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© Foto: von Christine JAMIN auf Pixabay
Puma hat in den letzten Wochen eine echte Achterbahnfahrt hingelegt - und zwar eine, die vielen Anlegern auf den Magen geschlagen sein dürfte. Von rund 47 Euro im Dezember ging es runter auf ein Tief von 28,14 Euro im Februar. Aber jetzt gibt es einen ersten Hoffnungsschimmer am Horizont. CEO Arne Freundt hat einen Plan, der das Unternehmen wieder auf Kurs bringen soll. Die Charttechnik zeigt erste Lebenszeichen. Aber ist das wirklich der Wendepunkt oder nur eine kurze Verschnaufpause, bevor es weiter bergab geht? Wir nehmen die aktuellen Zahlen, die neue Strategie und die Marktstimmung unter die Lupe - und sagen Ihnen, ob sich der Einstieg für Sie jetzt lohnen könnte.
Pumas Plan: Mit mehr Flexibilität gegen den Handelskrieg
Puma steckt in Schwierigkeiten, aber Arne Freundt will das Ruder rumreißen und setzt dabei auf eine flexiblere Einkaufsstrategie. Das Zauberwort heißt weniger China, mehr Indonesien und Vietnam. Während früher rund 30 Prozent der für den US-Markt bestimmten Puma-Schuhe aus China kamen, sind es mittlerweile nur noch 10 Prozent.
Warum aber das Ganze? Der Grund sind die Spannungen zwischen den USA und China, die sich verschärft haben und seit Donald Trump wieder ins Weiße Haus eingezogen ist, drohen weitere Strafzölle. Freundt will Puma aus der Schusslinie bringen mit dem Vorteil, dass während die Konkurrenz ihre Preise wegen steigender Zölle eventuell erhöhen muss, Puma flexibel reagieren kann und sich dadurch möglicherweise Marktanteile sichert. Das klingt plausibel und durchdacht.
Die letzten Monate waren für Puma aber alles andere als ein Spaziergang. Die Quartalszahlen sahen auf den ersten Blick ganz okay aus, aber Lieferprobleme in China und Lateinamerika sorgten und sorgen wohl noch immer für zusätzlichen Druck. Dann die Hiobsbotschaft im Januar. Puma verfehlt die Quartalsprognosen und verschiebt ein wichtiges Rentabilitätsziel um ganze zwei Jahre. Daraufhin rutschte der Kurs so schnell ab wie schon seit über 20 Jahren nicht mehr.
Erholt sich die Puma-Aktie wieder? Die Charttechnik im Check
Die große Frage ist, ob der Crash übertrieben war, oder ob da noch mehr Abwärtspotenzial drinsteckt. Kurz vorweg: Keiner weiß es ganz genau, aber rein charttechnisch gibt es zumindest ein kleines Hoffnungssignal. Der RSI (Relative Stärke Index) liegt noch immer unter der 30er Marke und das heißt, dass die Aktie immer noch überverkauft ist. Solche Werte deuten oft auf eine bevorstehende Erholung hin.
Ein entscheidender Widerstand lauert zwischen 30,50 und 31,50 Euro. Wenn Puma diese Hürde knackt, könnte die Erholung bis auf 33,95 bis 34,80 Euro gehen. Aber wenn die Aktie daran abprallt? Dann könnte es noch mal richtig ungemütlich werden. Die gleitenden Durchschnitte (EMAs 20, 50 und 200 Tage) zeigen aktuell klar nach unten - langfristig bleibt der Trend also eher bärisch.
Charttechnisch gibt es zwar eine Chance auf eine Erholung, aber die Aktie muss erst ein paar harte Widerstände knacken, bevor man wirklich von einem Comeback sprechen kann.
Lohnt sich der Einstieg jetzt? Die Chancen und Risiken im Überblick
Puma steht an einer spannenden Weggabelung. Einerseits gibt es positive Signale: Die neue Einkaufsstrategie könnte langfristig helfen, die Charttechnik zeigt erste Erholungstendenzen, und mit etwas Glück stabilisiert sich der Kurs in den nächsten Wochen. Die harten Fakten sehen aber weniger toll aus. Die Aktie liegt kilometerweit unter ihrem 52-Wochen-Hoch von über 50 Euro. Die Prognosen für 2024 sind sehr sehr vage und vorsichtig formuliert. Eine schwache Nachfrage in wichtigen Märkten wie China und die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit bleiben große Fragezeichen.
Wer mutig ist und ein gewisses Risiko nicht scheut, könnte jetzt bei Kursen um die 30 Euro einen Fuß in die Tür setzen mit der Hoffnung auf eine Erholung Richtung 34 Euro. Aber für alle, die auf Nummer sicher gehen wollen, gilt: Erst mal abwarten, ob Puma tatsächlich die Kurve kriegt.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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