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DJ MÄRKTE USA/Kräftige Erholung - Streit Ukraine-USA belastet nur kurz
DOW JONES--Trotz der Eskalation zwischen der Ukraine und den USA hat die Wall Street zum Wochenausklang mit kräftigen Aufschlägen geschlossen. Der Streit zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump belastete die Indizes nur kurzzeitig. Nach einer Schlussrally schlossen Dow & Co auf ihren Tageshochs. Damit kam es zu einer Gegenbewegung auf die jüngsten Verluste. Enttäuschende Nvidia-Geschäftszahlen und neue Zollankündigungen von US-Präsident Trump hatten den Aktienmarkt zuletzt belastet.
Der Dow-Jones-Index gewann 1,4 Prozent auf 43.841 Punkte. Für den S&P-500 und den Nasdaq-Composite ging es um jeweils 1,6 Prozent nach oben. An der Nyse wurden 1.796 (Donnerstag: 894) Kursgewinner gesehen. Ihnen standen 992 (1.864) Verlierer gegenüber, während 52 (80) Titel unverändert schlossen.
Selenskyj und Trump sind bei ihrem Treffen am Freitag in Washington vor laufenden Kameras heftig aneinander geraten. Der US-Präsident hat das Treffen in der Folge abgebrochen. In den Sozialen Medien schrieb Trump: "Er hat die Vereinigten Staaten von Amerika in ihrem geschätzten Oval Office nicht respektiert." Und fügte an: "Er kann zurückkommen, wenn er bereit für den Frieden ist." Der Besuch von Selenskyj endete ohne die Unterzeichnung des Rohstoffabkommens.
Selenskyj forderte die USA auf, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht zu vertrauen. Kiew müsse laut Trump akzeptieren, dass es eine schwache Verhandlungsposition habe. Selenskyj versuchte, Vizepräsident J.D. Vance zu erklären, dass die Ukraine eine Reihe von Vereinbarungen mit Russland unterzeichnet habe, die Moskau dann gebrochen habe. Vance und später auch Trump sagten, Selenskyj wäre nicht dankbar genug für die Unterstützung, die sein Militär von den USA erhalten habe. "Ohne unsere militärische Ausrüstung" hätte die Ukraine den Krieg innerhalb weniger Wochen verloren, so Trump. An einer Stelle sagte Trump zu Selenskyj, er spiele mit dem Dritten Weltkrieg.
Die mit Spannung erwarteten Daten zum Gesamtindex für die persönlichen Konsumausgaben (PCE), dem von der US-Notenbank favorisierten Preismaß, traten etwas in den Hintergrund. Der PCE-Index ist im erwarteten Rahmen gestiegen, aber einen Tick geringer als im Vormonat. Die Stimmung der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago hat sich im Februar dagegen stärker aufgehellt als erwartet.
Die Renten legen mit dem PCE-Index deutlich zu. Aber auch die Suche der Investoren nach Sicherheit vor dem Hintergrund der Entwicklungen zwischen der Ukraine und den USA sorgte für steigende Notierungen - die Renditen gaben damit nach.
Der als "sicherer Hafen" geltende US-Dollar baute seine Gewinne im Verlauf ebenfalls aus. Der Dollar-Index stieg um 0,3 Prozent. Der Euro rutschte wieder unter die Marke 1,04 Dollar, die er zwischenzeitlich überwunden hatte. Hintergrund war der im Februar höher als erwartete Inflationsduck in Deutschland.
Nachfragesorgen bedingt durch die US-Zollpolitik und die Spekulationen auf mehr Angebot aus Russland drückten die Ölpreise. Die Notierungen für Brent und WTI verloren bis zu 1,2 Prozent. Zudem kommt wieder mehr Erdöl aus dem Irak.
Beim Gold wurden erneut Gewinne eingestrichen - begünstigt durch die jüngste Dollar-Rally. Die Feinunze fiel nach dem Rekordhoch zu Wochenbeginn um weitere 0,6 Prozent auf 2.855 Dollar. Auf Monatssicht steht jedoch ein leichtes Plus zu Buche.
Nvidia mit leichter Erholung - Rüstungsaktien geben nach
Unter den Einzelaktien holten die Aktien von Nvidia nach dem 8,5-prozentigen Vortagesabsturz einen Teil der Verluste wieder auf und verbesserten sich um 3,9 Prozent. Die KI-Ikone hatte unter anderem mit einem schwachen Margenausblick verschreckt. Mit Dell (-4,7%) zeigte sich dagegen ein anderer Technologietitel sehr schwach. Der Rechnerkonzern hat zwar besser als gedacht ausgefallene Viertquartalszahlen vorgelegt, enttäuscht aber zugleich mit dem Ausblick auf die laufende Periode.
Autodesk (-2,9%) plant die Streichung von 9 Prozent der Belegschaft, die Software-Gesellschaft verdiente zudem laut vorgelegten Quartalszahlen bereinigt mehr als prognostiziert.
HP Inc büßten 6,8 Prozent ein, der Drucker- und Rechnerhersteller wußte mit seinen Erstquartalszahlen durchaus zu gefallen, doch auch hier lag die Prognose zum laufenden Quartal unter Markterwartung. Das Unternehmen will im Rahmen eines laufenden Kostensenkungsplans bis zu 2.000 weitere Mitarbeiter entlassen.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 43.840,91 +1,4% 601,41 +3,1% S&P-500 5.954,50 +1,6% 92,93 +1,2% Nasdaq-Comp. 18.847,28 +1,6% 302,86 -2,4% Nasdaq-100 20.884,41 +1,6% 333,46 -0,6% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 3,99 -6,4 4,05 -25,1 5 Jahre 4,01 -6,4 4,08 -36,7 7 Jahre 4,11 -6,1 4,17 -36,8 10 Jahre 4,20 -5,7 4,26 -36,7 30 Jahre 4,49 -4,5 4,53 -29,4 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 08:07 Do, 17:07 % YTD EUR/USD 1,0373 -0,2% 1,0388 1,0408 +0,2% EUR/JPY 156,13 +0,3% 155,87 156,05 -4,2% EUR/CHF 0,9367 +0,1% 0,9349 0,9359 -0,2% EUR/GBP 0,8247 +0,0% 0,8257 0,8246 -0,4% USD/JPY 150,51 +0,5% 150,04 149,94 -4,3% GBP/USD 1,2578 -0,2% 1,2581 1,2621 +0,5% USD/CNH (Offshore) 7,2952 -0,1% 7,2931 7,2985 -0,6% Bitcoin BTC/USD 84.061,15 -0,7% 79.729,00 85.456,85 -11,2% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 70,09 70,35 -0,4% -0,26 -1,1% Brent/ICE 73,16 74,04 -1,2% -0,88 -1,7% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 44,3 45,25 -2,1% -0,95 -9,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.854,93 2.873,60 -0,6% -18,66 +8,8% Silber (Spot) 31,11 31,28 -0,5% -0,17 +7,7% Platin (Spot) 949,58 956,50 -0,7% -6,93 +4,7% Kupfer-Future 4,52 4,58 -1,4% -0,06 +12,1% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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February 28, 2025 16:17 ET (21:17 GMT)
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