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Evotec hat richtig gute Neuigkeiten aus der Neurologie-Kooperation mit Bristol Myers Squibb geliefert - 20 Millionen US-Dollar Forschungszahlung, die eigentlich für frischen Wind sorgen sollte. Doch statt die Aktie in die Höhe zu katapultieren, zieht sie aktuell wie eine schwere, alte E-Lok in den Keller. Es ist, als ob all die positiven Signale einfach verpuffen und der Kurs unter die charttechnisch wichtige 200-Tage-Linie rutscht. In unserem Bericht nehmen wir Sie mit auf eine Reise durch die aktuellen Entwicklungen, schauen uns an, was hinter diesen vielversprechenden Partnerschafts-News steckt und was die technischen Indikatoren verraten. Am Ende sagen wir Ihnen, ob wir meinen, dass jetzt noch der richtige Zeitpunkt ist, um einzusteigen, oder ob man besser erstmal vorsichtig die Füße stillhalten sollte. Lesen Sie weiter und erfahren Sie, was bei Evotec wirklich abgeht.
Gute News, aber der Kurs will einfach nicht so richtig nach oben
Evotec, der Hamburger Wirkstoffforscher, hat kürzlich einen echten Meilenstein erreicht. Seit 2016 arbeitet das Unternehmen intensiv mit Bristol Myers Squibb an bahnbrechenden Therapien gegen neurodegenerative Erkrankungen. Jetzt hat ein neuer wissenschaftlicher Erfolg zu einer "fetten Forschungszahlung" von 20 Millionen US-Dollar geführt. Die Idee ist genial: Statt nur die Symptome zu bekämpfen, soll ein präklinisches Programm entwickelt werden, das das Fortschreiten der Krankheit verlangsamt oder sogar stoppt. Klingt wie Zukunftsmusik, aber genau hier liegt das Problem: Trotz all dieser positiven News sieht man an der Aktie gar keinen Auftrieb. Statt zu steigen, ist der Kurs kräftig abgerutscht und gehört zuletzt zu den größten Verlierern im MDAX. Für alle, die auf diesen Erfolg gesetzt haben, ist das ein ordentlicher Schlag ins Kontor.
Strategische Umbrüche - Wechsel in der Führung und ein unsicherer Zukunftsausblick
Doch es geht nicht nur um wissenschaftliche Durchbrüche. Auch bei Evotec tut sich hinter den Kulissen einiges: Die langjährige CFO Laetitia Rouxel verabschiedet sich und Paul Hitchin, ein alter Hase aus der Finanzwelt mit über 20 Jahren Erfahrung, übernimmt ab dem 1. März. Man kann nur hoffen, dass dieser frischen Wind auch neue Stabilität ins Haus bring. Allerdings bleibt der Kurs weiterhin unter Druck. Die positiven Impulse aus der Forschungskooperation reichen momentan einfach nicht aus, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. Der Markt ist derzeit richtig skeptisch. So scheint es, als ob Evotec in einem Hamsterrad steckt, in dem gute Nachrichten einfach nicht den erhofften Auftrieb bringen. Diese internen Umbrüche und die unsichere Stimmung in der Branche sorgen dafür, dass sich der Kurs trotz vielversprechender Partnerschaft nicht stabilisieren kann.
Charttechnik - Das technische Bild im Check
Wenn Sie mal auf den Chart schauen, merken Sie recht schnell, dass die technische Lage bei Evotec alles andere als rosig ist. Der Kurs hat in den letzten Tagen kräftig nachgegeben und ist unter die 200-Tage-Linie gerutscht - ein klassisches Warnsignal, das man nicht ignorieren sollte. Der aktuelle Kursbereich liegt jetzt so um die 7,30 bis 7,50 Euro, was sich als kritische Unterstützungszone erwiesen hat. Indikatoren wie der RSI deuten aber schon darauf hin, dass die Aktie knapp überverkauft sein könnte, denn der Wert liegt um die 30. Kurzfristige Erholungen sind daher jetzt immer möglich, wenn der Kurs wieder stabil bleibt, aber solange diese wichtige Unterstützung bei knapp über 7 Euro nicht gehalten wird, bleibt das Bild unsicher. Das Chartbild macht deutlich: Hier ist noch viel Volatilität drin, und die Anleger sollten die technischen Signale genau beobachten, bevor sie den nächsten Schritt wagen.
Kaufen oder was tun?
Was können wir, bzw. Sie daraus lernen oder ableiten? Evotec steckt gerade in einer echten Zwickmühle. Auf der einen Seite gibt es riesige positive Impulse aus der langfristigen Neurologie-Kooperation, die das Potenzial haben, langfristig für Aufwind zu sorgen - ganz zu schweigen von den bahnbrechenden Therapien, an denen das Unternehmen arbeitet. Andererseits kämpft der Kurs aktuell mit massiven Verlusten und internen Turbulenzen, und das Chartbild zeigt, dass die Aktie mittlerweile unterhalb kritischer Widerstandsniveaus (7,80 Euro und 8,20 Euro) liegt.
Unsere Meinung nach könnte für langfristig orientierte Anleger, die an die Innovationen und das Potenzial von Evotec glauben, ein gestaffelter Einstieg eine Chance sein - allerdings nur, wenn man bereit ist, kurzfristige Turbulenzen und Volatilität zu verkraften. Wer hingegen auf Sicherheit und Stabilität setzt, sollte erstmal abwarten, bis sich die internen Umstrukturierungen und das technische Bild klarer positiv entwickeln. Insgesamt bietet Evotec sicherlich langfristig Chancen, aber aktuell ist Vorsicht angesagt. Daher prüfen Sie ihr Risiko gut, bevor Sie den nächsten Schritt machen und agieren Sie auch nicht ohne einen Notstopp.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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