
Vom gestrigen Zahlentermin zum 3. Fiskalquartal erwartete man erste Erfolgsmeldungen des neuen Chefs. Er führte aber auch zu einer nachbörslichen Achterbahnfahrt. Kurzzeitig galt + 4,6 %, aber dann sackte der Kurs auf 68,10 $ (- 5,23 %) ab.
Die Analysten wurden teilweise positiv überrascht: Das Weihnachtsquartal lief nicht so schlecht wie befürchtet. Im Zeitraum von Dezember bis Februar schrumpften die Erlöse um 9,3 % auf 11,27 Mrd. $, während die Beobachter im Durchschnitt - 12 % angesetzt hatten. Zwei neue Sneaker-Modelle (Pegasus Premium und Vomero 18) kamen gut an, hier bewies der CEO sein gutes Gespür für den Markt, indem er die Markteinführung beschleunigte.
Zudem lag der Quartalsgewinn mit 0,54 $ je Aktie einen Vierteldollar über Konsens. Wenngleich die absolute Gewinnsumme um 32 % zum Vorjahreszeitraum auf 794 Mio. $ gesunken war. Positiv außerdem:
Die Prognose für das aktuelle Fiskaljahr (bis Mai) blieb zunächst einmal bestehen. Trotz möglicher Komplikationen im Zusammenhang mit Handelskonflikten. Dann aber trat doch noch jemand in offen herumliegende Spikes (Sprintnägel).
Besonders schmerzhaft war der Rückgang der Bruttomarge von 44,8 auf 41,5 %. Dies war dem Abverkauf von "Ladenhütern" geschuldet. Dass damit der Lagerüberhang erfreulich sank, ließ man zu später Stunde nicht mehr als mildernden Umstand gelten.
Die NIKE-Aktie ist nun genau dahin gefallen, wo Stopmarken weitere Verluste verhindern sollen. Dass sich hier schon der Kursboden bildet, darauf sollte man nicht unbedingt wetten.
Helmut Gellermann
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