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Die Begeisterung für chinesische Basiswerte ist zurück! Der DeepSeek-Durchbruch hat bewiesen, dass die KI-Entwicklung im Reich der Mitte trotz umfangreicher Exportbeschränkungen der US-Regierung konkurrenzfähig ist. Gleichzeitig locken moderate Bewertungen und die Aussicht auf eine wieder wirtschaftsfreundlichere Politik Investoren an. Das hat der Alibaba-Aktie hohe Kursgewinne beschert. Doch inzwischen ist Vorsicht angebracht - zumindest vorübergehend.
Das Ende einer langen Durststrecke?
Hinter den Anlegerinnen und Anlegern von Alibaba liegt eine lange Durststrecke. Bis heute hat sich die Aktie nicht von ihrem jahrelang anhaltenden Einbruch erholt. Kurse jenseits der Marke von 300 US-Dollar liegen in weiter Ferne - erst recht, wenn man bedenkt, dass das Papier im vergangenen Jahr zeitweise unter 70 US-Dollar gehandelt wurde.
Doch inzwischen hat sich das Sentiment spürbar aufgehellt. Nachdem es bereits im vergangenen Jahr zu zwei zwischenzeitlichen Kaufwellen kam, die sich aber nicht als nachhaltig entpuppten, läuft gerade ein dritter, umso dynamischerer Anstieg.
Der Chart mahnt zunehmend zur Vorsicht!
Dieser wurde maßgeblich ausgelöst durch Hinweise darauf, dass die chinesische KI-Wirtschaft alles andere als hinter die westliche zurückgefallen ist. In Kombination mit günstigen Bewertungen und dem Ausverkauf bei den vergleichsweise teuren US-Technologiewerten führte das seit dem Jahreswechsel zu einem Kursanstieg um zwei Drittel. Doch inzwischen ist mit Blick in den Chart Vorsicht geboten:
Übergeordnet eine starke Vorstellung, ...
Grundsätzlich befindet sich Alibaba in einer guten Verfassung. Der Aktie gelang zum Wochenauftakt ein weiteres Jahreshoch und damit der höchste Stand seit mehr als drei Jahren. Solche markanten Hochs gelten in der technischen Analyse als Kaufsignale.
Zusätzlich unterstützt das nachhaltige Überwinden der 50- und 200-Tage-Linie die These einer nachhaltigen Trendwende. Eine Rückkehr auf frühere Hochs gilt inzwischen langfristig wieder als möglich, wenngleich sich Alibaba hierzu mehr als verdoppeln müsste.
... aber kurzfristig liegt eine Trendwendeformation vor!
Kurzfristig weist die Aktie jedoch erste Schwächen auf. Zum einen sind die jüngsten Hochs technisch nicht bestätigt worden. Im Relative-Stärke-Index (RSI) ist es zu einem Doppel-Top gekommen, während der Trendstärkeindikator MACD gegen den Trend der Aktie gefallen ist. Es liegen als bearishe Divergenzen vor, die als Vorboten von Kurswenden gelten.
Gleichzeitig ist der RSI noch immer im Warnbereich, während der MACD bereits unter seine Signallinie gefallen ist und damit eine Abschwächung der Aufwärtsdynamik anzeigt. Das könnte schon bald zu Kursverlusten führen. Erst recht, weil der Kurs eine als gefährlich geltende Formation gebildet hat.
Steigender Keil trifft auf schwächere Indikation
In den vergangenen drei Wochen hat die Aktie einen ansteigenden Keil gebildet. Ein solcher gilt nach längeren Anstiegsphasen eines Basiswertes als Trendwendesignal und geht in aller Regel mit fallenden Kursen einher. Es ist also zu erwarten, dass die Aktie in den kommenden Tagen aus dem Keil nach unten herausfällt - ein Szenario, das durch die sich abschwächende technische Indikation befürwortet wird.
Das Korrekturpotenzial der Aktie ist nicht zu unterschätzen. Schon nach dem steilen Anstieg im vergangenen Jahr setzte Alibaba noch einmal um rund ein Drittel zurück. Aktuell ist ein Pullback erstens bis zur Horizontalunterstützung und Ausbruchsmarke bei 120 US-Dollar zu erwarten. Anschließend könnten auch die beiden Durchschnittslinien getestet werden. Damit besteht ein Abwärtspotenzial von über 35 Prozent und damit in der Größenordnung des vergangenen Jahres.
Fazit: Kräftige Zwischenkorrektur zu erwarten
Neutralisiert würde dieses bearishe Szenario, sollte Alibaba nachhaltig aus dem Keil nach oben ausbrechen und damit auch den Widerstand bei 150 US-Dollar zu knacken. In diesem Fall sollte der Kurs aber nicht nur auf Tages-, sondern auf Wochenbasis oberhalb dieser Marke handeln, um den Verdacht eines Fehlausbruchs auszuräumen.
Somit sind in der Alibaba-Aktie kurzfristig kräftige Gewinnmitnahmen und eine Konsolidierung der technisch überhitzten Situation zu erwarten. Wer in die Aktie investiert ist, aber keine Verkäufe oder Gewinnmitnahmen realisieren möchte, kann sich auch mithilfe eines Put-Optionsscheines absichern. Diese Möglichkeit steht auch Tradern offen, die auf die Chancen, die der steigende Keil als klassische Umkehrformation bietet, nutzen wollen.
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Der Put-Optionsschein VG7GH6 bietet die Chance auf hohe Absicherungs- oder Trading-Gewinne, sollte Alibaba sein Abwärtspotenzial abrufen. Ausgestattet mit einem Basispreis von 150,00 US-Dollar und einer Laufzeit bis Mitte Juli bietet VG7GH6 einen tagesaktuellen Hebel (Omega) von 4,0. Das Auszahlungsprofil ist für einige beispielhafte Fälle folgendes:
Doch Vorsicht: Sollte Alibaba zum Laufzeitende oberhalb von 150,00 US-Dollar notieren, verfällt VG7GH6 wertlos. Es besteht also Totalverlustgefahr. Daher sollte der Put-Optionsschein verkauft werden, sollte Alibaba schon vorher nachhaltig über 150,00 US-Dollar geklettert sein.
Gastautor: Max Gross
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