
Der Bergbaukonzern kämpft mit milliardenschweren Klagen nach dem Samarco-Dammbruch sowie Vorwürfen zu sexueller Belästigung und ernennt neuen Vorstandsvorsitzenden.
BHP Group Limited, vormals BHP Billiton, steht vor erheblichen rechtlichen Herausforderungen, die aus früheren Betriebsaktivitäten resultieren. Ein zentrales Problem ist der Dammbruch von Samarco in Brasilien im Jahr 2015, einem Joint Venture zwischen BHP und Vale. Die Katastrophe forderte 19 Menschenleben und verursachte massive Umweltschäden. Gegenwärtig prüft ein Londoner Richter die potenzielle Haftung von BHP für diese Katastrophe, wobei die Kläger Schadensersatzforderungen in Höhe von 36 Milliarden Pfund (47 Milliarden Dollar) geltend machen.
Die rechtliche Überprüfung wird durch Enthüllungen verschärft, dass das obere Management von BHP bereits Jahre vor dem Vorfall über den potenziellen "Empörungsfaktor" eines Dammbruchs diskutierte. Interne Kommunikationen aus dem Jahr 2011 deuten darauf hin, dass Führungskräfte sich der mit solchen Unfällen verbundenen Risiken bewusst waren. Diese Entwicklungen haben die rechtlichen Schritte gegen BHP intensiviert, darunter eine Sammelklage im Vereinigten Königreich, die etwa 620.000 Opfer vertritt. Der im Oktober 2024 begonnene Prozess dauert an, wobei eine endgültige Entscheidung über die Haftung von BHP in Kürze erwartet wird.
Umfassende Einigungen und neue Klagen
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Als Reaktion auf diese Herausforderungen hat BHP mit brasilianischen Behörden eine Vergleichsvereinbarung über 32 Milliarden Dollar getroffen, um die durch den Dammbruch verursachten Schäden zu beheben. Diese Einigung umfasst fast 8 Milliarden Dollar, die bereits für Entschädigungen und Sanierungsmaßnahmen aufgewendet wurden, 18 Milliarden Dollar für Zahlungen an Bundes- und Kommunalregierungen über die nächsten zwei Jahrzehnte und 6 Milliarden Dollar für Entschädigungen und Umweltsanierung. Diese Vereinbarung deckt jedoch nicht andere rechtliche Auseinandersetzungen ab, insbesondere nicht die umfangreiche britische Sammelklage.
Die Situation wird durch weitere rechtliche Auseinandersetzungen verkompliziert. BHP und Rio Tinto sehen sich Sammelklagen vor dem Bundesgericht in Sydney gegenüber. Diese Klagen beschuldigen die Unternehmen, Frauen in ihren australischen Bergwerken über die letzten zwei Jahrzehnte systematischer sexueller Belästigung, Übergriffen und Diskriminierung ausgesetzt zu haben. Den Unternehmen wird vorgeworfen, von diesen Problemen gewusst und sie nicht angemessen adressiert zu haben, was zu erheblichen persönlichen und beruflichen Schäden für die betroffenen Frauen geführt habe.
Führungswechsel in herausfordernden Zeiten
In Bezug auf die Unternehmensführung wurde Ross McEwan, ehemaliger CEO der Royal Bank of Scotland, zum neuen Vorstandsvorsitzenden von BHP ernannt. McEwan, der seit April 2024 dem Vorstand von BHP angehört, folgt auf Ken MacKenzie, der Ende März in den Ruhestand tritt. Bekannt für seine Rolle bei der Restrukturierung der RBS und deren Rückführung in die Profitabilität, wird von McEwans Führung erwartet, BHP durch die aktuellen Herausforderungen zu steuern und auf künftiges Wachstum auszurichten.
Diese Entwicklungen unterstreichen die laufenden Bemühungen von BHP, vergangene Betriebsprobleme und deren rechtliche Folgen zu bewältigen. Die proaktiven Maßnahmen des Unternehmens, einschließlich umfangreicher Vergleiche und Führungswechsel, spiegeln sein Engagement zur Lösung dieser komplexen Herausforderungen wider. Investoren und Interessengruppen müssen sich weiterhin über den Fortgang dieser Rechtsverfahren informieren, während BHP seinen Weg in die Zukunft fortsetzt.
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