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Trotz Konjunkturflaute und steigender Arbeitslosigkeit fehlen erfahrene Fach- und Führungskräfte - innovative Modelle von Personaldienstleistern sind gefragter denn je.
Langzeitausfälle stellen die Schweizer Firmen vor immer grössere Probleme. Schon fast die Hälfte der für eine Studie des Forschungsinstituts Sotomo befragten Unternehmen ist davon betroffen. Langzeitausfälle infolge von Krankheit, Unfall oder Elternzeit verschärfen und erschweren die betriebliche Planung, belasten das Stammpersonal und verstärken den Fachkräftemangel. Dieser bleibt laut der Studie trotz steigender Arbeitslosigkeit ein Problem. Verschärft wird die Personalplanung aber auch durch die schwankende Auftragslage. Hilfe holen sich Firmen in dieser schwierigen Situation bei Personaldienstleistern. Diese erfüllen eine wichtige Scharnierfunktion, indem sie Unternehmen ermöglichen, flexibel auf personelle Herausforderungen zu reagieren, Wachstumschancen wahrzunehmen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
Personalfragen sind trotz schwacher Konjunktur und steigender Arbeitslosigkeit eine der grössten Herausforderungen für Schweizer Unternehmen. Das zeigt eine neue Studie des Forschungsinstituts Sotomo im Auftrag des Branchenverbands swissstaffing deutlich. Über alle Branchen hinweg nennen am meisten Unternehmen den Fachkräftemangel und die Verfügbarkeit von Arbeitskräften als eine ihrer grössten Herausforderungen (39 % der Unternehmen) - noch vor steigenden Kosten (27 %) oder Konkurrenzdruck (21 %). Insbesondere qualifizierte Fachkräfte sind schwer zu finden: 78 Prozent der Betriebe berichten, dass sie in den letzten Jahren mindestens teilweise erhebliche Schwierigkeiten hatten, offene Stellen zu besetzen - vor allem bei Fachkräften mit Berufserfahrung und Führungspersonen. Der Fachkräftemangel wird durch Langzeitausfälle infolge von Krankheit, Unfall oder Elternzeit verschärft und erschwert die betriebliche Planung. Rund vier von zehn Unternehmen sind stark oder eher stark von Langzeitausfällen betroffen. Das führt zu einer zusätzlichen Belastung des Stammpersonals. Für die Studie befragte Sotomo 509 Unternehmen aus der Deutsch- und Westschweiz mit mindestens fünf Mitarbeitenden.
Temporärarbeit sichert Arbeitsmarktflexibilität in unsicheren Zeiten
Eine schwankende Auftragslage fordert die Unternehmen zusätzlich heraus. 40 Prozent der Betriebe geben an, dass die daraus folgende Fluktuation des Personalbedarfs eine Belastung darstellt. Die Nachfrage kann sich in kurzer Zeit stark verändern, sei es durch saisonale Schwankungen, unerwartete Marktbewegungen oder veränderte Kundenanforderungen. Dies erfordert ein hohes Mass an Agilität in der Personalplanung. Ohne flexible Beschäftigungsformen drohen entweder Überkapazitäten in ruhigen Zeiten oder personelle Engpässe in Phasen hoher Nachfrage. Die Notwendigkeit, kurzfristig auf Veränderungen zu reagieren, stellt Unternehmen deshalb nicht nur vor strategische und wirtschaftliche Herausforderungen, sondern erfordert auch innovative Lösungen in der Arbeitsorganisation.
Als Antwort auf diese Herausforderungen gewinnen flexible Arbeitsformen für die Wirtschaft zunehmend an Bedeutung. Viele Unternehmen setzen deshalb gezielt auf Personalverleih: 41 Prozent der Unternehmen beschäftigen derzeit Temporärarbeitende. Weitere 19 Prozent haben dies in der Vergangenheit getan. Besonders in der Bau- und Industriebranche ist dieses Modell verbreitet, wo 56 Prozent bzw. 38 Prozent der Unternehmen Temporärarbeitskräfte einsetzen. Unverzichtbar ist Personalverleih für Grossunternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden. 87 Prozent nutzen Temporärarbeit, davon 83 Prozent aktuell. Temporärarbeit erlaubt Unternehmen, flexibel auf Personalengpässe zu reagieren, Wachstumsphasen besser auszuschöpfen und kurzfristige Aufträge anzunehmen, die sonst nicht realisierbar gewesen wären. Diese Anpassungsfähigkeit stärkt nicht nur die betriebliche Effizienz, sondern trägt auch zur Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft bei. Die Studie zeigt, dass Unternehmen Temporärarbeit aus unterschiedlichen Gründen nutzen. Am häufigsten wird sie eingesetzt, um kurzfristige Vakanzen zu überbrücken und Engpässe bei der Personalbesetzung auszugleichen. Viele Unternehmen setzen zudem auf Temporärarbeit, um neue Mitarbeitende kennenzulernen, bevor sie fest angestellt werden. Personaldienstleister werden dabei bei der Rekrutierung zunehmend zu strategisch wichtigen Geschäftspartnern.
Schweizer Wirtschaft profitiert von flexiblen Arbeitsmodellen
Nicht nur einzelne Unternehmen, sondern auch die Gesamtwirtschaft profitiert von Temporärarbeit, so die Einschätzung der befragten Unternehmen. Zwei Drittel geben an, dass Temporärarbeit eine zentrale Rolle für den Wirtschaftsstandort Schweiz spielt. Besonders weit verbreitet ist diese Einschätzung bei Unternehmen, die selbst Temporärarbeitskräfte beschäftigen - hier sind es 78 Prozent. Wie die Studienergebnisse deutlich machen, dürfte dies an der wichtigen Scharnierfunktion der Personaldienstleister auf dem Schweizer Arbeitsmarkt liegen. Sie ermöglichen Unternehmen, flexibel auf Herausforderungen in Personalfragen zu reagieren, Wachstumschancen wahrzunehmen und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
Über die Studie
Die Studie "Fachkräftemangel und Temporärarbeit" wurde von swissstaffing in Auftrag gegeben und von Sotomo umgesetzt. Die Befragung erfolgte im Oktober und November 2024 unter 509 Unternehmen aus der Deutsch- und Westschweiz mit mindestens fünf Mitarbeitenden. Zur aktuellen Studie gelangen Sie über diesen Link (https://www.swissstaffing.ch/de/Branche-Politik/Politik/Temporaerarbeit-und-Flexwork.php).
Für weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an:
Dr. Marius Osterfeld, Leiter Ökonomie und Politik
Tel.: 044 388 95 70 / 079 930 45 25
marius.osterfeld@swissstaffing.ch
Celeste Bella, Leiterin Marketing & Kommunikation
Tel.: 044 388 95 65 / 079 388 94 22
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Original-Content von: swissstaffing - Verband der Personaldienstleister der Schweiz, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.ch/de/pm/100057910/100929153
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