibt, ein Ausbruch über das Hoch, das aber anschließend wieder abverkauft wird. Eine solide Unterstützung gibt es bei rund 55-57 Euro, sodass es hier zu einer spannenden Entscheidung kommen könnte, sofern ein Rücksetzer eintritt. Heftige Kurssprünge sind also weiterhin möglich.
Fundamentale Entwicklung: USA als Wachstumsmotor, KI als Bonus
Siemens Energy setzt große Hoffnungen in den US-Markt und das aus gutem Grund. Mit acht Produktionsstätten und 12.000 Mitarbeitern vor Ort ist das Unternehmen bestens positioniert, um von der massiven Nachfrage nach Energieinfrastruktur zu profitieren. Trotz geopolitischer Unsicherheiten sieht CEO Christian Bruch hier viel mehr Chancen als Risiken. Die anfängliche Skepsis rund um energieeffiziente KI-Modelle wie DeepSeek hat sich etwas gelegt. Der rasant steigende Strombedarf für Rechenzentren könnte Siemens Energy sogar neue Möglichkeiten eröffnen. Dies heißt im Klartext, dass der Markt für Stromversorgungslösungen auf lange Sicht weiter wachsen dürfte.
Lohnt sich der Einstieg?
Siemens Energy bietet aktuell eine spannende Mischung aus Chancen und Herausforderungen. Manche würden dies aber auch als Risiko bezeichnen. Die stabilen Jahresziele, der starke Free Cashflow und das Potenzial in den USA sprechen klar für das Unternehmen. Dazu kommt hingegen die charttechnische Spannung: Sollte das Rekordhoch fallen, könnte es weiter steil bergauf gehen, fällt es nicht und die Aktie gleitet unter den Unterstützungsbereich, dürfte es ungemütlich werden.
Unserer Ansicht nach könnte der Schlüssel die Lösung der andauernden Probleme bei Siemens Gamesa sein. Solange hier keine nachhaltige Lösung gefunden wird, bleibt ein gewisses Risiko bestehen.
Daher wäre ein Kauf per Stopp-Buy oberhalb der 61,30 Euro interessant, z. B. gepaart mit einem Stopp bei 54,80 Euro. Nichtsdestotrotz bleibt unterm Strich, dass Siemens Energy eine heiße, spekulative Wette für alle bleibt, die an den langfristigen Erfolg der Energiewende glauben.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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