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- Gemeinnützige Rettungsdienstorganisation zieht Bilanz 2024
- Täglich knapp 135 Alarmierungen - Rückgang um 4,5 Prozent
- Meiste Starts in Bayern, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen
- ADAC Rettungshubschrauber in Berlin, Straubing und Ochsenfurt vorne
- Windeneinsätze, Flüge im Dunkeln und Telenotarzt gewinnen an Bedeutung
Die fliegenden Gelben Engel der ADAC Luftrettung sind 2024 bundesweit zu 49.048 Notfällen ausgerückt. Das geht aus der heute veröffentlichten Jahresbilanz der gemeinnützigen Rettungsdienstorganisation hervor. Damit gingen die Einsätze der ADAC Rettungshubschrauber im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 Prozent zurück (minus 2.299). Im Durchschnitt wurden die Maschinen jeden Tag zu knapp 135 Notfällen alarmiert. "Die Hubschraubercrews haben die notfallmedizinische Versorgung der Menschen 2024 uneingeschränkt sicherstellen können. Egal, ob bei Tag oder Nacht, im Gebirge oder auf See oder im Katastrophenfall - die Bevölkerung kann sich auch in Zukunft auf unsere schnelle Hilfe aus der Luft verlassen", betonte Frédéric Bruder, der Geschäftsführer der ADAC Luftrettung bei der Vorlage der Zahlen.
Einsatzgrund Nummer eins waren mit 31 Prozent Verletzungen nach Unfällen. Dazu gehören Freizeit-, Sport-, Arbeits-, Schul- und Verkehrsunfälle. Dahinter folgen mit 26 Prozent Notfälle des Herz-Kreislauf-Systems wie Herzinfarkte und Herzrhythmusstörungen. In 13 Prozent der Fälle diagnostizierten die Lebensretter aus der Luft neurologische Notfälle wie zum Beispiel einen Schlaganfall. Bei sieben Prozent war ein Notfall des Atmungssystems wie akute Atemnot oder Asthma die Ursache. Unter den Patienten waren mit 59 Prozent mehr Männer. Bei fast jedem zehnten Patienten handelte es sich um Kinder oder Jugendliche.
Als Gründe für den Rückgang der Einsätze sieht die ADAC Luftrettung neben normalen Einsatzschwankungen und wetterbedingten Flugausfällen die erweiterten Befugnisse für Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter sowie den zunehmenden Einsatz von Telenotärztinnen und Telenotärzten. Die Zahl der Fälle, in denen ein Notarzt vor Ort erforderlich ist, habe sich dadurch verringert. Um die Notfallversorgung insgesamt zu verbessern, hat die ADAC Luftrettung inzwischen eine eigene ADAC Telenotarzt gGmbH gegründet.
Die Bedeutung der schnellen Hilfe von oben wird nach Meinung der ADAC Luftrettung trotz der aktuell gesunkenen Einsatzzahlen weiter zunehmen, sagt Geschäftsführer Frédéric Bruder mit Blick auf notwendige Veränderungen im Gesundheitswesen. "Unser Wunsch an die neue Bundesregierung ist zuallererst eine zügige Reform des Notfall- und Rettungsdienstes. Darüber hinaus braucht es eine länderübergreifende Einsatz- und Bedarfsplanung sowie flächendeckende Einsatzmöglichkeiten unserer Rettungshubschrauber in der Dunkelheit." Bereits positiv wertet er die vermehrt langfristigen Verträge für den Bau und Betrieb von Luftrettungsstationen sowie die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Leitstellen, Kliniken, Rettungsdiensten, den Aufgabenträgern im Land und den Kommunen sowie der Polizei und Feuerwehr.
Einsatzorte und Einsatzstatistik
Die meisten Einsatzorte lagen 2024 in Bayern mit 12.015 (Vorjahr 12.998), hier befinden sich auch die meisten Stationen. Dahinter folgen Rheinland-Pfalz mit 7907 (8761), Nordrhein-Westfalen mit 5603 (5796) und Niedersachsen mit 5394 (5705). Bei Städten mit den meisten Alarmierungen unter den 38 Stationen liegen die ADAC Rettungshubschrauber "Christoph 31" in Berlin (2070), "Christoph 15" in Straubing (1814) und "Christoph 18" in Ochsenfurt (1795) auf den vorderen Plätzen. Der 2024 neu in Itzehoe in Schleswig-Holstein stationierte "Christoph 67" flog im ersten Halbjahr bereits 548 Einsätze.
Windeneinsätze und Nachtflüge
Auf hohem Niveau eingependelt haben sich Spezialeinsätze mit Rettungswinde. Die Crews der sechs Windenstationen in München, Murnau, Straubing (alle Bayern), Sande (Niedersachsen), Westpfalz (Rheinland-Pfalz) und Hamburg flogen insgesamt 552 Windeneinsätze (Vorjahr 546). Die Winde mit 90 Meter Länge und einer Traglast von rund 250 Kilogramm ermöglicht an schwer erreichbaren Einsatzorten eine erheblich schnellere Versorgung und Rettung von Patienten. Die Windenhubschrauber stehen zudem in Katastrophenfällen zur Rettung von Menschen in Notsituationen zur Verfügung. Wie wichtig diese sind, zeigte sich erneut beim jüngsten Hochwasser in Süddeutschland.
Weiter leicht zugenommen hat mit 3159 (Vorjahr 3122) auch die Zahl der Rettungsflüge in der Dämmerung und bei Dunkelheit. Darunter waren auch hochanspruchsvolle Notfalleinsätze in der Nacht mit Landung auf unbeleuchteten Plätzen. Möglich sind diese unter anderem durch spezielle Nachtsichtbrillen als Teil eines hochmodernen "Night-Vision-Imaging-Systems", kurz NVIS genannt. Solche Einsätze fliegen die Crews in Greven und Köln (beide Nordrhein-Westfalen), Senftenberg in Brandenburg, Sande in Niedersachsen, Mainz in Rheinland-Pfalz und Ulm in Baden-Württemberg.
Flotte und Crews
Bei ihrer Arbeit können die Crews der ADAC Luftrettung je nach Region und Anforderung auf modernste Rettungshubschrauber der Typen H135 und H145 von Airbus Helicopters zurückgreifen. Darunter befinden sich - wie seit kurzem neu in München und Mainz - auch mehrere Maschinen des Typs H145 mit Fünfblattrotor - für höhere Reichweite und deutlich mehr Zuladung. Neu angeschafft - wie etwa für Straubing, Siegen und Zwickau, wurden wegen ihres geringeren Gewichts und ihrer Größe auch weitere Helikopter des kleineren Typs H135. Sie sind günstiger in der Anschaffung, verbrauchen weniger Kerosin, sind besonders wendig und verursachen weniger starken Abwind beim Starten und Landen. Deshalb sind sie besonders für Notfälle im innerstädtischen Bereich geeignet.
Um die notfallmedizinische Versorgung aus der Luft in Deutschland sicherzustellen, arbeiten für die ADAC Luftrettung gGmbH und deren Tochterunternehmen bundesweit rund 1350 Menschen - darunter rund 180 Piloten und Pilotinnen, 645 Notärzte und Notärztinnen, rund 230 Notfallsanitäter und Notfallsanitäterinnen (TC HEMS) und mehr als 200 Mitarbeitende aus Technik und Wartung. In der Regel besteht das Team einer Station aus drei Piloten, fünf Notfallsanitätern und 15 Notärzten. Die Station "Christophorus Europa 3" in Suben, Österreich, wird gemeinsam mit dem ÖAMTC Christophorus Flugrettungsverein, Wien, betrieben. Die ADAC Luftrettung fliegt mit Hubschrauber und Piloten hier im Winterhalbjahr - im Sommer der ÖAMTC.
Über die ADAC Luftrettung gGmbH
Mit 55 Rettungshubschraubern und 38 Stationen ist die gemeinnützige ADAC Luftrettung eine der größten Luftrettungsorganisationen Europas mit bis heute mehr als 1,3 Millionen Einsätzen. Die ADAC Rettungshubschrauber gehören zum deutschen Rettungsdienstsystem, werden immer über die Notrufnummer 112 bei der Leitstelle angefordert und sind im Notfall für jeden Verunglückten oder Erkrankten zur Stelle. "Gegen die Zeit und für das Leben" lautet der Leitsatz der ADAC Luftrettung gGmbH. Denn gerade bei schweren Verletzungen oder Erkrankungen gilt: Je schneller der Patient in eine geeignete Klinik transportiert oder vor Ort vom Notarzt versorgt wird, desto besser sind seine Überlebenschancen bzw. seine Rekonvaleszenz. Die Crews der ADAC Luftrettung werden trainiert von der ADAC HEMS Academy GmbH. Die Wartung und technische Bereitstellung erfolgt über die ADAC Heliservice GmbH. Die ADAC Luftrettung ist ein Tochterunternehmen der ADAC Stiftung.
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