
DJ MÄRKTE USA/Wall Street auf Talfahrt - Unitedhealth knicken ein
DOW JONES--Nach dem deutlichen Rücksetzer am Vortag ging es am Freitag an den US-Börsen beschleunigt weiter abwärts. Der Dow-Jones-Index schloss 1,7 Prozent niedriger bei 43.428 Punkte. Der S&P-500 fiel ebenfalls um 1,7 Prozent, während der technologielastige Nasdaq-Composite um 2,2 Prozent nachgab. Dabei gab es insgesamt 742 (Donnestag: 1.187) Kursgewinner und 2.050 (1.563) -verlierer. Unverändert schlossen 52 (102) Titel.
Marktteilnehmer verwiesen auf weiterhin fehlende Kaufargumente. Vielmehr sei die Häufung schlechter Nachrichten zu lange am Markt abgeprallt. Die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump, die Abwendung der USA von Europa, fallende Zinssenkungsspekulationen und auch enttäuschte Friedenshoffnungen für die Ukraine, fänden nun ihren Niederschlag.
"Ich habe das Gefühl, dass die Märkte die Zolldrohungen und das geopolitische Drama von Präsident Trump in diesem Jahr größtenteils ignoriert haben", so Portfolioverwalter Burns McKinney von NFJ Investments.
Veröffentlichte Konjunkturdaten zeigten mehr Schatten als Licht. So hat sich die Stimmung der US-Verbraucher im Februar eingetrübt, während zugleich die Inflationserwartungen stiegen. Die US-Verbraucher spielen eine Schlüsselrolle für die US-Wirtschaft. Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie fiel indessen einen Tick besser aus, der für den Service-Bereich hingegen schlechter. Der Verkauf bestehender Häuser ist im Januar deutlicher als erwartet zurückgegangen.
Renditen sinken weiter - Dollar etwas fester
Am Anleihemarkt sanken die Renditen weiter. Angesichts der bestehenden Unsicherheiten sei der vermeintlich sichere Anleihehäfen weiter gefragt, hieß es. Die Rendite zehnjähriger Papiere sank entsprechend deutlich um 7,9 Basispunkte auf 4,43 Prozent.
Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar - trotz weiter sinkender Marktzinsen - nach seiner jüngsten Schwäche etwas fester. Der Dollarindex stieg um 0,2 Prozent. Hier half auch die Euro-Schwäche im Nachklapp auf schwache Daten in Europa. Für eine nachhaltige Dollar-Stärke bedürfe es aber der konkreten Umsetzung von US-Zöllen oder überzeugender Konjunkturdaten in den USA, hieß es im Handel.
Die Ölpreise gaben nach den jüngsten Preisaufschlägen nach. Die Preise für die Sorten WTI und Brent sanken um bis zu 3,1 Prozent. Die Rohölpreise wurden zuletzt von Vorsorgungsängsten nach oben gezogen angesichts einer unterbrochenen Punpleitung in Südrussland nach einem ukrainischen Drohnenangriff und der Aussicht auf eine Verschiebung der Fördererhöhungen durch die Gruppe Opec+. Nun überwogen aber die Konjunktursorgen.
Nach den abermaligen Rekordständen zeigte sich der Goldpreis 0,1 Prozent leichter bei 2.935 Dollar. Dass die Marke von 3.000 Dollar pro Feinunze fallen werde, sei nur eine Frage der Zeit, urteilte Pepperstone. Die Verunsicherung an den Märkten spräche weiter für das Edelmetall.
Ermittlungen gegen Unitedhealth lässt Aktienkurs abrutschen
Unter den Einzelwerten knickten Unitedhealth um 7,2 Prozent ein. Das US-Justizministerium hat eine Untersuchung der Medicare-Abrechnungspraktiken eingeleitet, wie informierte Personen mitteilten. Rivian Automotive büßten 4,7 Prozent ein. Der E-Autohersteller überzeugte zwar mit gefälligen Geschäftszahlen, enttäuschte jedoch mit dem Ausblick. Das Online-Reiseportal Booking Holdings (-0,5%) legte Viertquartalszahlen oberhalb der Markterwartungen vor. Celsius Holdings schossen um 27,7 Prozent nach oben, der Getränkeanbieter schlug die Marktprognosen in der vierten Periode und übernimmt Wettbewerber Alani Nu für 1,8 Milliarden Dollar.
Akamai Technologies stürzten um 21,7 Prozent ab, der Cloud-Spezialist verschreckte mit einer schwachen Prognose. Mit Dropbox (-16,2%) gerieten die Titel eines weiteren Sektorunternehmens unter die Räder. Zwar überzeugten die Geschäftszahlen, nicht aber die Erwartung fallender Kundenzahlen 2025. Nach verfehlten Marktschätzungen rutschte der Kurs des App-Anbieters Block um 17,7 Prozent ab.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 43.428,02 -1,7% -748,63 +2,1% S&P-500 6.013,13 -1,7% -104,39 +2,2% Nasdaq-Comp. 19.524,01 -2,2% -438,36 +1,1% Nasdaq-100 21.614,08 -2,1% -453,98 +2,9% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,20 -7,5 4,28 -4,0 5 Jahre 4,27 -8,0 4,35 -11,3 7 Jahre 4,35 -7,9 4,43 -12,9 10 Jahre 4,43 -7,9 4,51 -14,2 30 Jahre 4,68 -7,5 4,75 -10,2 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 08:15 Do, 17:28 % YTD EUR/USD 1,0462 -0,3% 1,0496 1,0467 +1,0% EUR/JPY 156,04 -0,6% 157,91 156,68 -4,2% EUR/CHF 0,9386 -0,4% 0,9433 0,9420 +0,0% EUR/GBP 0,8282 -0,1% 0,8282 0,8285 +0,1% USD/JPY 149,15 -0,3% 150,42 149,68 -5,2% GBP/USD 1,2632 -0,3% 1,2673 1,2634 +1,0% USD/CNH (Offshore) 7,2555 +0,3% 7,2484 7,2447 -1,1% Bitcoin BTC/USD 95.085,65 -3,2% 98.480,85 97.618,00 +0,5% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 70,25 72,48 -3,1% -2,23 -0,9% Brent/ICE 74,28 76,48 -2,9% -2,20 -0,2% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 45,945 47,47 -3,2% -1,53 -5,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.934,69 2.939,03 -0,1% -4,34 +11,8% Silber (Spot) 32,53 32,98 -1,4% -0,45 +12,6% Platin (Spot) 971,55 981,90 -1,1% -10,35 +7,1% Kupfer-Future 4,54 4,61 -1,6% -0,07 +12,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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February 21, 2025 16:13 ET (21:13 GMT)
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