
13.03.2025 - Die Europäische Union steht kurz vor der Ratifizierung des Freihandelsabkommens mit den Mercosur-Staaten. Trotz kritischer Stimmen überwiegen die Vorteile klar die Risiken. Das Abkommen stärkt nicht nur die wirtschaftliche Unabhängigkeit Europas, sondern bietet auch enorme Chancen in einer zunehmend protektionistischen Welt.
Die EU ist bekannt für ihre langsamen politischen Entscheidungsprozesse - und das Mercosur-Abkommen ist ein Paradebeispiel dafür. Fast 25 Jahre dauerten die Verhandlungen mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten (Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay), die gemeinsam einen Wirtschaftsraum mit 260 Millionen Konsumenten bilden. Anfang Dezember 2024 konnte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schließlich die Verhandlungsprotokolle unterzeichnen.
Bereits 2019 galt das Abkommen als ausgehandelt, doch massive Kritik aus der EU - insbesondere wegen Bedenken zu Umweltschutz und Landwirtschaft - verzögerte den Abschluss. In den letzten fünf Jahren wurden Kompromisse gefunden, etwa durch Importquoten und strenge Auflagen für landwirtschaftliche Produkte. Dennoch bleibt der Widerstand einzelner Länder wie Frankreich, Italien und Polen, die ihre Agrarinteressen schützen wollen. Die Hoffnung bleibt, dass das EU-Parlament das Abkommen bis Ende 2025 mehrheitlich ratifiziert.
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