
© Foto: Symbolbild von Garett Mizunaka auf Unsplash
Die Aktie von Steyr Motors sorgt gerade für ordentlich Wirbel und Aufregung an den Börsen. Mal sieht man extreme Höhenflüge, dann wieder steile Abstürze - ein richtiges Auf und Ab! Im Interview mit dem Mutares-CIO wird offen über die ganze Achterbahnfahrt gesprochen. Die Geschäftszahlen sind vielversprechend, aber auch noch ausbaufähig, doch fragen sich viele: Ist dieser jüngste Kursboom wirklich nachhaltig - geht der Kurs wieder in die hohen Regionen? Was steckt wirklich hinter den beeindruckenden Umsatzzahlen und den Plänen für die internationale Expansion? In diesem Bericht werfen wir einen allgemeinen, lockeren, aber dennoch gründlichen Blick auf die aktuelle Lage von Steyr Motors, die charttechnischen Signale und was das für die Aktie bedeuten könnte. Wenn Sie wissen wollen was bei der Aktie möglich ist und ob hier der nächste große Coup oder doch eher nur ein temporärer Hype steckt, lesen Sie gerne weiter!
Aufschwung nach dunklen Zeiten
Steyr Motors hat in den letzten Wochen für ordentlich Gesprächsstoff gesorgt. Das Unternehmen, das vor wenigen Jahren fast am Aus stand, hat sich mit Hilfe der Beteiligungsgesellschaft Mutares komplett gewandelt. Bereits 2022 erfolgte der Einstieg, und zuletzt ging es mit der gelisteten Aktie steil bergauf.
Im Geschäftsjahr 2024 legte das Unternehmen ordentlich zu. Der Umsatz kletterte auf 41,7 Millionen Euro - ein Plus von rund 9 Prozent. Besonders der Verteidigungssektor treibt das Wachstum an, denn hier fließt mehr als 60 Prozent des Umsatzes. Die Rally, die sogar zu einem Kurshoch von zeitweise über 400 Euro (in der Spitze auf Tradegate bei 426 Euro) führte, mag wie ein Wunder erscheinen. Doch viele fragen sich, ob der Hype auch die Fundamentaldaten widerspiegelt. Trotz der beeindruckenden Zahlen gibt es auch Stimmen, die warnen: Ein so starker Kursanstieg sollte immer kritisch betrachtet werden. Die große Frage bleibt: Kann Steyr Motors seinen Erfolg langfristig sichern? Immerhin war Steyr mit über 2 Mrd. Euro bewertet und das bei einem Umsatz im zweistelligen Millionenbereich - schon ein wenig ambitioniert.
Charttechnik - Geringer Freefloat, Shorttrader und FOMOs
Schauen wir uns mal den Chart an: Der Kurs von Steyr Motors konnte wie von der Tarantel gestochen fast ungehindert nach oben schiessen. Die Aktie hat kurzzeitig astronomische Höhen erreicht, um dann wieder kräftig abzustürzen. Solche Schwankungen lassen Investoren ins Grübeln kommen. Mit verantwortlich dürfte der recht geringe Freefloat der Aktie gewesen sein. Ein Großteil lag/liegt bei Mutares. Nur ein geringer Teil war an der Börse an frei handelbaren Aktien notiert. Dies dürfte sich mittlerweile ja geändert haben, denn Mutares hat sich aus dem "Soft Lock-Up" der Steyr-Aktien befreit und wollte die Gunst der Stunde nutzen und Stücke am Markt verkaufen. Somit dürfte sich auch der Freefloat erhöht haben. Bei dem letzten steilen Anstieg kam wohl auch noch hinzu dass einige Trader, die Short-Trades eröffnen konnten, wieder zu höheren Kursen eindecken mussten. Auch waren wohl einige "Glücksritter" bei dem Anstieg dabei die gemäß der FOMO Regel (fear of missing out) Angst hatten, etwas vom Anstieg zu verpassen und blindlings mitkauften.
Ein Blick auf die technischen Indikatoren zeigt, dass wichtige Unterstützungslinien mittlerweile mehrfach getestet wurden. So z. B. im Bereich knapp über 50 Euro. Die extreme Volatilität ist dabei ein klarer Hinweis darauf, dass die Anlegerstimmung stark schwankt. Das aktuelle Niveau aber wirkt wie ein möglicher Boden für einen erneuten Rebound. Gleichzeitig bleibt die technische Lage dennoch unsicher. Viele Investoren warten ab und beobachten, ob sich der Kurs längerfristig stabilisiert und dann nach oben versucht auszubrechen. Gleiches kann aber auch wieder im Keim erstickt werden, denn Mutares hat es quasi in der Hand bei steigenden Kursen ihre Stücke zu verkaufen. Allein Mutares bestimmt wohl derzeit einiges vom künftigen Kursverlauf. Die Charttechnik liefert hier insgesamt gemischte Signale - einerseits ein Hauch von Erholung und Drang nach oben, andererseits das wiederkehrende Risiko von erneuten Abstürzen/Abverkäufen.
Ausblick -Bewertung der Aktie
Abschließend lässt sich sagen. Wir können nichts raten. Bei Steyr Motors ist alles möglich. Hält sich Mutares bei den Verkäufen mal eine zeitlang zurück und kommt Momentum in die Steyr-Aktie rein, so ist es durchaus möglich, dass die Aktie einen Rebound in Richtung 200 Euro vollzieht. Ebenso ist es aber auch möglich, dass Mutares weiter verkauft und einige Käufer, die zu höheren oder auch aktuellen Kursen gekauft haben, in ihre Stopp-Loss-Verkäufe reinlaufen.
Die Geschäftsentwicklung überzeugt durch solides Umsatzwachstum und starke Margen im Verteidigungsbereich. Auch die internationale Expansion und die geplanten Exits in den kommenden Monaten bieten interessante Perspektiven. Jedoch ist die Bewertung, selbst auf dem aktuellen Niveau, noch recht "sportlich".
Es zeigt sich in der technischen Analyse, dass der Kurs erst einmal aus dem wilden Abwärtstrend heraustreten muss (über die Hürde von 75 Euro nachhaltig klettern muss), bevor der nächste Raketenmove einsetzten könnte. Die jüngsten Nachrichten und die Anpassung der Lock-Up-Frist durch Mutares sorgen weitert für Verunsicherung.
Wer an der Aktie interessiert ist, sollte auf alle Fälle vorsichtig und mit Bedacht agieren.
Steyr Motors ist ein spannendes Unternehmen, das in kurzer Zeit eine erstaunliche Wendung erlebt hat. Die letzten Kurskapriolen machen die Aktie zu einem interessanten, aber auch sehr risikoreichen Investment. Anleger, die auf den Rebound setzen wollen, sollten jedoch die technischen Signale (75 Euro-Marke) und auch die fundamentalen Entwicklungen sowie News genau beobachten, um den richtigen Moment abzupassen. Es ist alles möglich: 200 Euro genauso wie 20 Euro.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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