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Hybridkraftwerke sind das Gebot der Stunde. Die Kombination erneuerbarer Energiequellen mit smarter Speichertechnik ermöglicht die kostengünstige Integration von Strom ins Energiesystem. Deshalb werden Technik, regulatorische Fragen und Zukunftsperspektiven von Hybridkraftwerken ein Schwerpunktthema auf der Intersolar Europe sein.
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Egal ob Spanien, Portugal oder Bulgarien: In vielen europäischen Ländern entstehen vernetzte Hybridkraftwerke. ©Solar Promotion GmbH
In Europa entstehen große Hybridkraftwerke: Ein Projekt in Portugal kombiniert 365 MW PV, 264 MW Windkraft, 168 MW Batteriespeicher und einen 500 kW-Elektrolyseur. In Spanien wird Photovoltaik mit Wasserkraft gekoppelt, in Bulgarien entsteht eine Anlage mit 238 MW PV, 250 MW Windkraft und 250 MW Batteriespeicher.
Photovoltaik wächst exponentiell
Die Dynamik beim Zubau von Photovoltaikanlagen bleibt auch weiterhin auf einem hohen Niveau und zeigt weiteres Wachstum: Im Jahr 2015 betrug die weltweit installierte Leistung an PV rund 200 GW, bis 2024 konnte die Erzeugungskapazität auf 2.000 GW verzehnfacht werden. Die Internationale Energieagentur rechnet bis 2030 mit rund 6.000 GW installierter PV-Leistung. Die durch gleichsam exponentiell ansteigenden Strommengen aus erneuerbaren Energien müssen flexibel und smart ins Stromsystem integriert werden. Die Kombination aus Erzeugung und Speicherung an einem Ort wird ein entscheidender Teil der Antwort auf diese Herausforderung sein. In naher Zukunft dürfte die Kombination aus Solarstromerzeugung auf freien Flächen und Speichern zum Regelfall werden.
Implodierende Kosten, sinkende Strompreise
Einer der wichtigsten Treiber des umfassenden Booms solcher hybriden Projekte sind die seit Jahren geradezu implodierenden Preise der Komponenten; in den letzten 15 Jahren sanken diese im Bereich der Photovoltaik um 85 Prozent, Batteriespeichern sogar um 90 Prozent. Nach einer Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) vom Juli 2024 liegen die Stromgestehungskosten (LCOE) von Solarparks in Deutschland zwischen 4,1 und 6,9 Eurocent/kWh. Bei der Kombination von PV-Freiflächenanlagen und Batteriespeichern bei 6,0 bis 10,8 Cent/kWh. Im Vergleich dazu sind die Gestehungskosten für fossile Kraftwerke heute deutlich höher: Braunkohlekraftwerke kosten 15,1 bis 25,7 Cent, Steinkohlekraftwerke 17,3 bis 29,3 Cent, GuD-Kraftwerke 10,9 bis 18,1 Cent und flexible Gaskraftwerke 15,4 bis 32,6 Cent pro Kilowattstunde. Kernkraftwerke liegen bei 13,6 bis 49,0 Cent/kWh. Hybridkraftwerke machen den Strom in Zukunft also nicht nur grün, sondern erheblich billiger. So gewährleisten sie in der Zukunft die Grundlage für langfristig günstige Strompreise für Industrie, Mittelstand und die privaten Haushalte.
Hybridkraftwerke dienen den Netzen
Begünstigt wird der Trend zum Hybridkraftwerk durch den weltweiten Boom von Batteriespeichern. Denn mit diesen lässt sich Vermarktung des erzeugten Stroms über verschiedene Geschäftsmodelle wie Einspeisevergütung oder Direktvermarktung optimieren. Außerdem ermöglichen Batterien Energiearbitragegeschäfte, also das Speichern von Strom in Zeiten niedriger Preise und die Rückspeisung bei hoher Nachfrage und entsprechenden Preisen, sowie die Bereitstellung von Regelenergie und Netzstabilitätsdienstleistungen. Durch letztere werden Hybridkraftwerke in der Zukunft wesentlich zur Stabilität und Flexibilität der Netze beitragen. Durch smarte Steuerungskonzepte und -prozesse werden sie zwischen den verschiedenen Operationsmodi wechseln und ein optimales Maß sowohl an Wirtschaftlichkeit als auch an Netzdienlichkeit erreichen.
Netzverknüpfungspunkte optimal nutzen
Ein limitierender Faktor für den Zubau von Photovoltaik und Windkraft sind vielfach die Netzverknüpfungspunkte. Hybridkraftwerke können Netzanschlüsse effizienter nutzen: Eine Überbauung um 250 führt zu einer Netzauslastung von 53 %. Der Bundesverband Erneuerbare Energien spricht von "Low hanging fruits".
Intersolar Europe der Treffpunkt der internationalen Solarbranche
Die Intersolar Europe, die in diesem Jahr bereits vom 7. bis zum 9. Mai stattfindet, bietet einen umfassenden Überblick über die neuesten Produkte, Technologien und Lösungen sowie die großen Trends im Bereich der PV-Hybridkraftwerke. Am Mittwoch, 7. Mai, wird es bei der begleitenden Intersolar Europe Conference von 14.00 bis 15.30 Uhr die englischsprachige Session "Hybrid PV Power Plants II: Strategies for Matching Energy Generation Power Demand" geben, am Donnerstag, 8. Mai, wird das Thema Hybridkraftwerke von 15.00 bis 16.30 Uhr Gegenstand einer ebenfalls englischsprachigen Session auf dem Intersolar Forum (Halle A3, Stand-Nr.A3.150) sein. Die Intersolar Europe ist Teil der Messeallianz The smarter E Europe. Zu deren vier Teilmessen erwarten die Veranstalter mehr als 3.000 Aussteller und über 110.000 Fachbesucher auf 206.000 Quadratmetern in den 19 Messehallen und dem Außengelände des vollständig ausgebuchten Messegeländes in München. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter: www.intersolar.de
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