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Am 1. April 2025 tritt die Sechste Verordnung zur Änderung der Berufskrankheiten-Verordnung (BKV) in Kraft. Mit der Verordnung wird unter anderem die Schädigung der Rotatorenmanschette der Schulter durch eine langjährige und intensive Belastung in die Liste der Berufskrankheiten aufgenommen. Um einer Erkrankung frühzeitig gegenzusteuern, bietet die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) mit dem Schulterkolleg ein präventives Therapieprogramm.
Schwere Lasten heben, über Kopf arbeiten und monotone Bewegungsabläufe: das alles beansprucht die Schultergelenke stark und kann die Rotatorenmanschette der Schulter schädigen. Besonders betroffen sind zum Beispiel Beschäftigte im Maurer-, Maler- und Dachdeckerhandwerk, im Trockenbau sowie im Reinigungsgewerbe. Die Rotatorenmanschette besteht aus Muskeln und Sehnen, die das Schultergelenk umschließen und stabilisieren.
"Wiederholte Bewegungen und hohe Belastungen der Schulter über Jahre hinweg können zu strukturellen Schäden an Sehnen und Muskeln führen", erklärt Jörg Wachsmann, Leiter der Abteilung Steuerung Rehabilitation und Leistungen bei der BG BAU. "Betroffene leiden häufig unter Schmerzen und Kraftverlust und können den Arm nicht mehr richtig oder nur noch eingeschränkt bewegen."
Die Aufnahme der Erkrankung in die Liste der Berufskrankheiten folgt den Empfehlungen des Ärztlichen Sachverständigenbeirats Berufskrankheiten beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS). Mit der neuen Verordnung wurden neben der Schädigung der Rotatorenmanschette der Schulter zudem die Gonarthrose bei professionellen Fußballspielerinnen und Fußballspielern sowie die chronische obstruktive Bronchitis durch Quarzstaub in die Liste der Berufskrankheiten aufgenommen. Seit März 2024 gibt es auch eine neue sogenannte Wie-Berufskrankheit: das Parkinson-Syndrom durch Pestizide. Die Erkrankung kann bei Vorliegen aller Voraussetzungen wie eine Berufskrankheit anerkannt werden, auch wenn sie noch nicht in die BKV aufgenommen ist. Der Leistungsumfang bei Anerkennung einer Wie-Berufskrankheit ist derselbe wie bei einer Berufskrankheit.
Präventives Angebot gegen berufsbedingte Schulterbeschwerden
"Schon vor Inkrafttreten der neuen Verordnung konnten die drei nun aufgenommenen Berufskrankheiten, darunter die Schädigung der Rotatorenmanschette, als sogenannte Wie-Berufskrankheit anerkannt werden", betont Jörg Wachsmann. "Wir bieten daher bereits seit einiger Zeit ein präventives Therapieprogramm, das Schulterkolleg, an. Damit wollen wir Schultererkrankungen gezielt entgegenwirken, so dass eine Berufskrankheit gar nicht erst entsteht."
Das dreiwöchige, kostenfreie Programm wird in Zusammenarbeit mit berufsgenossenschaftlichen Präventionszentren durchgeführt und kombiniert medizinische Therapien mit ergonomischen Schulungen. Teilnehmende lernen, ihre Schulterbelastung zu reduzieren und ihre körperliche Fitness zu verbessern.
Die BG BAU übernimmt sämtliche Kosten, einschließlich Fahrt- und Unterbringungskosten, und erstattet den Unternehmen das Arbeitsentgelt der Teilnehmenden. Interessierte können sich per E-Mail an rrl@bgbau.de wenden oder die Servicehotline unter 0800 3799 100 kontaktieren. Weitere Informationen sind unter folgendem Link abrufbar: www.bgbau.de/schulterkolleg.
Hintergrund - Berufskrankheiten
Bei Berufskrankheiten handelt es sich um Krankheiten, die sich Beschäftigte infolge ihrer beruflichen Tätigkeit zugezogen haben und die von der Bundesregierung in der Berufskrankheiten-Liste als solche bezeichnet werden. Ist eine Erkrankung (noch) nicht in der Berufskrankheiten-Liste aufgeführt, kann unter bestimmten Voraussetzungen eine Anerkennung als Wie-Berufskrankheit in Frage kommen.
Ursachen für das Entstehen von Berufskrankheiten sind gesundheitsschädigende Einwirkungen während der beruflichen Tätigkeit. Hierzu zählen unter anderem Lärm, natürliche UV-Strahlung, Tragen schwerer Lasten, Kontakt zu Stäuben oder Chemikalien.
Die Berufskrankheiten sind in Anlage 1 der Berufskrankheiten-Verordnung (https://www.gesetze-im-internet.de/bkv/anlage_1.html) (BKV) zusammengefasst. Diese listet aktuell über 80 Berufskrankheiten.
Im Jahr 2025 besteht das Berufskrankheitenrecht seit nunmehr 100 Jahren.
Weitere Informationen
- Website Schulterkolleg (https://www.bgbau.de/service/bildungsangebote/schulterkolleg)
- Flyer Schulterkolleg (https://www.bgbau.de/fileadmin/Medien-Objekte/Medien/Broschuere_Flyer/Flyer_Schulterkolleg.pdf)
- Übersicht Bildungsangebote mit allen Kollegs (https://www.bgbau.de/service/bildungsangebote)
- Video zu den Kollegs der BG BAU (https://www.youtube.com/watch?v=ZX4LXgxvkyk)
Hintergrund - die BG BAU
Die BG BAU ist eine der großen Berufsgenossenschaften in Deutschland. Als Träger der gesetzlichen Unfallversicherung für die Bauwirtschaft und für baunahe Dienstleistungen betreut die BG BAU mehr als drei Millionen Versicherte, rund 592.000 gewerbsmäßige Unternehmen und ca. 60.000 private Bauvorhaben. Im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags fördert die BG BAU Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz, um Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten zu vermeiden. Kommt es dennoch zu Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten, bietet die BG BAU umfassende medizinische Betreuung und Rehabilitation mit allen geeigneten Mitteln. Zudem sorgt sie für die Wiedereingliederung der Betroffenen in das berufliche und soziale Leben und leistet finanzielle Entschädigung. Weitere Informationen unter www.bgbau.de.
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