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DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Inflation im Euroraum steigt im Januar auf 2,5 Prozent
Der Inflationsdruck in der Eurozone hat sich im Januar verstärkt, wobei allerdings die Kernrate der Teuerung stabil blieb. Die jährliche Inflationsrate stieg auf 2,5 (Vormonat: 2,4) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre erste Schätzung vom 3. Februar. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig 2 Prozent an. Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise außen vor lässt, blieb im Januar stabil auf einem erhöhten Niveau. Die Kernrate (ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak) verharrte bei 2,7 Prozent.
EZB/Wunsch: Zinssenkung auf expansives Niveau könnte nötig werden
Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte nach Ansicht von Ratsmitglied Pierre Wunsch gezwungen sein, den Leitzins auf ein Niveau zu senken, das die Wirtschaftstätigkeit anregt, wenn die Wirtschaft der Eurozone schwach bleibt und sich die Inflation abkühlt. Der Gouverneur der belgischen Nationalbank sagte in einem Interview mit dem Wall Street Journal, dass eine starke Erhöhung der Militärausgaben, um die Abhängigkeit Europas von den USA zu verringern, die europäischen Fabriken wiederbeleben könnte, die zu viel Kapazität und zu wenig Nachfrage haben.
Ifo-Geschäftsklimaindex stagniert im Februar nur
Das Geschäftsklima in Deutschland hat sich im Februar entgegen den Erwartungen nicht aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex blieb auf dem revidierten Vormonatsniveau von 85,2, wie das Ifo-Institut mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen einen Anstieg auf 85,7 prognostiziert. Für Januar waren vorläufig 85,1 Punkte gemeldet worden. Der Index der Lagebeurteilung verringerte sich auf 85,0 (revidiert 86,0) Punkte. Erwartet worden waren 86,3 Punkte, auf Basis eines vorläufigen Januar-Werts von 86,1. Der Index der Geschäftserwartungen stieg auf 85,4 (revidiert 84,3) Punkte. Die Prognose hatte auf 85,1 gelautet. Für Januar waren vorläufig 84,2 Punkte gemeldet worden. "Die deutsche Wirtschaft wartet ab", kommentierten die Konjunkturforscher die Daten.
Deutsches Geschäftsklima auch von Politik abhängig
Das Geschäftsklima in Deutschland wird nach Aussage von Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, in den nächsten Monaten auch davon abhängen, wie sich die Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD entwickeln. "Wichtig ist, dass es von der neuen Regierung zu schnellen Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft kommt. Voraussetzung hierfür ist wiederum, dass es zu raschen Koalitionsverhandlungen mit einem positiven Ausgang kommt", schreibt er in einem Kommentar zur Stagnation des Ifo-Geschäftsklimaindex im Februar.
Deutsche Konjunktur erholt sich erst im zweiten Halbjahr
LBBW-Volkswirt Jens-Oliver Niklasch rechnet damit, dass die deutsche Wirtschaft auch 2025 etwas schrumpfen wird. "Für eine Trendwende wird es etwas Zeit brauchen. Auch wenn andere Frühindikatoren bereits aus dem Tal herauszukrabbeln scheinen, wird eine echte Verbesserung der Konjunktur allenfalls im zweiten Halbjahr zu erwarten sein", schreibt er in einem Kommentar zur Stagnation des Ifo-Geschäftsklimaindex im Februar.
Deutsches BIP könnte im ersten Quartal leicht steigen
Die deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) könnte nach Einschätzung der Bundesbank im ersten Quartal leicht steigen. In ihrem aktuellen Monatsbericht begründet die Bundesbank ihre Prognose mit der Erwartung, dass die Wirtschaft weiterhin vom Privatkonsum und vom Dienstleistungssektor gestützt worden ist, während die Industrie die Gesamtentwicklung nicht mehr so stark wie zuvor bremste. "Alles in allem könnte die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal marginal wachsen. In der Grundtendenz bleibt die deutsche Wirtschaft aber nach wie vor in der Stagnation gefangen", befindet die Bundesbank.
Bundestagswahl liefert kein eindeutiges Mandat
Die Union hat zwar den ersten Platz erreicht, aber das von ihrem Kanzlerkandidaten Friedrich Merz erhoffte umfassende Mandat zur Reform Deutschlands hat sie verfehlt. Dies mag für die Aktienmärkte kurzfristig etwas enttäuschend sein, mittelfristig wertet DWS-CIO Vincenzo Vedda die tatsächlichen politischen Auswirkungen wichtiger ein als das Wahlergebnis. Unter den etablierten Politikern herrsche nun ein spürbares Gefühl der Dringlichkeit, nicht zuletzt aufgrund des internationalen Drucks.
DJG/DJN/apo
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February 24, 2025 07:30 ET (12:30 GMT)
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