
11.03.2025 -
Manchmal ändert sich der Lauf der Geschichte in einem Augenblick. Für Beobachter ist es dann nicht einfach, mit solch plötzlichen Wendungen Schritt zu halten. Das gilt auch für die Anleger an den Kapitalmärkten. Schon ein flüchtiger Blick auf die Indexstände Ende Februar zeigt, wie sich die Marktstimmung nach Donald Trumps Amtseinführung radikal gewandelt hat. Zu Jahresbeginn dominierten die USA noch unangefochten die Kapitalmärkte. Doch mit den ersten Dekreten der neuen Regierung hat sich der Wind um 180 Grad gedreht. US-Aktien, Kryptowährungen und der US-Dollar gerieten unter Verkaufsdruck, während US-Staatsanleihen eine Rally mit stark sinkenden Renditen verzeichneten. Dies markiert eine scharfe Kehrtwende gegenüber der anfänglichen Marktreaktion auf Trumps Wahlsieg. Anleger hatten darauf gesetzt, dass sich die Politik der neuen Regierung positiv auf US-Wachstum, Inflation, Aktienkurse, Anleiherenditen, den US-Dollar und Kryptowährungen auswirken würde. Stattdessen legten die zuvor verschmähten europäischen Aktien kräftig zu. Rückenwind erhielten auch chinesische Aktien nach dem Erfolg von DeepSeek sowie Finanzwerte und Gold. In Europa konzentrierten sich die Anleger zunächst auf Large Caps. Die stark gestiegenen Multiplikatoren (mit einem geschätzten 12-Monats-KGV von knapp 15x), deutlich korrigierte Gewinnschätzungen der Analysten für 2025 und 2026 und das wiedererwachte Interesse europäischer Anleger am eigenen Kontinent (+12 Mrd. EUR Nettozuflüsse in europäische Fonds ohne Großbritannien im Februar, dem höchsten Wert seit Januar 2022) sprechen dafür, dass die positive Dynamik auch Unternehmen anderer Kapitalisierungen, insbesondere Mid-Caps, erfassen könnte.
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