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JOHANNESBURG (dpa-AFX) - Der britische Außenminister David Lammy bezweifelt, dass Russland ernsthaft über eine Friedenslösung in der Ukraine verhandeln will. Nach einer Rede des russischen Außenministers Sergej Lawrow beim G20-Außenministertreffen in Johannesburg sagte Lammy laut britischer Nachrichtenagentur PA: "Ich sehe keinen Appetit, diesen Frieden wirklich zu erreichen." Man sei nicht in die Nähe einer Verhandlungslösung gekommen.
Der russische Außenminister boykottierte den Angaben zufolge Lammys Rede, die dann vom britischen Außenministerium veröffentlichte wurde. In ihr warf Lammy Lawrow vor, "müde Märchen" und "die Logik des Imperialismus, verkleidet als Realpolitik" zu verbreiten. "Wenn es (Kremlchef Wladimir) Putin mit einem dauerhaften Frieden ernst ist, dann muss er einen Weg finden, der die Souveränität der Ukraine und die UN-Charta respektiert, der glaubwürdige Sicherheitsgarantien bietet und der den zaristischen Imperialismus zurückweist, und Großbritannien ist bereit, zuzuhören." Lawrows Rede war nicht öffentlich.
Gespräche über Ukraine zwischen Russland und den USA
Russland erklärte wiederholt, nicht bereit zu sein, der Ukraine erobertes Territorium zurückzugeben. Die USA und Russland nahmen mittlerweile Gespräche über die Zukunft der Ukraine auf - allerdings ohne Vertreter der Ukraine oder aus Europa. US-Präsident Donald Trump hatte Selenskyj einen Diktator genannt und ihm vorgeworfen, am Andauern des Krieges Schuld zu haben.
Der britische Premierminister Keir Starmer wird kommende Woche zu einem Besuch bei Trump im Weißen Haus erwartet. Nach Medienberichten könnte er das Konzept für eine Friedenstruppe vorstellen.
In Abwesenheit von US-Außenminister Marco Rubio kamen am Donnerstag seine Kollegen der Gruppe bedeutender Wirtschaftsnationen (G20) im südafrikanischen Johannesburg zu einem zweitägigen Treffen zusammen. Rubio hatte seine Teilnahme unter anderem abgesagt, weil er Südafrikas Haltung zu Verbündeten wie Israel kritisch sieht./hme/DP/zb