
WIEN (dpa-AFX) - Im Weltmarkt für Kunststoffe entsteht ein neues Schwergewicht. Die Petrochemie-Unternehmen Borealis und Borouge werden - unter Vorbehalt letzter rechtlicher Schritte - fusionieren, wie die Mutterkonzerne in Wien mitteilten.
Borealis gehört zu 75 Prozent dem österreichischen Öl,- Gas und Chemiekonzern OMV, an Borouge hält der Staatskonzern Adnoc aus Abu Dhabi mit 54 Prozent die Mehrheit.
Ein Joint Venture solle unter dem Namen Borouge Group International gegründet werden, an dem OMV und Adnoc mit jeweils knapp 47 Prozent beteiligt seien, teilte der österreichische Konzern mit.
Außerdem werde das Gemeinschaftsunternehmen für etwa 9 Milliarden Euro Nova Chemicals kaufen. Die OMV werde an das neu gegründete Joint Venture eine Kapitelspritze in Höhe von 1,6 Milliarden Euro leisten.
Breite Produktpalette: Von Schläuchen bis Folien
Borealis ist laut OMV einer der weltweit führenden Anbieter von Polyolefin-Lösungen und stark im Recycling dieser Stoffe tätig. Aus dem Material werden Kunststoffartikel wie Schläuche, Verpackungen und Folien, sowie Gehäuse von Haushalts- und Elektronikgeräten gefertigt. Der Zusammenschluss der Unternehmen soll die technologische Expertise bündeln und die Basis für starkes Wachstum schaffen, wie OMV-Chef Alfred Stern zum Start der Verhandlungen mit Adnoc mitgeteilt hatte.
Adnoc baut seit einiger Zeit sein Engagement rund um das Chemiegeschäft aus. Der Konzern fördert fast das gesamte Öl für die Vereinigten Arabischen Emirate. Er hat große Investitionspläne, um sein Geschäft mit Erdgas, Chemikalien und sauberer Energie global zu erweitern.
Die teilstaatliche OMV ist mit einem Konzernumsatz von rund 34 Milliarden Euro und etwa 23 000 Mitarbeitern eines der größten börsennotierten Industrieunternehmen Österreichs. Der Staat hält 31,5 Prozent an dem Konzern./mrd/DP/ngu