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Monica Defend und Vincent Mortier (Amundi): Märkte zwischen Zuversicht und Angst

Finanznachrichten News

06.03.2025 -

Im Februar haben die Märkte gezeigt, dass Zuversicht in der Luft liegt: Trotz neuer Zollankündigungen, Inflationsrisiken und der Aufregung um das chinesische KI-Startup DeepSeek herrscht weiterhin eine positive Marktstimmung. In Europa erreichten Aktien neue Allzeithochs, und in den USA gibt es Anzeichen für eine sich ausweitende Aktienrallye, da die Dominanz der "Magnificient Seven" - also der sieben US-Börsenschwergewichte - möglicherweise nachlässt.

Makroökonomisches Bild

Die Unsicherheit bleibt jedoch auf einem extremen Niveau. Nachdem der Verbraucherpreisindex im Januar höher als erwartet ausfiel und den schnellsten Anstieg seit eineinhalb Jahren verzeichnete, sowie aufgrund einiger schwacher US-Wirtschaftsdaten, keimten erneut Ängste auf. Um zu beurteilen, ob das derzeitige Umfeld der positiven Marktstimmung anhalten kann, konzentrieren wir uns auf die folgenden Themen:

  • Die Inflation ist die größte Sorge, da der Markt weiterhin sehr stark darauf reagiert, was für Trump eine große Herausforderung darstellen könnte. Jüngste Verbraucherumfragen zeigen eine wachsende Unsicherheit. Die langfristigen Inflationserwartungen der Konsumenten sind auf 3,3% gestiegen, den höchsten Stand seit 2008 und die höchste Streuung seit den 80er Jahren.
  • Zweitens dürfte sich das globale Wachstum voraussichtlich stabilisieren, da die Inflation allmählich sinkt, aber die politische Unsicherheit unter Trump erhöht die Risiken.
  • Drittens wird die Eurozone durch einen klareren politischen Kurs der EZB unterstützt. Die fiskalische Unterstützung in Deutschland nach den Wahlen und eine mögliche Erhöhung der Verteidigungsausgaben sind wichtige Themen, die es zu beobachten gilt.
  • Und schließlich ist China offenbar weiterhin darauf bedacht, einen Handelskrieg zu vermeiden, wie die maßvolle Reaktion auf Trumps Zölle zeigt.
Assetklassen-Einschätzungen

All dies führt zu einem weiterhin günstigen Umfeld für die risikobehafteten Anlagen. Allerdings sollte man in Bereichen, in denen die Sorglosigkeit der Investoren zu groß ist, aus unserer Sicht einen Wechsel in Segmente überlegen, die attraktivere Möglichkeiten bieten, und ein starker Fokus auf Diversifizierung ist weiterhin erforderlich, wie wir meinen.

  • Anleihen: Im Bereich Fixed Income haben wir in der Eurozone unsere positive Haltung zur Duration verstärkt - Duration ist eine Maßzahl für die Zinssensitivität von Anleihen - da das Wachstum hinterherhinkt und wir davon ausgehen, dass die EZB die Zinsen weiter senken wird. In den USA erfolgte eine schnelle Neubewertung der Fed-Zinsen: Wir rechnen weiterhin mit Zinssenkungen im Jahr 2025 und glauben, dass die Möglichkeit einer Fed-Zinserhöhung angesichts einer bereits restriktiven Politik und einer relativ ruhigen fiskalischen Landschaft vorerst sehr gering ist. Bei den globalen Unternehmensanleihen ist der Ausblick positiv und wird durch eine Kombination aus robuster Wirtschaftstätigkeit, moderater Inflation und weniger restriktiver Geldpolitik sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in der Eurozone gestützt. Wir bevorzugen europäische Investment-Grade-Unternehmensanleihen, also Anleihen hoher Bonität. Bei US-Hochzinsanleihen bleiben wir aufgrund der überzogenen Bewertungen vorsichtig.
  • Aktien: Die sich ausweitende Aktienrallye nutzen. Wir sind zunehmend optimistisch in Bezug auf die Eurozone, einerseits im Vergleich zu den USA aufgrund der attraktiveren Bewertung und andererseits im Vergleich zu Großbritannien, wo die wirtschaftlichen Aussichten schwächer sind. Innerhalb Europas suchen wir nach Unternehmen mit starken Bilanzen und Preismacht. In den USA liegt unser Fokus jenseits der Mega-Caps. Wir bevorzugen Banken und Grundstoffe und suchen nach binnenmarktorientierten Unternehmen, die gut positioniert sind, um von den erwarteten Steuersenkungen und geringeren Regulierungen zu profitieren.
  • Schwellenländer: In den Emerging Markets bleiben wir aufgrund der anhaltenden makroökonomischen und geopolitischen Entwicklungen insgesamt neutral eingestellt. Wir sind optimistischer in Bezug auf Indien, nachdem der jüngste Ausverkauf zu weniger überzogenen Bewertungen geführt hat und es Anzeichen einer Trendwende bei den Gewinnrevisionen gibt.
  • Anlageklassen-übergreifend: Wir bleiben bei unserer positiven Einschätzung der risikobehafteten Anlagen, mit einer konstruktiven Haltung gegenüber Aktien und Unternehmensanleihen, während wir gleichzeitig interne Rotationen vornehmen, um Chancen zu nutzen. Wir sind insbesondere positiver gegenüber europäischen Aktien eingestellt, während wir bei japanischen Aktien von positiv zu neutral wechseln, da wir angesichts eines stärkeren Yen und potenzieller Volatilität keine unmittelbaren Wachstumsimpulse sehen. Um unsere Allokation insgesamt widerstandsfähiger gegenüber möglichen negativen Szenarien zu machen, halten wir einige Absicherungen bei Aktien und Duration aufrecht, während wir Gold weiterhin positiv gegenüberstehen

Rechtliche Hinweise

Sofern nicht anders angegeben, stammen alle Informationen in diesem Dokument von Amundi Asset Management und sind aktuell mit Stand 03.03.2025. Die in diesem Dokument vertretenen Einschätzungen der Entwicklung von Wirtschaft und Märkten sind die gegenwärtige Meinung von Amundi Asset Management. Diese Einschätzungen können sich jederzeit aufgrund von Marktentwicklungen oder anderer Faktoren ändern. Es ist nicht gewährleistet, dass sich Länder, Märkte oder Sektoren so entwickeln wie erwartet. Diese Einschätzungen sind nicht als Anlageberatung, Empfehlungen für bestimmte Wertpapiere oder Indikation zum Handel im Auftrag bestimmter Produkte von Amundi Asset Management zu sehen. Es besteht keine Garantie, dass die erörterten Prognosen tatsächlich eintreten oder dass sich diese Entwicklungen fortsetzen. Herausgeber: Amundi Deutschland GmbH, Arnulfstraße 124-126, D-80636 München.

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