
DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
AUTO-INVESTITIONEN - Seit 2022 hat die deutsche Autoindustrie begonnen, mehr im Ausland zu investieren als in Deutschland. Das ergeben neue Daten des Verbandes der deutschen Autoindustrie (VDA). Damit bewahrheitet sich ein Szenario, vor dem die VDA-Präsidentin Hildegard Müller schon seit einigen Jahren warnt: Die Autoindustrie investiert immer mehr, aber nicht mehr in Deutschland. "Bis 2021 floss noch eine knappe Mehrheit der gesamten Investitionen nach Deutschland, doch seither hat es sich zugunsten des Auslands gedreht. Grund dafür sind unter anderem die mangelhaften Standortbedingungen: hohe Energiepreise und hohe Bürokratiekosten", sagt Manuel Kallweit, Chefökonom des VDA. Im Jahr 2008 flossen noch 70 Prozent der Investitionen für Forschung und Entwicklung deutscher Unternehmen der Autobranche in Vorhaben im Inland. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
NEUEINSTELLUNGEN - Die großen Unternehmen in Deutschland werden bei Neueinstellungen vorsichtiger. In einer Handelsblatt-Umfrage unter den 40 Dax-Konzernen und 20 großen Familienunternehmen gaben nur drei Firmen an, dass sie in diesem Jahr mehr Beschäftigte neu einstellen wollen als 2024, nämlich Siemens Energy, Rheinmetall und Vonovia. Fünf Firmen teilten sogar mit, dass sie 2025 weniger Personal als im Vorjahr rekrutieren wollen. Die Umfrage wirft ein Schlaglicht auf die große Unsicherheit der Konzerne. So ließen 38 der 60 Firmen die Frage nach ihren Personalplänen unbeantwortet, darunter die Autobauer Volkswagen, Mercedes-Benz, Porsche und BMW. (Handelsblatt)
EU-BEITRÄGE - Die Kommission der Europäischen Union bereitet die Mitgliedstaaten auf höhere Beitragszahlungen vor. Im Interview mit dem Handelsblatt sagte der EU-Haushaltskommissar Piotr Serafin: "Ein Prozent der EU-Wirtschaftsleistung ist nicht genug, um die Wettbewerbsfähigkeit, die Sicherheit, die Kohäsion und die globale Präsenz der EU zu sichern." In den vergangenen Jahren hatten die Mitgliedstaaten den EU-Haushalt bei einem Prozent der EU-Wirtschaftsleistung gedeckelt. Das will Serafin beim nächsten mehrjährigen Finanzrahmen von 2028 bis 2034 ändern. Eine konkrete Zahl nannte er nicht. (Handelsblatt)
INVESTITIONSPROGRAMM - Der frühere Siemens-Konzernchef Joe Kaeser fordert von der kommenden Bundesregierung ein gewaltiges Investitionsprogramm von bis zu einer halben Billion Euro, um Deutschland aus der Krise zu führen. "Deutschland ist ein Sanierungsfall, wir müssen schnell handeln", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende von Siemens Energy der Augsburger Allgemeinen. "Was wir in Deutschland jetzt brauchen, ist ein Sondervermögen für Investitionen von rund 500 Milliarden Euro bis 2030", forderte Kaeser entsprechende Ausnahmen von der Schuldenbremse. "Das kann sich unser Land gut leisten", fügte er hinzu. "Dann bringen wir Deutschland wieder nach vorn." Ziel müsse es sein, das Wirtschaftswachstum wieder in Gang zu bringen. "Wirtschaft darf nicht länger das fünfte Rad am Wagen sein", mahnte der Manager. "Denn es gibt nichts in unserem Land, das direkt oder indirekt ohne die Wirtschaft finanziert werden könnte." (Augsburger Allgemeine)
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February 18, 2025 00:25 ET (05:25 GMT)
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