
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Freitag nachgegeben und damit auf die schwachen Vorgaben der Wall Street reagiert. Der EuroStoxx 50 verlor am Mittag 0,92 Prozent auf 5.469,80 Punkte. Außerhalb der Eurozone sank der Schweizer SMI um 0,4 Prozent auf 12.977,88 Zähler. Der britische FTSE 100 gab um 0,49 Prozent auf 8.640,67 Punkte nach.
Vor dem US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag war Vorsicht angesagt. "Fallen die US-Arbeitsmarktdaten nicht im Sinne der Anleger aus, droht ein tiefroter Freitag in New York", warnte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. Zu der Verunsicherung trug einmal mehr die US-Zollpolitik bei. "Die Anleger werden in diesen Tagen einfach nicht schlau aus der Handelspolitik eines US-Präsidenten Donald Trump, der mit seinem Hin und Her bei den Strafzöllen seine erwartete Unberechenbarkeit eindrucksvoll bestätigt", betonte Molnar.
Der Autosektor litt auch unter Gewinnmitnahmen. Am Vortag hatte er noch davon profitiert, dass Trump im Zollstreit mit Mexiko und Kanada einen einmonatigen Aufschub zumindest für US-Autohersteller gewährt hatte.
Recht deutlich fielen auch die Abgaben der Luxuswerte aus. Hier gab es ungünstige Signale vom wichtigen chinesischen Markt. Die Einfuhren des Landes waren im Januar und Februar stärker als erwartet gefallen. Kering sanken um 4,2 Prozent, Richemont um 4,5 Prozent.
Bei den Bauwerten und Zulieferern kam es nach dem jüngsten Schub ebenfalls zu Gewinnmitnahmen. Geberit verloren 3,3 Prozent. Analyst Axel Stasse von Morgan Stanley erwartet, dass auf ein ermutigendes erstes Quartal ein schwacher Markt sowie steigende Kosten folgen, die den Wettbewerb erschweren und das Gewinnpotenzial begrenzen werden.
Zu den wenigen Gewinnern gehörten dagegen Telekommunikationswerte und Versorger. Angesichts der Verunsicherung an den Märkten waren damit defensive Titel wieder gefragt./mf/jha/
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