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FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Montag Kursgewinne nach der deutschen Bundestagswahl wieder abgegeben. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete am Nachmittag 1,0469 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0466 (Freitag: 1,0465) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9554 (0,9555) Euro.
Im frühen Handel war der Euro nach dem Sieg der Union bei der Bundestagswahl auf ein Tageshoch von 1,0528 Dollar gestiegen. Es besteht die Möglichkeit, eine Regierung von Union und SPD zu bilden, nachdem klar wurde, dass nach der FDP auch das BSW nicht im Bundestag vertreten ist. Dies hatte den Euro zeitweise gestützt.
"Die Aussichten für eine erfolgversprechende Regierungsbildung wurden zwar im Foto-Finish entschieden, aber jetzt stehen die Chancen für eine Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und für stabile politische Verhältnisse nicht schlecht", kommentierte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. "Das Wahlergebnis wird die ersten zarten Erholungstendenzen in der deutschen Konjunktur unterstützten."
Unterdessen ist die Stimmung in der deutschen Wirtschaft im Februar trübe geblieben. Das Ifo-Geschäftsklima verharrte auf einem niedrigen Niveau. Volkswirte hatten einen leichten Anstieg erwartet. "Damit haben sich Hoffnungen zunächst zerschlagen, wonach sich nun eine konjunkturelle Erholung einstellen könnte", kommentierte Ralf Umlauf, Analyst bei der Landesbank Hessen-Thüringen. "Die EZB dürfte ungeachtet der vorhanden Verunsicherung bezüglich des Inflationsausblicks an dem Zinssenkungskurs festhalten." Der Euro gab seine Gewinne wieder ab.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,82830 (0,82760) britische Pfund, 156,81 (157,46) japanische Yen und 0,9415 (0,9420) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 2.938 Dollar. Das waren etwa zwei Dollar mehr als am Vortag. Zuvor hatte Gold bei 2.956 Dollar eine Rekordhoch erreicht./jsl/he