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BERLIN (dpa-AFX) - Im Wahlkampfendspurt tritt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erneut in einem Rededuell im Fernsehen gegen Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) an. Nach einem ersten Duell im öffentlich-rechtlichen Fernsehen folgt am Mittwoch ein Schlagabtausch beim Nachrichtensender Welt TV und bei "bild.de".
Eine Stunde
Für das Duell hat der Axel-Springer-TV-Sender eine Stunde im Programm freigeräumt. Es wird zur wichtigen Sendezeit am Abend ab 20.15 Uhr gezeigt. Das Duell wird am Nachmittag aufgezeichnet, aber später so gezeigt, wie es geführt wurde (live on tape).
Die Politiker werden in Berlin im Studio von Welt TV aufeinandertreffen. Im Anschluss folgt eine Analyse des Duells um 21.15 Uhr. Mit dabei sind die Journalisten Robin Alexander ("Welt"), Paul Ronzheimer ("Bild"), Moderator Jörg Pilawa und Moderatorin Katja Burkard.
TV-Duelle versus Viererrunde
Vor dieser Bundestagswahl gab es eine Diskussion, ob TV-Duelle zwischen SPD und Union mit Blick auf die Umfragewerte das richtige Format seien. Die AfD steht in Umfragen auf Platz zwei und die Grünen liegen nicht weit entfernt von der SPD. RTL hatte zunächst auch ein Duell Scholz-Merz zeigen wollen, schwenkte dann aber auf eine Viererrunde um, an der am vergangenen Sonntag auch Robert Habeck (Grüne) und Alice Weidel (AfD) teilnahmen.
Das TV-Duell wird von "Bild"-Chefredakteurin Marion Horn und Welt-Gruppe Chefredakteur Jan Philipp Burgard moderiert. Auf die Frage, warum man sich für ein TV-Duell entschieden habe, erläuterte Horn der dpa, man fokussiere sich auf die Kandidaten, um die es jetzt tatsächlich gehe. "Denn einer von beiden wird Kanzler. Es ist ein Kanzler-Duell." Burgard ergänzte: "Es hat eine besondere Spannung, vier Tage vor der Wahl dieses große Finale zu haben, dieses letzte direkte Aufeinandertreffen zwischen den beiden Kontrahenten."
Burgard sagte auch: "Die Quoten der bisherigen TV-Formate zeigen, wie immens groß das Interesse ist. Mich freut besonders zu sehen, wie viele junge Zuschauerinnen und Zuschauer sich im Fernsehen informieren. Ich denke, wir können mit unserem TV-Duell einen Beitrag zur politischen Meinungsbildung leisten."
Horn erläuterte: "Wenn die Zuschauer klarer wüssten, wofür die beiden stehen, wenn sie hinterher schlauer sind als vorher und wir sie nicht gelangweilt haben, dann haben wir einen guten Job gemacht."/rin/DP/jha