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Trump und die USA gegen den Rest der Welt: Wie neue Zölle die Märkte ins Chaos stürzen

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Ein wirtschaftliches Erdbeben hat begonnen - und es wird weitaus heftiger ausfallen als das erste. In seiner zweiten Amtszeit hat US-Präsident Donald Trump innerhalb weniger Wochen mehr Zölle verhängt als während seiner gesamten ersten Amtszeit. Besonders brisant: Nicht nur China, sondern auch enge Verbündete wie Kanada und Mexiko sind von massiven Handelsbarrieren betroffen. Unternehmen, Investoren und Verbraucher stehen vor einer neuen Ära des Protektionismus.

Ein wirtschaftliches Erdbeben hat begonnen - und es wird weitaus heftiger ausfallen als das erste. In seiner zweiten Amtszeit hat US-Präsident Donald Trump innerhalb weniger Wochen mehr Zölle verhängt als während seiner gesamten ersten Amtszeit. Besonders brisant: Nicht nur China, sondern auch enge Verbündete wie Kanada und Mexiko sind von massiven Handelsbarrieren betroffen. Unternehmen, Investoren und Verbraucher stehen vor einer neuen Ära des Protektionismus - mit ungewissen, aber gravierenden Folgen für die globale Wirtschaft. Was bedeutet dieser "Handelskrieg 2.0" konkret? Wie unterscheidet er sich von der ersten Runde? Und wer wird am Ende den Preis für Trumps radikale Handelspolitik zahlen?

Ein Handelskrieg in völlig neuer Dimension

Während der erste Handelskrieg unter Trump (2018-2020) noch auf bestimmte Warengruppen - insbesondere chinesische Technologieprodukte und industrielle Metalle - beschränkt war, sind die neuen Zölle ein Rundumschlag gegen die Weltwirtschaft. Die Zahlen sprechen für sich: 2018 betrafen die Zölle rund 370 Milliarden Dollar an chinesischen Importen. In Trumps zweiter Amtszeit wurden bereits über 1,4 Billionen Dollar an Importen mit neuen Zöllen belegt - fast das Vierfache. Weitere 200 Milliarden Dollar werden bald hinzukommen, sobald neue Stahl- und Aluminiumzölle in Kraft treten.

Doch es geht nicht nur um die Summe, sondern auch um die Breite der Maßnahmen. Während der erste Handelskrieg vor allem Zwischenprodukte (also Komponenten, die in der Fertigung verwendet werden) betraf, treffen die neuen Zölle verstärkt Konsumgüter. Das bedeutet: Elektronik, Möbel, Haushaltsgeräte und viele weitere Alltagsprodukte werden für US-Verbraucher deutlich teurer.

Auch Unternehmen trifft es härter als zuvor. In der ersten Runde gab es noch einen Mechanismus zur Beantragung von Zollbefreiungen - diesmal werden keinerlei Ausnahmen mehr gewährt. Besonders brisant: Nicht nur Rohstoffe wie Stahl und Aluminium, sondern auch deren Weiterverarbeitungen sind nun betroffen. Das bedeutet, dass nicht nur Stahlhersteller, sondern auch Hersteller von Produkten wie Küchengeräten, Möbeln und Sportartikeln massiv unter Druck geraten.

Chaos und Unsicherheit für Unternehmen

Neben der Größe des Handelskriegs gibt es einen zweiten entscheidenden Unterschied zur ersten Runde: Die politische Entscheidungsfindung ist unberechenbarer denn je. In Trumps erster Amtszeit gab es zumindest ein gewisses Maß an Stabilität. Wirtschaftsberater wie Robert Lighthizer (USTR), Steven Mnuchin (Finanzministerium) und Gary Cohn (Nationaler Wirtschaftsrat) beeinflussten die Handelspolitik in relativ geordneten Bahnen. Nun dominiert Chaos: Peter Navarro, Trumps aggressivster Verfechter von Strafzöllen, ist zurück - doch die Signale aus dem Weißen Haus sind widersprüchlich.

Innerhalb weniger Tage änderten hochrangige Regierungsvertreter ihre Positionen mehrmals:

Am 2. März erklärte Handelsminister Howard Lutnick, dass die Zölle auf Kanada und Mexiko möglicherweise nicht 25 % betragen würden.

Am 3. März behauptete Lutnick erneut, die Zölle könnten niedriger ausfallen - nur wenige Stunden später bestätigte Trump die vollen 25 %.

Am 4. März begründete Lutnick die Zölle plötzlich mit dem Kampf gegen Fentanyl-Importe aus Mexiko - während Trump gleichzeitig erklärte, es ginge um die Rückholung von Produktionskapazitäten in die USA.

Am 6. März kündigte Trump eine 30-tägige Verzögerung der Zölle auf mexikanische und kanadische Waren an - allerdings nur für "USMCA-konforme" Produkte, was wiederum für Verwirrung sorgte.


Für Unternehmen ist diese Unberechenbarkeit potenziell tödlich. Investitionen erfordern Planungssicherheit - doch wenn sich politische Entscheidungen innerhalb von Stunden oder Tagen ändern, wird strategische Planung unmöglich. Die Konsequenz: Viele Unternehmen zögern mit Investitionen, verlagern Produktionskapazitäten ins Ausland oder fahren ihre Geschäftstätigkeit herunter.

Die Lektionen aus dem "Chicken War": Zölle als zweischneidiges Schwert

Die Geschichte zeigt, dass Handelskriege selten wie geplant verlaufen. Ein Beispiel ist der sogenannte "Chicken War" der 1960er-Jahre. Als die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (die spätere EU) hohe Zölle auf amerikanisches Hähnchenfleisch verhängte, reagierte die US-Regierung mit einem 25 % Zoll auf leichte Nutzfahrzeuge aus Europa - ein Tarif, der bis heute existiert.

Das Ergebnis? Die deutschen Hersteller verloren den US-Markt für ihre Transporter, während die amerikanischen Verbraucher weniger Auswahl und höhere Preise für Nutzfahrzeuge hatten. Dieses Beispiel zeigt, wie schwer es ist, Zölle wieder abzuschaffen, selbst wenn die ursprünglichen wirtschaftlichen Gründe längst verschwunden sind.

Denn einmal eingeführt, profitieren bestimmte Industrien von den Handelsbarrieren und setzen sich massiv für deren Erhalt ein. Gleichzeitig werden Zölle oft als politisches Druckmittel genutzt, sodass ihre Abschaffung als strategischer Nachteil gesehen wird. Zudem verändern sie langfristig Marktstrukturen, wodurch ihre Rücknahme neue Unsicherheiten schafft - ein Grund, warum selbst wirtschaftlich überholte Zölle oft über Jahrzehnte bestehen bleiben.

Inflation: Die unsichtbare Gefahr des Handelskriegs

Während die Zölle offiziell darauf abzielen, heimische Unternehmen zu schützen, könnte die eigentliche Folge eine zunehmende Inflation sein. In der Vergangenheit zeigte sich, dass Zölle zwar kurzfristig bestimmte Industrien stützen können, doch letztlich werden die gestiegenen Kosten an die Verbraucher weitergegeben.

Analysen von Heraeus Precious Metals zeigen, dass bereits jetzt die Inflationserwartungen auf den Finanzmärkten steigen. Die Breakeven-Inflationsraten für 2-, 5- und 10-jährige Laufzeiten sind laut dem Edelmetallhändler im Vergleich zum Jahresbeginn spürbar angestiegen. Gleichzeitig wurden in den letzten Monaten höhere Inflationserwartungen von Verbrauchern gemeldet, was darauf hindeutet, dass die wirtschaftlichen Akteure zunehmend mit steigenden Preisen rechnen.

Die Parallelen zur Inflationsdynamik der 1970er Jahre

Der Marktanalyst Otavio (Tavi) Costa von Crescat Capital warnt vor der Möglichkeit einer zweiten Inflationswelle, ähnlich der Dynamik der 1970er Jahre. Seine aktuelle Analyse zeigt, dass sich die heutige Lage in einer Phase befinden könnte, die historischen Mustern folgt: Wie die Grafik verdeutlicht, gab es damals drei Inflationswellen, die durch eine Kombination aus Energiekrisen, expansiver Fiskalpolitik und Lohn-Preis-Spiralen ausgelöst wurden. Costa sieht Parallelen zur aktuellen Situation, insbesondere im Kontext des Handelskriegs und neuer protektionistischer Maßnahmen.

Handelskrieg als Katalysator für Inflation?

Besonders brisant ist, dass die von Trump verhängten Zölle eine doppelte Inflationsspirale auslösen könnten: Einerseits steigen die Importkosten für Waren, die aus dem Ausland bezogen werden, andererseits verteuern sich auch inländische Produkte, da Unternehmen die Chance nutzen, ihre Preise an das höhere Marktpreisniveau anzupassen. Die aktuelle Entwicklung erinnert dabei an frühere Handelsmaßnahmen, als etwa die 2018 eingeführten Waschmaschinenzölle nicht nur Importmodelle verteuerten, sondern laut Wirtschaftsstudien auch die Preise für in den USA produzierte Maschinen steigen ließen.

Laut Heraeus haben selbst die temporäre Verschiebung einiger Zölle und die politischen Anpassungen nach der US-Wahl keine Beruhigung der Märkte bewirkt - im Gegenteil: Die Inflationserwartungen steigen weiter, da Investoren befürchten, dass sich protektionistische Maßnahmen langfristig verfestigen. Zudem zeigt sich laut den Analysten, dass auch Verbraucher zunehmend mit anhaltender Inflation rechnen - ein Zeichen, dass die wirtschaftlichen Folgen des Handelskriegs weit über den Zollstreit hinausgehen könnten.

Neue Marktchancen durch US-Protektionismus?

Der Protektionismus der USA könnte internationale Wettbewerber stärken, indem er Produktionsverlagerungen und alternative Lieferketten fördert. Insbesondere Unternehmen in Europa, Asien und den BRICS-Staaten könnten profitieren, da sie nicht den gleichen Handelsbarrieren unterliegen und somit attraktivere Alternativen für globale Kunden bieten.

Ein Beispiel für potenzielle Gewinner des Handelskriegs könnte First Graphene sein, das mit seiner PureGRAPH-Technologie neue Anwendungsmöglichkeiten für Graphen erschließt. Laut dem Unternehmen könnte vornehmlich die Beton- und Zementindustrie von der Beimischung profitieren, da erste groß angelegte Tests zeigen, dass der CO2-Ausstoß um bis zu 20 % gesenkt werden kann. Das Management von First Graphene betont, dass Graphen ohne großen Aufwand in bestehende Produktionsprozesse integriert werden kann und somit eine effiziente Lösung für nachhaltiges Bauen darstellen könnte. Da US-Bauunternehmen durch steigende Materialkosten und Zölle zunehmend unter Druck geraten, könnten Anbieter außerhalb der USA, die kosteneffiziente und nachhaltige Lösungen bieten, zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Auch in der Energiebranche könnten sich durch den Handelskrieg neue Chancen ergeben. ADX Energy, ein Produzent von Erdöl und Erdgas in Österreich, könnte von einer stärkeren Fokussierung Europas auf unabhängige Energiequellen profitieren. Das Unternehmen verweist darauf, dass es sich bereits selbst finanziert und mit Projekten wie dem Anshof-Feld oder der neuen Lizenz im sizilianischen Kanal potenziell neue Einnahmequellen erschließen könnte. Laut dem Management wird die Bewertung von Fördermöglichkeiten in neuen Regionen fortgesetzt, während bestehende Produktionsprojekte stabil laufen. Falls sich geopolitische Spannungen weiter verschärfen und Europa verstärkt auf eigene Energieressourcen setzt, könnte ADX Energy eine zunehmende Rolle als regionaler Versorger spielen.

Enthaltene Werte: XD0002747026,XD0002746952,AU000000FGR3,AU000000ADX9

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