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© Foto: Symbolbild von Myko Makhlai auf Unsplash
Renk hat eine Börsen-Kurs-Explosionen veranstaltet. Jedoch können politische Machtspiele vieles zunichte machen. Die Frage bleibt: Ist der perfekte Einstiegszeitpunkt schon verpasst? Renk, der deutsche Spezialist für Panzergetriebe und Hightech-Antriebssysteme, schießt prozentual zweistellig an einem Tag nach oben. Während Europa seine Verteidigungsbudgets hochfährt wie nie zuvor, schießen Rüstungswerte wie Renk, Rheinmetall und Hensoldt in den Orbit. Aber ist das nur ein kurzer Hype, oder steht ein jahrzehntelanger Boom bevor? Wir erklären die Zahlen und Chancen für Sie.
Warum plötzlich alle über Renk reden
Europa hat den Wecker gehört und der klingelt verdammt laut. Jahrzehntelang wurde an der Verteidigung gespart, jetzt sprudeln die Milliarden für Panzer, Munition und Hightech-Militärtechnik. Und Renk sitzt genau da, wo das Geld hinfließt. Kein Wunder also, dass die Aktie am Montag um über 15 Prozent auf knapp 30 Euro explodierte und vielleicht schon alsbald neue Allzeithochs anpeilt. Ein Grund ist der politischer Brandbeschleuniger. Die Münchner Sicherheitskonferenz war ein Weckruf für Europa. Und dann noch Trump, der wieder Druck macht: "Europa muss mehr für die eigene Sicherheit zahlen!" Analysten wie J.P. Morgans David Perry sprechen bereits von einer neuen Ära der Rüstungsausgaben mit Steigerungen auf bis zu 3 und vielleicht noch mehr Prozent des BIP.
Die Auftragsbücher von Renk sind prall gefüllt. Renk meldete im letzten Quartal satte 60 Prozent mehr Aufträge als im Vorjahr. Vor allem Hybridgetriebe für Kampfpanzer wie den Leopard 2 sind heiß begehrt. Über 70 Armeen weltweit setzen auf Renk-Technik und das Geschäft läuft so gut, dass die Produktionskapazitäten massiv ausgeweitet werden. Selbst wenn der Ukraine-Krieg morgen endet, das Umdenken in Europa bleibt. "Die Zeiten, in denen die USA uns einfach so beschützt haben, sind vorbei", hört man vielfältige Stimmen. Renk sitzt mit anderen Rüstungskonzernen in einer komfortablen Position für einen langfristigen Rüstungsboom. Selbst Analysten, die bei Rheinmetall mittlerweile vorsichtiger werden, bleiben bei Renk optimistisch.
Zahlen, die überzeugen
Renk beweist, dass es nicht nur um Panzer geht. Das Unternehmen liefert Hochtechnologie für Militär, Industrie und sogar Windkraftanlagen. Und die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Im Q4 2024 legte Renk beim Umsatz um satte 33 Prozent zu. Das ist kein Einmaleffekt. Die Auftragsbücher sind voll bis mindestens 2026. Die EBIT-Marge stieg von 16 Prozent auf 17 Prozent. Klingt nach wenig, aber bei einem Milliardenumsatz sind das Millionen an zusätzlichem Gewinn. Trotz des Höhenflugs bleibt die Aktie mit einem KGV von 28 (für 2025) moderat bewertet vor allem, wenn man bedenkt, dass der Gewinn pro Aktie auf 1,40 Euro (2025) steigen
Was sagt die Charttechnik?
Schauen wir uns das Chartbild an: Die Renk-Aktie scheint wie eine Rakete zu sein, die gerade erst abhebt. Was sagen die technischen Indikatoren? Der RSI liegt klar im überkauften Bereich. Das Momentum spricht aber ebenfalls eine klare Sprache. Es zeigt ungebrochen nach oben. Die wichtigsten gleitenden Durchschnitte liegen alle unterhalb des aktuellen Kurses. Dies bedeutet weiter ein Bullen-Szenario. Ein klarer Ausbruch über den Widerstand bei 31,50 Euro könnte dann als nächstes Ziel die Marke von 35 Euro anpeilen. Und wenn der Rüstungsboom weiter Fahrt aufnimmt, könnten sogar 40 Euro realistisch sein.
Sollte Renk allerdings wieder unter 27,50 Euro fallen, wäre das ein Warnsignal. Dann könnte die Aktie schnell auf 24 Euro abrutschen. Aber: Viele Investoren dürften diesen Dip als neue Einstiegschance sehen, was den Kurs wieder stabilisieren könnte.
Der Chart schreit aktuell aber eher danach: Kauf mich! Aber: Politische Nachrichten können jederzeit alles drehen. Wer hier einsteigt, sollte die geopolitischen Entwicklungen genau im Blick behalten. Wenn ein Einstieg, dann mit entsprechendem Stoppkurs, oder erst eine Korrektur abwarten.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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