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Was geht denn bitte bei ThyssenKrupp ab?! Die Aktie schießt gerade hoch wie eine Silvester-Rakete. Seit Jahresbeginn hat der Wert sich verdoppelt, und jetzt geht es sehr zügig in Richtung der magischen 10-Euro-Marke. Aber, steckt da wirklich fundamental etwas dahinter, oder ist das nur viel Spekulation oder gar heiße Luft? Wir untersuchen es für Sie: Kriegsschiffe, "grüner Stahl" und ein Mega-Börsengang, der alles verändern könnte. Plus: Warum selbst die Profi-Analysten gerade mit offenen Mündern dastehen und was der Chart uns jetzt verrät.
Marine-Power, grüne Träume & der Börsen-Hammer: Warum ThyssenKrupp plötzlich alle lieben
Fangen wir vorne an: ThyssenKrupp war jahrelang die Aktie, die keiner beachtet hat. Doch jetzt? Die Aktie rockt wie nie, würden junge Leute sagen. Der Gamechanger ist die Marinesparte TKMS, die U-Boote und Kriegsschiffe baut. Die EU will weiter aufrüsten, dank der aktuellen Weltlage von Tag zu Tag mehr, und TKMS kassiert die Aufträge. Jetzt soll die Sparte noch 2025 an die Börse gebracht werden und alle spekulieren: Wird das der nächste Mega-IPO? Wie hoch dürfte die Bewertung sein, angesichts, dass Rüstungsaktien boomen, wie nie zuvor. Aber das ist nicht alles, denn dieses "grüner Stahl"-Projekt, das früher belächelt wurde, kommt plötzlich in Fahrt. Stahl produzieren mit Wasserstoff statt Kohle? Klingt nach Öko-Utopie, aber ThyssenKrupp prescht vor und die grüne Welle ist auf einmal so richtig smart für Investoren.
Hype oder Realität? Warum die Profis gerade völlig durchdrehen
Jetzt wird es spannend: Während sich Kleinanleger freuen, haben die Big Player wie J.P. Morgan oder die DZ Bank ein echtes Dilemma. Noch im Februar lagen deren Kursziele weit unter dem aktuellen Stand, was für Außenstehende peinlich wirkt. Die Baader Bank hat ihr Ziel gerade erst von 5,40 auf 8,00 Euro angehoben und die Aktie lacht sich ins Fäustchen, während sie schon Richtung 9 Euro längst marschiert ist. Warum auf einmal der Sinneswandel? Ganz einfach: TKMS könnte mehr wert sein als der ganze Konzern. Die Citigroup sagt: "Die Marine-Sparte allein deckt die aktuelle Marktkapitalisierung." Das ist schon ein wenig wahnsinnig wie schnell und heftig sich das alles ändert. Dazu kommt der saudische Staatsfonds, der bei TK Elevator eingestiegen ist - das gibt Vertrauen (und Öl-Geld). Aber einige warnen natürlich auch schon vor Überhitzung. Die DZ Bank stuft auf "Halten" runter und meint: "Alles sei schon eingepreist. Und der Stahlbereich sei immer noch ein Sanierungsfall."
Unser Chart-Check: Steht die 10-Euro-Marke - oder knallt es doch bald nach unten?
Die Aktie ist in den letzten Tagen und Wochen raketenartig nach oben geschossen. Ausgehend von einem Tief im Herbst 2024 bei knapp unter 3 Euro steigt die Aktie auf mittlerweile knapp 9 Euro, ohne großen Rücksetzer. War damals die Übertreibung nach unten zu groß? Oder ist die Aktie jetzt schon in einer Übertreibung nach oben drin? Der RSI jedenfalls zeigt, dass die Aktie gerade etwas überhitzt ist. Der Wert liegt deutlich über 70. Es ist aber vielleicht auch hier wie beim Sport, wenn man zu schnell loslegt und dann die Puste ausgeht. Aber vielleicht sind auch noch stille Reserven für den Schlussspurt drin. Wir beleuchten es für Sie. Charttechnisch hat die Aktie aufgrund des aktuell anziehenden Momentums noch Potenzial die 10 Euro-Marke zu erklimmen und darüber hinaus in Richtung 10,50 Euro zu marschieren. Dann aber dürfte schon recht bald das Ende der charttechnischen Fahnenstange erreicht sein. Historische warten hier große Widerstände auf die Aktie und Bäume wachsten bekanntlich auch nicht unbegrenzt in den Himmel. Big Money scheint aber aktuell noch da zu sein, aber die Jungs mit den dicken Portfolios wirken in dieser Höhe schon etwas nervöser.
Was also tun?
Wenn man zu den Bullen gehört, ist durch den TKMS-Börsengang + den grünen Stahl längerfristig ein Anstieg vielleicht sogar in Richtung 12-15 Euro möglich. Wäre man im Bärenlager unterwegs, dann ist das alles nur ein alles nur ein übertriebener Hype. Sobald die Gewinnmitnahmen starten, geht es runter im Rückwärtsgang wieder in Richtung 5 Euro.
Wir denken, dass die Wahrheit irgendwo dazwischen liegen könnte. Der TKMS-Börsengang könnte den Kurs weiter steigen lassen, "Grüner Stahl" ist aktuell sehr viel PR und bis dies funktioniert, wird es noch dauern. Aber die EU-Aufrüstung ist ein Dauerbrenner. Kriegsschiffe werden gebraucht wie nie. Wir trauen der Aktie daher einen Anstieg auf 10,50, vielleicht sogar bis auf 11 Euro zu. Wie immer gilt aber, dass bei Longtrades immer mit geeigneten Stoppkursen gearbeitet werden sollte, um im Falle der Fälle nicht unbegrenzt Verluste zu erleiden.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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