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Was für ein Chaos herrscht gerade bei Strategy vormals Microstrategy! Seit November hat die Aktie, die sich massiv in Bitcoin engagiert hat, einen krassen Kurssturz von knapp 40 Prozent hinnehmen müssen. Das ist schon richtig heftig. Während der Bitcoin-Preis selbst weiter in den Keller rutscht und mittlerweile unter die 90.000-US-Dollar-Marke gefallen ist, könnte die Aktie weiter unter wichtige Unterstützungsmarken purzeln. Viele Anleger fragen sich jetzt: Geht es weiter in Richtung Abgrund oder ist das nur ein temporärer Kurssturz? In diesem Bericht tauchen wir für Sie tief in die Hintergründe ein, beleuchten die neuesten Unternehmenszahlen und schauen uns an, was die technische Analyse so verrät. Wir verraten Ihnen, ob man jetzt die Segel streichen und verkaufen sollte oder ob es noch eine Chance für einen kurzfristigen Aufschwung gibt.
Das Fundament im Eimer - Bitcoin, Fremdkapital und dieser krasse Verlust
Strategy, das Unternehmen, das sich bis über beide Ohren in Bitcoin stürzt, erlebt derzeit einen echten Tiefschlag. Seit dem Höchststand im November 2024 bei 525,76 US-Dollar ist der Kurs um knapp 40 Prozent eingebrochen, das ist mehr als nur ein Stich ins Herz der Anleger, sondern erschüttert auch das Vertrauen in das bisher so ambitionierte Konzept.
Die Strategie ist ja eigentlich simpel. Mit viel Fremdkapital in Bitcoin investieren, um von den hohen Kursgewinnen zu profitieren. Doch wie sich jetzt zeigt, schlägt diese Hebelwirkung bitter zurück, denn fällt der Bitcoin, zieht er alle nach unten. In den letzten Handelstagen hat die Aktie ebenfalls drastisch verloren, während der Bitcoin-Preis selbst weiter sinkt. Die aktuellen Quartalszahlen sind auch alles andere als rosig: Verluste von etwa 3,03 US-Dollar je Aktie und ein Umsatzrückgang von über 3 Prozent bestätigen, dass hier ordentlich Sand im Getriebe ist. Kurz gesagt, was einst als großes Ding angepriesen wurde, steckt nun in einer echten Krise.
Zwischen Risiko und Hoffnungsschimmer
Jetzt wird es spannend, den die gewagte Bitcoin-Wette hat Strategy in eine Zwickmühle gebracht. Auf der einen Seite will das Unternehmen das enorme Wachstumspotenzial von Bitcoin nutzen, auf der anderen Seite hat sich diese Strategie als äußerst riskant erwiesen. Hinzu kommt, dass jüngste Ereignisse wie ein Hackerangriff auf die Kryptobörse Bybit die Panik unter den Investoren noch weiter anheizen.
Man spürt förmlich, dass hier strukturelle Probleme an der Tagesordnung sind und dass kurzfristige Kursgewinne allein die fundamentalen Schwierigkeiten nicht wettmachen können. Das Geschäftsmodell, das auf externem Kapital basiert, macht das Ganze noch volatiler, sodass selbst kleine Rückschläge gleich wie ein Flächenbrand wirken. Viele fragen sich, ob Strategy diese Herausforderungen je meistern kann oder ob der Abwärtstrend der neue Normalzustand wird. Die fundamentalen Kennzahlen, die in den letzten Quartalen für Verluste und rückläufige Umsätze sprachen, lassen da kaum Raum für Optimismus.
Charttechnik - Ein chaotisches Bild, das Alarm schlägt
Wenn man sich das Chartbild anschaut, dann sieht es ganz schön turbulent aus. Die Aktie hat in den letzten 10 Handelstagen noch mal einige Prozent eingebüßt und das, obwohl der 200-Tage-Durchschnitt noch positiv bleibt. Aber selbst ein positiver 200-Tage-Durchschnitt ist in solchen Zeiten oft nur ein trügerisches Komfortkissen, auf dem man sich nicht ausruhen kann und auch nicht sollte. Ein weiterer Kurssturz nämlich dürfte auch die 200-Tagelinie ins Negative drehen lassen. Die weiteren technischen Indikatoren warnen eindringlich: Der Abstand zum gleitenden Durchschnitt ist schon als recht massiv zu bezeichnen, und die Volatilität lässt keinen Zweifel daran, dass kurzfristige Erholungen zwar möglich, aber ebenso schnelle Rücksetzer nahezu garantiert sind. Die starke Hebelwirkung durch Fremdkapital hat das Abwärtsmoment zusätzlich verstärkt, sodass das Chartbild eher an Wackelpudding erinnert als an einen stabilen Aufwärtstrend. Analysten sehen hier ebenfalls ein erhebliches Risiko weiterer Kurskorrekturen, vor allem wenn der Bitcoin-Preis nicht wieder Boden findet. Und danach sieht es aktuell eher nicht aus, denn dieser hat seine Nackenlinie bei der SKS-Formation (Schulter-Kopf-Schulter) durchschlagen und indiziert ein Kursziel für den Bitcoin im Bereich um 60.000 - 65.000 US-Dollar. Was das für den Strategy-Kurs bedeuten könnte, möchte man sich kaum ausmalen.
Wohin geht die Reise?
Also, was bleibt übrig, wohin geht die Reise? Strategy steckt in einer krassen Krise, die vor allem auf die riskante Bitcoin-Strategie und den exzessiven Einsatz von Fremdkapital zurückzuführen ist. Die fundamentalen Zahlen, deutliche Verluste pro Aktie und ein sinkender Umsatz untermauern die Besorgnis über die Zukunft des Unternehmens. Auch die technische Analyse zeigt ein eher schwieriges Bild, das auch schnell düster werden könnte. Es deutet eher bei einer anhaltend hohen Volatilität auf ein erhöhtes Risiko weiterer Kursverluste hin.Für Anleger, die auf langfristig stabile und fundamentale Wachstumswerte setzen, wäre es wohl besser einen großen Bogen um die Strategy-Aktie zu machen. Aufgrund des Chartbilds und der einfachen simplen Geschäftsidee, die zum Teil auf Kredit basiert, sehen wir ein Kursziel für die Aktie von 100 - 120 US-Dollar voraus, sofern sich das Szenario eines weiter fallenden Bitcoin-Kurses verfestigt.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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