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© Foto: Christina Victoria Craft auf Unsplash
Die Anteile des Leverkusener Chemie- und Pharmakonzerns Bayer sind auch am Montag gefragt und legen um mehr als zwei Prozent zu. Damit steht gegenüber dem Jahreswechsel bereits ein Plus von 20 Prozent zu Buche. Am Mittwoch wird das Unternehmen mit seinen Zahlen zum abgelaufenen Quartal Farbe bekennen müssen: In welcher Ausgangslage befindet sich die Aktie vor diesem entscheidenden Event?
Anleger setzen weiter unerschrocken auf einen Turnaround
Die Hoffnungen auf einen Turnaround konnte im vergangenen Jahr weder der Konzern mit seinen Geschäften noch die Aktie erfüllen. Bayer befindet sich nach der folgenreichen Übernahme des US-Konkurrenten Monsanto noch immer in einem mehrjährigen Abwärtstrend und hat trotz etlicher Bemühungen noch kein geeignetes Mittel gefunden, die Talfahrt zu stoppen. Diese Misere wird durch hohe Energiekosten noch verschärft.
Die Käuferinnen und Käufer der Aktie haben ihre Bemühungen um eine Trendwende jedoch noch nicht aufgegeben. Nachdem die Anteile Ende vergangenen Jahres erneut stark unter Druck geraten waren und auf ein den tiefsten Stand seit mehr als 20 Jahren fielen, konnte eine Erholungsrallye initiiert werden. Die steht am Mittwoch mit den Quartalszahlen vor einer Bewährungsprobe. Allzu schlecht ist die Ausgangslage jedoch nicht:
Aktie mit deutlicher Verbesserung
Das anhaltende Kaufinteresse der vergangenen Wochen hat im schwer angeschlagenen Chart zu substanziellen Verbesserungen geführt. Ausgehend von Böden bei 19 und 20 Euro konnte Bayer zunächst die steile Abwärtstrendlinie aus dem Herbst überwinden und anschließend einen Aufwärtstrendkanal mit einer Breite von etwa 1,50 Euro etablieren.
Dieser sorgte schließlich für die bislang nachhaltige Rückeroberung der 50-Tage-Linie und einem ersten, frühen Kaufsignal. Nach einem kurzen Test ging die Rallye weiter und bewegt sich mithilfe der Gewinne zum Wochenauftakt auf die bei 24 Euro liegende Kurslücke zu.
Erst technischer Gegen-, plötzlich Rückenwind
Begleitet wird der Aufwärtstrend von steigenden technischen Indikatoren. Sowohl der Relative-Stärke-Index (RSI) als auch der Trendstärkeindikator MACD befinden sich ihrerseits in Aufwärtsbewegungen, was den Trend der Aktie bestätigt. Die Erholung der Indikatoren ging der Aufwärtsbewegung der Aktie voraus, was für bullishe Divergenzen gesorgt hatte. Das machte eine Trendwende zunehmend wahrscheinlich.
Diese wird vom MACD angezeigt, der sich inzwischen über die Nulllinie verbessern konnte. Außerdem liegt er gleichzeitig über der (roten) Signallinie, was eine Beschleunigung der Aufwärtsdynamik anzeigt. Diese reflektiert auch der RSI, der mit 70 Punkten auf Tagesbasis im Bereich technischer Stärke angelangt ist, ohne dass die Aktie bereits überkauft wäre.
Gap-Close könnte für zwischenzeitlichen Pullback sorgen
Vor dem Hintergrund dieser Ausgangslage spricht nichts für weitere Kursgewinne, wobei die Käuferinnen und Käufer hierfür einen Ausbruch aus dem Abwärtstrendkanal wagen müssten, ehe die Kurslücke bei 24 Euro geschlossen werden könnte. Spätestens hier ist mit Blick auf den fortgeschrittenen RSI mit erster Gegenwehr der Bären zu rechnen.
Sofern das Unternehmen mit seinen Zahlen nicht enttäuscht, sind unter Nutzung des hohen technischen Rückenwinds weitere Gewinne möglich. Im Bereich von 25,50 bis 26,00 Euro liegt die Unterstützung, die Bayer im vergangenen Jahr gute Dienste erwiesen hat. Deren Rückeroberung würde das Blatt weiter zugunsten der Bullen wenden.
Fazit: Vergeigt es das Unternehmen nicht, dürfte die Rallye anhalten
Sollte Bayer wie schon im vergangenen November enttäuschen, gilt es einerseits die Unterkante des Aufwärtstrendkanals sowie die 50-Tage-Linie zu verteidigen. Sollte der Abgabendruck noch größer ausfallen, wäre ein Kurs nachhaltig unter 20 Euro ein Signal für das Ende der jüngsten Erholungsbewegung. Aus technischer Perspektive gibt es für dieses Szenario jedoch keinen Anlass.
Wer bereits in die Aktie investiert ist, lässt die jüngsten Gewinne laufen. Anlegerinnen und Anleger, die noch nicht engagiert sind, aber schon vor den Zahlen zugreifen und dabei überproportional profitieren wollen, können das mithilfe des Discount-Optionsscheins MJ5J32 mit einem Basispreis von 23,50 Euro und einer Laufzeit bis September tun.
Dieser bietet den Vorteil, Volatilitätsrisiken zu minimieren und bietet gegenüber einem herkömmlichen Call-Optionsschein einen günstigeren Einstieg. Dafür werden Kursgewinne der Aktie nur bis zum Horizontalwiderstand bei 26 Euro angerechnet. Notiert Bayer zum Laufzeitende am 19. September unter dem Basispreis, verfällt MJ5J32 wertlos. Daraus ergibt sich folgendes Auszahlungsprofil:
Gastautor: Max Gross
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