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GAZA/TEL AVIV (dpa-AFX) - Nach dem Stopp der Freilassung palästinensischer Häftlinge durch Israel erwägt die Hamas offenbar die Aussetzung der indirekten Gespräche mit Israel. Die Verhandlungen über Vermittler könnten nicht weitergehen, solange Israel die 602 palästinensischen Häftlinge nicht im Austausch für die am Samstag von der Hamas übergebenen sechs israelischen Geiseln freilasse, schrieb Hamas-Funktionär Mahmud Mardawi auf Telegram. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Hamas-Kreisen erfuhr, wurde aber noch keine Entscheidung getroffen. Man spreche sich mit den Vermittlern ab, hieß es.
Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hatte in der Nacht zu Sonntag mitgeteilt, die im Waffenruhe-Abkommen vorgesehene Entlassung palästinensischer Häftlinge werde ausgesetzt. Erst müsse die islamistische Terrororganisation versichern, mit den demütigenden Zeremonien bei der Freilassung der israelischen Geiseln aufzuhören, hieß es zur Begründung.
Die Entscheidung könne zum Rückzug Israels aus dem Waffenruhe-Abkommen führen, schrieb die Zeitung "Times of Israel". Noch befinden sich nach israelischen Angaben 63 Geiseln in der Gewalt von Islamisten im Gazastreifen, von denen jedoch nur noch 27 am Leben sein sollen.
Der US-Sondergesandte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, kündigte unterdessen an, er werde voraussichtlich am Mittwoch in den Nahen Osten reisen. Er habe Termine in Israel, Ägypten, Katar, den Vereinigten Arabischen Emirate und in Saudi-Arabien. Er arbeite daran, eine Verlängerung der ersten Phase der Waffenruhe im Gazastreifen und die nächste Runde der Gespräche zwischen Israel und der Hamas auszuhandeln, sagte er dem US-Sender CNN./ln/DP/zb