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BERLIN (dpa-AFX) - Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat die demokratischen Parteien nach der Bundestagswahl zur Zusammenarbeit aufgerufen. "Das heißt zuhören, einander verstehen und konstruktiv um gerechte Lösungen ringen und zu Kompromissen bereit sein", teilte Bätzing der Deutschen Presse-Agentur mit. Deutschland müsse dabei in ein demokratisches Europa eingebunden sein. "Extremistische Kräfte und solche, die trotz des völkerrechtswidrigen Angriffs auf die Ukraine mit Putins Russland sympathisieren, dürfen nicht den Ton angeben", so der Limburger Bischof.
Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, betonte ebenfalls, die Parteien der demokratischen Mitte stünden jetzt vor der Aufgabe, mit dem Wahlergebnis konstruktiv und verantwortungsvoll umzugehen. Die hohe Beteiligung zeige, dass viele Menschen wüssten, wie wichtig es gerade in diesen Zeiten sei, sich politisch zu beteiligen. "Zugleich bin ich sehr besorgt darüber, dass extremistische Positionen größere Zustimmung gefunden haben als noch vor vier Jahren", teilte die Bischöfin der dpa mit. Völkische Parolen und menschenverachtende Haltungen seien mit dem christlichen Glauben nicht vereinbar./cd/DP/zb