
15. bis 21. Februar 2025
Internationale Aktien notierten am Freitag nur knapp unter ihren Allzeithochs. Die US-Zehnjahresrendite blieb mit 4,46% nahezu unverändert, und das Barrel Rohöl der Sorte West Texas Intermediate kostete mit 71,50 US-Dollar ähnlich viel wie in der Vorwoche. Gemessen an Terminkontrakten auf den CBOE Volatility Index (VIX) stieg die Volatilität diese Woche von 16,1 auf 17,1.
KonjunkturUSA und Russland bereiten Gespräche über die Ukraine vor
In Europa fürchtet man immer mehr, dass sich die USA weniger für die NATO engagieren. Unterdessen traf sich in Saudi-Arabien eine amerikanische Delegation unter Leitung von Außenminister Marco Rubio mit Russlands Außenminister Sergej Lawrow und einem Berater von Präsident Putin. Sie verständigten sich darauf, auf Arbeitsgruppenebene über eine Reparatur der amerikanisch-russischen Beziehungen, ein Ende der internationalen Isolation Russlands und ein mögliches Ende des Krieges in der Ukraine zu sprechen. Weder die Ukraine noch die Europäische Union nahmen an den Gesprächen teil. Laut Rubio und Trumps Sicherheitsberater Michael Waltz soll sich das aber später ändern. Am Dienstag kann es zu massiven neuen Spannungen, als Trump Partei für Putin statt für Selenskyj zu ergreifen schien. Im Laufe der Woche trafen sich europäische Staats- und Regierungschefs zu Gesprächen über die weitere Unterstützung der Ukraine und die Stärkung der eigenen Verteidigungsfähigkeit. Nächste Woche werden Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und der britische Premier Keir Starmer vermutlich nach Washington reisen, um sich mit US-Präsident Trump zu treffen.
EU-Handelskommissar trifft amerikanische Kollegen
Am Mittwoch sprach EU-Handelskommissar Maroš Šefcovic in Washington vier Stunden lang mit US-Handelsminister Howard Lutnick, dem amerikanischen Handelsbeauftragten Jamieson Greer und Kevin Hassett, Director of the National Economic Council. Laut Šefcovic will die EU einseitige US-Zölle, vor allem auf Autos, ebenso abwenden wie europäische Revanchezölle. Er sagte außerdem, dass Europa mehr amerikanisches Flüssigerdgas kaufen wolle. Die EU hätte einen großen Handelsbilanzüberschuss mit den USA, die USA aber einen großen Dienstleistungsbilanzüberschuss mit Europa. Die Differenz betrüge etwa 50 Milliarden US-Dollar jährlich, etwa 3% des gesamten Außenhandels. Šefcovic äußerte sich optimistisch, dass die Nettolücke schnell geschlossen und ein Kompromiss erreicht werden könne.
Zinssenkungen laut Fed-Protokoll nur bei weniger Inflation
Das Protokoll der Januar-Offenmarktausschusssitzung warnte vor Inflationsrisiken. Sie müssten erst nachlassen, bevor die Zinsen weiter gesenkt werden könnten. Trumps Außenhandels- und Einwanderungspolitik könnten den Inflationsrückgang bremsen. Laut Protokoll mahne die unsichere Lage zur Vorsicht. Dennoch erwarte man auch bei stockenden Fortschritten einen Inflationsrückgang auf langfristig 2%. Auch überlege man, das Quantitative Tightening so lange auszusetzen oder zu verlangsamen, bis das Problem der amerikanischen Schuldenobergrenze gelöst sei.
Kurz gefasstNach den vorläufigen Einkaufsmanagerindizes hat sich die Dienstleistungskonjunktur in den USA und im Euroraum im Februar verschlechtert.
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Trump drohte 25-prozentige Importzölle auf Autos, Medikamente, Halbleiter und Holz schon für den 2. April an.
Laut ZEW hat sich das deutsche Geschäftsklima im Februar so stark verbessert wie seit zwei Jahren nicht mehr. Vor den Bundestagswahlen am Sonntag stiegen die ZEW-Konjunkturerwartungen von 10,3 im Januar auf 26. Man rechnet mit einer Koalition unter Führung der CDU - und mit Steuersenkungen, Deregulierung und weniger Sozialausgaben.
In Großbritannien sind die durchschnittlichen Wochenlöhne (ohne Boni) im 4. Quartal um 5,9% gestiegen. Wegen des starken Lohnanstiegs dürfte sich die Bank of England mit Zinssenkungen weiter zurückhalten.
Japans Wirtschaft ist im 4. Quartal annualisiert um 2,8% gewachsen, deutlich stärker als von den Volkswirten erwartet. Nach dem dritten Wachstumsquartal in Folge dürfte die Bank of Japan die Zinsen weiter anheben. Am Freitag sagte Notenbankchef Kazuo Ueda, dass er bei einem starken Renditeanstieg "schnelle" Staatsanleihenkäufe erwäge. Ebenfalls am Freitag wurde bekannt, dass die japanische Kerninflation im Januar 3,2% z.Vj. betragen hatte, der höchste Wert seit 19 Monaten.
Die Reserve Bank of Australia hat ihren Leitzins erstmals seit November 2024 gesenkt, und zwar um 25 Basispunkte auf 4,1%. Sie warnte Anleger aber davor, jetzt mit einem massiven Zinssenkungszyklus zu rechnen. Auch in Neuseeland wurden die Zinsen gesenkt, und zwar um 50 Basispunkte auf 3,75%. Die Reserve Bank of New Zealand stellte weitere Senkungen in Aussicht.
Diese Woche wies die Trump-Administration das Pentagon an, seine Ausgaben in den nächsten fünf Jahren um jährlich 8% zu kürzen.
US-Finanzminister Scott Bessent sagte am Donnerstag, dass man noch weit von umfangreicheren Emissionen lang laufender Staatsanleihen entfernt sei. Erst müsse die Inflation fallen, und die Fed müsse das Quantitative Tightening beendet haben. Bessent wandte sich gegen Spekulationen, dass die US-Regierung ihre Goldreserven neu bewerten werde, um die Kreditaufnahme verringern oder die Einrichtung eines Staatsfonds finanzieren zu können. Zurzeit stehen sie mit 42,22 US-Dollar je Unze in den Büchern.
Am Mittwochabend signalisierte Trump seine Bereitschaft zu einer neuen Handelsvereinbarung mit China.
Sowohl der S&P 500 als auch der NASDAQ Composite schlossen am Mittwoch auf Rekordhochs.
Die britischen Einzelhandelsumsätze stiegen im Januar kräftig. Statt wie erwartet um 0,9%, legten sie um 2,1% zu.
Auch die kanadischen Einzelhandelsumsätze legten im Januar zu. Mit 2,5% z.Vm. übertrafen sie die Erwartungen.
GewinnmeldungenBislang haben etwa 86% der S&P-500-Unternehmen die Ergebnisse für das 4. Quartal 2024 vorgelegt. Kombiniert mit Schätzungen für die übrigen 14% sind die Gewinne laut FactSet um etwa 17,2% z.Vj. gestiegen. Die Umsätze legten um 5,3% z.Vj. zu.
Nächste WocheSonntag: Bundestagswahlen in Deutschland
Montag: Euroraum-Verbraucherpreisindex
Dienstag: Case-Shiller Home Price Index und Konsumklimaindex des Conference Board in den USA
Mittwoch: australischer Verbraucherpreisindex, japanische Frühindikatoren, Verkäufe neuer Immobilien in den USA, Quartalszahlen von NVIDIA
Donnerstag: Konsumklimaindex, Geschäftsklimaindex und Industriekonjunktur im Euroraum, BIP-Revision und schwebende Hausverkäufe in den USA
Freitag: japanische Einzelhandelsumsätze, kanadisches BIP, PCE-Preisindex in den USA
Fokussiert und diversifiziert bleiben Unabhängig vom Marktumfeld halten wir es für sehr wichtig, dass Investoren stark nach Assetklassen diversifizieren. Durch eine enge Zusammenarbeit mit Ihrem Investmentberater können Sie dazu beitragen, dass Ihr Portfolio angemessen diversifiziert ist und zu Ihren Langfristzielen, Ihrem Zeithorizont und Ihrer Risikobereitschaft passt. Diversifikation garantiert aber keine Gewinne und schützt auch nicht vor Verlusten.
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Quellen: MFS Research, Wall Street Journal, Financial Times, Reuters, Bloomberg News, FactSet Research, CNBC.com.