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BERLIN (dpa-AFX) - Der Bundesverband Wärmepumpe warnt mit Blick auf die neue Bundesregierung vor einer grundlegenden Wende bei der staatlichen Förderung von Wärmepumpen. "Wir brauchen Kontinuität", sagte Sven Kersten, Sprecher des Beirats Industrie des Verbands. Das Schlimmste in Förderprogrammen sei, wenn angekündigt werde, es werde sich in ein paar Monaten etwas ändern: "Dann haben wir entweder einen Riesen-Run oder eine Riesen-Abwartehaltung. Und das ist genau das, was wir nicht brauchen."
Der Geschäftsführer des Verbands, Martin Sabel, sagte, es wäre nicht besonders klug, ein erfolgreiches Förderprogramm komplett auf null zu setzen oder stark einzuschränken. "Das wird auch, glaube ich, keiner machen."
Die Union als Wahlsieger hat angekündigt, das Gebäudeenergiegesetz (GEG), oft als Heizungsgesetz bezeichnet, grundlegend zu überarbeiten. Erwartet werden Verhandlungen mit der SPD über eine Koalition. Der CDU-Energiepolitiker Andreas Jung hatte gesagt, es werde weiter Unterstützung für den Einbau einer klimafreundlichen Heizung geben - aber ohne "Ungleichheiten durch die Hintertür" der Förderregeln. Es gebe unterschiedliche Wege dazu, die neue Heizung klimafreundlich zu betreiben. In der SPD gibt es Stimmen, das GEG zu vereinfachen.
Staatliche Förderung
Die aktuelle Fördersystematik mit Zuschüssen und Boni habe sich grundsätzlich bewährt, so der Bundesverband Wärmepumpe. Industrie und Handwerk hätten sich auf Konditionen und Antragsverfahren der Heizungsförderung eingestellt. Im vergangenen Jahr seien insgesamt 2,2 Milliarden Euro für die Förderung von Wärmepumpen aufgewendet worden.
Beim Umstieg auf eine klimafreundliche Heizung ist eine Förderung von maximal 70 Prozent möglich. Neben einer Grundförderung gibt es einen Speed-Bonus und einen Einkommensbonus. Der maximal erhältliche Investitionskostenzuschuss für den Heizungstausch beträgt 21.000 Euro.
Nach einem Absatzeinbruch im vergangenen Jahr erwartet die Branche in diesem Jahr unter gleichbleibenden Bedingungen bessere Verkaufszahlen.
Preissteigerungen erwartet
Von 2027 an wird EU-weit ein CO2-Emissionshandel für Gebäudewärme und den Verkehrssektor eingeführt. Dann wird der deutsche Brennstoffemissionshandel mit einem festen Preis vom EU-System abgelöst. Der CO2-Preis bildet sich dann am Markt. Der europäische Emissionshandel werde zu spürbaren Preissteigerungen bei Gas und Öl führen, so der Bundesverband Wärmepumpe. Zu erwarten seien Mehrkosten von mehreren Hundert Euro im Jahr für Besitzer von Gas- oder Ölheizungen./hoe/DP/nas