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Die Turniersaison 2024 ist vorbei und somit startet die Winterzeit, die sowohl Reiter als auch Pferd eine willkommene Pause von der intensiven Turnierzeit bietet. Allerdings nutzt kaum ein Reiter die Pause bewusst, um auch an Schwachstellen der eigenen mentalen Verfassung zu arbeiten. Vielmehr hängen die meisten Reiter Jahr um Jahr ihren negativen Gedanken hinterher, wie etwa verpassten Chancen, verfehlten Zielen oder den Fehlern der gesamten Saison.
Dabei ist gerade die Winterpause der ideale Zeitpunkt, um den Kopf einmal richtig aufzuräumen und sich mental neu auszurichten. Statt sich in Gedanken mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, sollten sich Reiter jetzt gezielt auf die Herausforderungen der neuen Saison vorbereiten. Das ist entscheidend, um nicht im Teufelskreis von Druck, Selbstkritik und Unsicherheiten steckenzubleiben. Wie Reiter die Turnierpause im Winter sinnvoll nutzen können, um mental gestärkt in die nächste Turniersaison zu starten, erfahren Sie in diesem Artikel.
Der Teufelskreis vieler Reiter
Zu Beginn der Saison sind Reiter oft noch hoch motiviert: "Diesmal greife ich an, diesmal wird es klappen, diesmal kriege ich es hin!" Das Gefühl, im Winter gut trainiert und endlich die nötige Routine aufgebaut zu haben, beflügelt zuerst. Doch dann steht das erste Turnier an und die Nervosität meldet sich wieder. Um sich selbst zu beruhigen, reden sich viele Reiter in dieser Situation selbst gut zu: "Das ist ja auch das erste Turnier, ich muss erst einmal wieder reinkommen." Aber trotz aller Versuche, es wegzudrängen, schleicht sich nach und nach wieder das negative Gefühl ein, dass sich die schlechte Saison vom Vorjahr wiederholt.
Dann folgt das nächste Turnier, das vielleicht sogar ganz gut läuft - doch schon beim darauffolgenden Turnier geht es erneut bergab. Das ständige Auf und Ab führt zu Nervosität und Druck - mit der Folge, dass die Problematik sich in den Prüfungen immer weiter zuspitzt. Ganz gleich, wie gut viele Reiter im Training sind, ihre Leistung auf dem Turnier können sie einfach nicht abrufen. Denn mit den Gedanken sind sie nicht bei sich und ihrem Pferd, sondern mehr bei Fragen wie "Was denken bloß die anderen von mir?" und "Hoffentlich geht nichts schief!" Hinzu kommt, dass viele Reiter sogar nach einem guten Ritt dazu neigen, sich selbst und ihre Leistung abzuwerten. Der eigene Perfektionismus wird dabei mehr und mehr zur Belastung. Während andere Reiter scheinbar mühelos Erfolg haben, tritt man selbst seit Jahren auf der Stelle und steht sich selbst im Weg.
Deswegen ist die Winterpause der perfekte Zeitpunkt für mentale Arbeit
Viele Reiter durchleben diesen Kreislauf über Jahre und Jahrzehnte hinweg. Das spricht zwar für ihre Leidensfähigkeit, ist allerdings alles andere als zielführend, denn am Ende ist dieser Teufelskreis weder für den Reiter noch für sein Pferd gut. Gerade in der Winterpause, wenn keine Turniere anstehen, wäre die perfekte Gelegenheit, die eigenen mentalen Blockaden zu reflektieren und das Problem an der Wurzel anzugehen. Der Ursprung mentaler Blockaden ist oft in vergangenen Erfahrungen oder über lange Zeit verinnerlichten Mustern zu finden. Ein Sturz oder das Scheitern in einer Prüfung können sich so tief ins Gedächtnis einprägen, sodass ähnliche Situationen diese negativen Erinnerungen immer wieder hervorrufen und den Reiter handlungsunfähig machen. Dabei spielt nicht allein die objektive Bedeutung des Erlebnisses eine Rolle, sondern vor allem die individuelle Wahrnehmung. Reiter mit einer perfektionistischen Veranlagung neigen beispielsweise dazu, Fehler immer als persönliches Scheitern zu interpretieren und hinterfragen nicht ihre Fähigkeiten, sondern Talent und die Wertigkeit der eigenen Person. Das führt dazu, dass jeder noch so kleine Fehler als schwerwiegende Niederlage empfunden wird. Sätze wie, "Ich bin nicht gut genug" und "Ich bin zu blöd" hindern viele Reiter daran, aus ihren Fehlern zu lernen und sich weiterzuentwickeln.
Damit Reiter solche Blockaden lösen können, müssen erst einmal die nötigen Grundlagen - die sogenannte "Groundwork" - erarbeitet werden. Dabei denken viele Reiter fälschlicherweise, dass sie während der mentalen Arbeit vorrangig auf dem Pferd sitzen müssen. Doch genau das Gegenteil ist der Fall: Anfangs geht es vor allem darum, Blockaden zu lösen, grundlegende mentale Strukturen zu überarbeiten und Selbstvertrauen zu entwickeln. Diese Arbeit geschieht bequem vom Boden aus und benötigt Zeit und Ruhe - etwas, das während der Turniersaison oft fehlt.
Mentale Vorbereitung im Warmen
Die Winterpause eignet sich also perfekt, um genau solche Themen zu bearbeiten. Sie bietet die Möglichkeit, alte Denkmuster zu durchbrechen und schädlichen Leistungsdruck zu reduzieren, damit Reiter gestärkt in die neue Saison starten können. Auch können während der Winterpause bereits neue Routinen ausprobiert werden, die später im Turnieralltag weiter verfeinert werden können. So können Reiter endlich einen reibungslosen Saisonstart hinlegen und die neue Saison wirklich genießen. Deswegen ist die Wintersaison prädestiniert dafür, an den Themen zu arbeiten, die während der Turniersaison noch nicht geklappt haben.
Über Vanessa Klett:
Vanessa Klett ist Mental-Coach für Reitsportler und hilft ihnen, im Training und auf dem Turnier Bestleistungen abzurufen. Als Reiterin kennt sie die Herausforderungen, die viele Reiter ausbremsen: Ängste und Unsicherheiten, Selbstzweifel und hoher Leistungsdruck. In ihrem Coaching macht sie Reiter stark, ihre Leistung in jeder Situation abzurufen, egal wie hoch der Sprung oder wie wichtig die Prüfung ist. Mehr Informationen unter: https://vanessaklett.de/.
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