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FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat in seiner Rekordrally erst einmal eine Atempause eingelegt. Der deutsche Leitindex gab bis zum frühen Freitagnachmittag um 0,37 Prozent auf 22.528,38 Punkte nach. Das Börsenbarometer hatte am Vortag bei gut 22.624 Punkten einen weiteren Höchststand erreicht. Auf Wochensicht zeichnet sich ein Plus von gut drei Prozent ab.
Beschleunigt wurde die Rekordjagd des Dax zuletzt durch die Hoffnung auf Ukraine-Verhandlungen nach dem Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin. Der Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners wies nun darauf hin, wie heißgelaufen die Dax-Rally aus markttechnischer Sicht inzwischen sei.
Anleger seien hin- und hergerissen zwischen der Hoffnung auf einen Waffenstillstand und der Sorge bezüglich einer Eskalation der angespannten Beziehungen zwischen Trump und der Europäischen Union, und zwar nicht nur in der Handelspolitik, betonte Kapitalmarktexperte Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets. Es bestehe einiges Potenzial für Turbulenzen auch am Aktienmarkt, der sich angesichts dessen einmal mehr erstaunlich gelassen präsentiere.
Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es leicht auf 27.736,58 Punkte nach unten. Der knapp unter Rekordhoch stehende Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,1 Prozent zu.
Hierzulande waren die Aktien des Dialysespezialisten FMC mit einem Minus von fast fünf Prozent das Schlusslicht im Dax. Die Papiere litten unter schlechten Nachrichten rund um den US-Konkurrenten Davita . Experte David Adlington von der Bank JPMorgan bewertete den Ausblick der Amerikaner als etwas mau.
Am MDax-Ende gingen die Papiere von United Internet auf Talfahrt und sackten um 7,1 Prozent ab. Der Internet- und Telekommunikationskonzern hatte 2024 wegen Problemen bei seiner Tochter 1&1 den Gewinn nicht so deutlich gesteigert wie erhofft. Deren Anteilsscheine knickten um 6,3 Prozent ein und waren damit das Schlusslicht im Nebenwerteindex SDax .
Derweil steht auf der Sicherheitskonferenz in München an diesem Wochenende die neue Richtung der US-Regierung im Ukraine-Konflikt im Fokus. Dabei gab es zuletzt mit Blick auf die Ukraine durchaus gemischte Signale.
So betonte US-Vizepräsident J.D. Vance in einem Interview des "Wall Street Journal" einerseits, dass man ein Friedensabkommen will, das der Ukraine langfristige Unabhängigkeit garantiert. Es gebe "wirtschaftliche Druckmittel und natürlich auch militärische Druckmittel", um dies zu erreichen. Andererseits sagte Vance aber auch: "Ich glaube, es wird ein Abkommen geben, das viele Leute schockieren wird".
In diesem Umfeld legten die jüngst starken Schwankungen unterworfenen Aktien von Rüstungsunternehmen am Freitag deutlich zu. So gewannen Rheinmetall an der Dax-Spitze sechs Prozent.
Die Papiere von Hensoldt hatten im MDax mit plus 11,6 Prozent klar die Nase vorn. Zusätzlichen Auftrieb bekamen die Anteilsscheine von der Meldung zu einer Vertragserweiterung für das Radar des Kampfjets Eurofighter./la/mis
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
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