
DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (12.39 Uhr)
E-Mini-Future S&P-500 -0,2% E-Mini-Future Nasdaq-100 -0,3% Euro-Stoxx-50 5.418,76 -0,6% +11,3% Stoxx-50 4.680,96 -0,5% +9,1% DAX 22.862,13 -0,6% +15,5% CAC 8.047,42 -0,6% +9,7% Nikkei-225 37.677,06 -0,2% -5,4% Hang-Seng-Index 23.689,72 -2,2% +20,8%
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 67,81 68,07 -0,4% -0,26 +0,3% Brent/ICE 71,65 72,26 -0,8% -0,61 -3,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 3.033,08 3.045,93 -0,4% -12,85 +16,1% Silber (Spot) 30,59 30,9 -1,0% -0,31 +10,6% Platin (Spot) 904,43 910,16 -0,6% -5,73 +3,8%
AUSBLICK AKTIEN USA
Die Entwicklung an der Wall Street könnte vom Verfalltermin mitbestimmt werden. Wegen des Verfalls von Indexoptionen und -futures zum Handelsbeginn und bei den Einzelwerten zum Handelsschluss herrscht eine gewisse Unsicherheit, wohin die Reise zum Wochenschluss gehen wird. Die leicht positive Reaktion auf die Aussagen der US-Notenbank vom Mittwoch währte nicht lange. Anleger seien auf Richtungssuche, heißt es auch mit Blick auf den Vortag, als zumindest besser als befürchtet ausgefallene Daten kaum stützten. Allerdings waren die Daten zugleich auch nicht gut. Die Aufmerksamkeit verschiebe sich wieder etwas weg von der Geldpolitik zur Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. Der preist weiter individuelle bzw. reziproke Zölle für jeden einzelnen Handelspartner ab dem 2. April als "Befreiungstag" der USA und ruft das Thema damit wieder stärker ins Bewusstsein der Anleger.
Der Sportartikelhersteller Nike hat in seinem dritten Geschäftsquartal zwar einen geringeren Gewinnrückgang ausgewiesen als befürchtet, mit dem Ausblick aber enttäuscht. Der Kurs sinkt vorbörslich um 6,6 Prozent.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- EU 16:00 Index Verbrauchervertrauen Eurozone (Vorabschätzung) März PROGNOSE: -13,0 zuvor: -13,6
FINANZMÄRKTE EUROPA
Der große März-Verfalltag sorgt für größere Schwankungen. Sorgen machen sich Anleger über die konjunkturellen Folgen der Trump-Strafzölle. "Der Mangel an Klarheit für Unternehmen überträgt sich auf den Markt", sagt Investmentstratege Kevin Gordon von Charles Schwab. Nach dem Bundestag hat nun auch der Bundesrat den nötigen Grundgesetzänderungen für die Investitionsprogramme zugestimmt. "Das hat der Markt aber bereits vorweggenommen", so ein Händler. Die Verluste im DAX wären vermutlich noch höher, wenn nicht die Aktien von SAP behauptet notieren würden. So stabilisieren SAP mit dem geringen Minus von 0,1 Prozent den Index. Zum Schlusskurs steigt das Gewicht von SAP im DAX wieder auf 15 Prozent, von etwa 13,5 Prozent aktuell. Das führt zu Käufen Index-orientierter Anleger. Zum Börsenschluss treten die Indexänderungen in Kraft. Dann steigen DWS, Flatexdegiro und Renk in den MDAX auf, verlassen müssen ihn Hypoport, Schott Pharma und Siltronic. DWS ziehen um 1,4 Prozent an, Flatexdegiro um 1,5 Prozent. Renk leiden nach der jüngsten Aufwärtswelle unter Gewinnmitnahmen und verlieren 1,2 Prozent. Bei den MDAX-Absteigern fallen Hypoport um 5,4 Prozent, Schott Pharma um 3,6 Prozent und Siltronic um 3,0 Prozent. Puma fallen nach einem schwachen Nike-Ausblick um 2,4 Prozent und JD Sports um 4,3 Prozent. Adidas sind haben ins Plus gedreht. Auch Douglas (-19,7%) sind ein weiteres Opfer des schwachen Konsums - die Jahresprognose wurde gesenkt. Fuchs blieb teils deutlich hinter den Erwartungen zurück. Die Aktie fällt um 7,3 Prozent. Salzgitter verlieren nach Zahlenausweis 0,6 Prozent. Eine Gewinnwarnung von Amadeus Fire lassen die Aktien 8,6 Prozent einbrechen.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Schluss Vortag Do, 19:00 % YTD EUR/USD 1,0839 -0,2% 1,0857 1,0843 +4,9% EUR/JPY 161,4695 -0,0% 161,4805 161,3240 -0,9% EUR/CHF 0,9550 -0,2% 0,9571 0,9565 +2,4% EUR/GBP 0,8375 +0,0% 0,8373 0,8368 +1,3% USD/JPY 148,9700 +0,2% 148,7300 148,7825 -5,5% GBP/USD 1,2942 -0,2% 1,2967 1,2957 +3,5% USD/CNY 7,1730 -0,1% 7,1825 7,1845 -0,4% USD/CNH 7,2521 +0,0% 7,2518 7,2543 -1,1% AUS/USD 0,6290 -0,2% 0,6301 0,6295 +1,8% Bitcoin USD 83.976,50 -0,2% 84.110,60 83.998,50 -9,9%
Der Euro kommt von seinem jüngsten Mehrmonatshoch weiter zurück. Risikoscheu dominiere derzeit das Geschehen an den Finanzmärkten und das drücke auf den Euro, sagt Convera-Stratege George Vessey. Die Kursverluste bei asiatischen Aktien griffen angesichts der anhaltenden Zollunsicherheit und der globalen Wachstumsaussichten auf Europa über. Der Rücksetzer des Euro in dieser Woche habe auch damit zu tun, dass EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Donnerstag vor einem schwächeren Wachstum gewarnt, das Risiko einer höheren Inflation aber heruntergespielt habe, sollte die EU Vergeltungsmaßnahmen gegen die US-Zölle ergreifen.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Nach wenig inspirierenden US-Vorgaben ist es an den Aktienmärkten uneinheitlich zugegangen. Teils deutlichen Verlusten an den chinesischen Börsen standen kleine Aufschläge an den anderen Plätzen gegenüber. Nach der Feiertagspause in Japan gab der Nikkei-225 nach. Neue Preisdaten aus Japan zeigten einen Anstieg der Verbraucherpreise in der Kernrate. Das könnte der Notenbank des Landes als Argument dienen, beim nächsten Treffen im Mai die Zinsen zu erhöhen, so die ING. Von der Aussicht auf steigende Zinsen profitierten Bankaktien. Sumitomo Mitsui Financial Group legten um 3,7 Prozent zu, Mitsubishi UFJ Financial Group um 5,7 Prozent. In Sydney und Seoul legten knapp zu. In Hongkong knickte der HSI (Späthandel) ein, in Schanghai ging es auch deutlicher abwärts. Der Markt warte weiter auf Stimuli für die maue Wirtschaft, hieß es. Die Volatilität bleibe erhöht angesichts der beträchtlichen Unsicherheit mit Blick auf die Wirtschaftspolitik der Trump-Administration, sagte Marktexperte Alvin T. Tan von RBC. Besonders schwach zeigten sich in Hongkong Technologietitel, deren Subindex sogar 2,6 Prozent einbüßte. Hier ging es für Tencent nach dem Rücksetzer am Vortag um weitere 1,8 Prozent südwärts. Albibaba verloren 2,9 Prozent. Schwach lagen auch Immobilienaktien. Longfor verbilligten sich um 3,0, Country Garden um 5,1 und China Vanke um 3,0 Prozent. BAIC Motor sackten um fast 13 Prozent ab. Das Unternehmen rechnet damit, dass der Nettogewinn deutlich gesunken ist. Im Sog lagen auch andere Autoaktien extrem schwach im Markt. BYD sanken um 8,9 und Geely um 4,8 Prozent. In Seoul rutschte der Kurs von Hanwha Aerospace um 13 Prozent ab. Das Rüstungsunternehmen hat eine Kapitalerhöhung angekündigt. Hanwha Systems gerieten mit in den Sog und verbilligten sich um 6,2 Prozent.
CREDIT
Auf leichten Ausweitungskurs geht es mit den Risikoprämien gegen den Ausfall europäischer Anleihen. Angesicht der vielen Notenbanksitzungen, Indexroll, Verfalltag an den Derivatebörsen und dem ständig wechselnden Nachrichtenfluss zu den US-Strafzöllen zeigten sich die CDS-Prämien "eigentlich ziemlich resistent", meint ein Händler. Die Aufgeregtheiten anderer Risikomärkte wie Devisen und Aktien seien nicht übergeschwappt. In Europa ist der Auslöser des historischen Rentenkurssturzes vom 5. März ein politischer Fakt geworden. Die von CDU/CSU und SPD geplante Öffnung der Schuldenschleusen hat auch den Bundesrat passiert. Aus Sicht der Euro-Bond-Anleger war die annähernde Gewissheit über dessen Umsetzung kein Anlass mehr, langlaufende Bundesanleihen erneut in großem Stil zu verkaufen. Der deutsche Staat bekomme die Folgen der Schuldenpläne bereits und ohne weitere Zuspitzung des Marktumfelds bei seinen Refinanzierungskosten zu spüren: Bei der Begebung 30-jähriger Bundesanleihen musste der Bund diese Woche erstmals seit Herbst 2023 mehr als 3 Prozent an Rendite bieten.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
SALZGITTER
will ungeachtet eines Nachsteuerverlustes 2024 seinen Aktionären eine Dividende zahlen, allerdings deutlich weniger als zuvor. Denn die Aussichten für Salzgitter sind unverändert nicht rosig und ein Ende der Stagnation der deutschen Wirtschaft ist laut Unternehmen aktuell trotz der geplanten Sondervermögen noch nicht abzusehen.
BP
Apollo Funds will für 1 Milliarde US-Dollar eine 25-prozentige Minderheitsbeteiligung an der BP-Tochter BP Pipelines erwerben. Hintergrund ist das Interesse der Beteiligungsgesellschaft an der Pipeline von Aserbaidschan durch die Türkei.
TESLA
Im deutschen Tesla-Werk geht die Auseinandersetzung über die Arbeitsbedingungen weiter. Rund ein Viertel der Beschäftigten hätten nun in Grünheide eine Petition unterzeichnet, in der längere Pausen und mehr Personal gefordert werden, gab die IG Metall bekannt.
TESLA
will in diesem Jahr 5.000 seiner humanoiden Optimus-Roboter bauen, wie CEO Elon Musk auf einer Versammlung sagte, auf der er auch die Mitarbeiter aufforderte, ihre Tesla-Aktien inmitten des Ausverkaufs der Papiere zu halten.
JOHNSON & JOHNSON
fährt seine Investitionen in den USA hoch. Der Konzern will dort über die nächsten vier Jahre mehr als 55 Milliarden US-Dollar in Produktion, Forschung und Entwicklung sowie Technologie investieren. Das sei ein Viertel mehr als in der vorangegangenen Vierjahresperiode.
NIO
hat im vierten Quartal den Verlust trotz höherer Verkaufszahlen überraschend ausgeweitet. Auch der Umsatz lag unter den Konsensschätzungen von Analysten. Hintergrund der enttäuschenden Entwicklung ist der zunehmend schärfere Wettbewerb auf dem weltweit größten Automarkt China, der immer mehr Unternehmen belastet.
RIO TINTO
will seine Investitionen in den USA erhöhen. "Wir haben den starken Wunsch, mehr in den USA zu investieren, vor allem in Kupfer", erklärte die Leiterin des Kupfergeschäfts von Rio Tinto, Katie Jackson.
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March 21, 2025 07:43 ET (11:43 GMT)
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