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Jamie Coleman (MFS): Unklare Zollpolitik, abwartende Fed

Finanznachrichten News

15. bis 21. März 2025

Internationale Aktien gaben diese Woche etwas nach, weil am 2. April neue US-Zölle angekündigt werden sollen und deren Ausmaß noch unklar ist. Die US-Zehnjahresrendite fiel um 9 Basispunkte auf 4,21%. Das Barrel Rohöl der Sorte West Texas Intermediate verteuerte sich um 90 Cent auf 67,90 US-Dollar. Gemessen an Terminkontrakten auf den CBOE Volatility Index (VIX) ging die Volatilität diese Woche von 22,2 auf 19,9 zurück.

Konjunktur

Fed erwartet weniger Wachstum und mehr Inflation

Am Mittwoch ließ die Federal Reserve ihren Leitzins unverändert bei 4,25% bis 4,5% und aktualisierte ihre Konjunkturprognosen. Im Median erwarten die Offenmarktausschussmitglieder für 2025 jetzt nicht mehr 2,1% Wachstum (wie noch im Dezember), sondern nur noch 1,7%. Die Median-Inflationsprognose wurde von 2,5% auf 2,7% angehoben, die Prognose für die Arbeitslosenquote um 10 Basispunkte auf 4,4%. Die Staatsanleihenbestände der Notenbank sollen ab jetzt um 5 statt wie bisher 25, die Bestände an Mortgage-Backed Securities weiterhin um 35 Milliarden US-Dollar monatlich verringert werden. Der Konjunkturausblick sei unsicherer geworden, hieß es. Anleger deuteten die Pressekonferenz von Notenbankchef Jerome Powell als Hinweis auf eine eher lockere Geldpolitik. Neue Zölle würden die Inflation nur vorübergehend steigen lassen; die langfristigen Inflationserwartungen seien weiterhin stabil, so Powell. Den von der University of Michigan gemessenen Anstieg der Inflationserwartungen tat er als Ausreißer ab und beruhigte die Märkte mit dem Hinweis auf die noch immer starke US-Konjunktur. Die Rezessionswahrscheinlichkeit sei zwar gestiegen, aber noch immer niedrig. Die Fed, so der Notenbankchef, würde auf konkrete Zahlen und nicht auf Stimmungen achten, und die Zahlen hätten sich noch nicht verschlechtert. Am Freitag wies John Williams, Präsident der New York Fed, auf die hohe Unsicherheit hin. Die Notenbank müsse sich daher stark an den Daten orientieren.

Bundestag lockert Schuldenbremse

Am Mittwoch stimmte der Bundestag einer Verfassungsänderung zu, die die Schuldenbremse für Verteidigungs-, Infrastruktur- und Klimaschutzausgaben lockert. Am Freitag gab auch der Bundesrat sein Plazet. Ausgaben für Verteidigung und Sicherheit, darunter Geheimdienstausgaben und Ukrainehilfen, die 1% des BIP überschreiten, sind jetzt von der Schuldenbremse befreit. Außerdem wird für die nächsten zwölf Jahre ein 500 Milliarden Euro schwerer Infrastrukturfonds eingerichtet, von dem 100 Milliarden Euro in den Klimaschutz fließen. Die Hoffnung ist groß, dass dies die deutsche Konjunktur beleben wird, die in den letzten zwei Jahren am Rande der Rezession stand.

Trump und Putin einigen sich nicht auf Waffenstillstand

US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatschef Wladimir Putin haben sich am Mittwoch trotz mehrstündiger Verhandlungen nicht auf die Bedingungen für einen 30-tägigen Waffenstillstand in der Ukraine geeinigt. Fortschritte gab es aber beim Verzicht auf Angriffe auf Energie- und Infrastruktureinrichtungen sowie Angriffe von See. Ukraines Staatschef Wolodymyr Selenskyj will nach eigenen Angaben eine Liste mit Einrichtungen erstellen, die unter diesen Teilwaffenstillstand fallen könnten. Putin und Trump einigten sich darauf, weiter über einen vollständigen Waffenstillstand und einen dauerhaften Frieden zu verhandeln. Die Gespräche sollen wieder im Nahen Osten stattfinden.

Anlegerstimmung im Keller

Mehreren aktuellen Umfragen zufolge sind Anleger zurzeit für US-Aktien extrem pessimistisch - zur Freude aller, die auf Kontraindikatoren setzen. Nach der Fondsmanagerumfrage der Bank of America von dieser Woche fiel der Portfolioanteil von US-Aktien im März deutlich; man fürchtete eine Stagflation und einen Handelskrieg. Im Schnitt sind die Portfoliomanager in US-Aktien um 23 Prozentpunkte untergewichtet, eine um 40 Prozentpunkte niedrigere Gewichtung als bei der letzten Umfrage. Die Kassequote stieg von 3,5% auf 4,1%, der größte Anstieg seit 2020. Nach einer Umfrage der American Association of Individual Investors war der Anteil der Pessimisten in der Woche bis zum 19. März mit etwa 58% ähnlich hoch wie in der Woche zuvor. Etwa 21% waren für die nächsten sechs Monate optimistisch. Bei einem solchen Verhältnis von Bullen zu Bären sind die Kurse in der Vergangenheit meist gestiegen.

Kurz gefasst

Trump sagte diese Woche erneut, dass die "reziproken" und branchenweiten Zölle wie geplant am 2. April in Kraft treten.

Im Februar sind die Verkäufe amerikanischer Bestandsimmobilien um 4,2% z.Vm. gestiegen, da die Hypothekenzinsen fielen und das Angebot zunahm. Der Median-Hauspreis stieg um 3,8% z.Vj. auf 398.400 US-Dollar.

Trumps Pressesprecherin Karoline Leavitt sagte Reportern am Donnerstag, dass es "hohe Zölle" geben werde.

Das US-Militär griff wiederholt Huthi-Kommandostrukturen und Raketenabschussbasen im Jemen an. Der Einsatz solle so lange fortgesetzt werden, bis die Schifffahrt nicht mehr bedroht sei. Trump warnte den Iran vor ernsten Folgen, wenn das Land die Rebellen weiter unterstütze.

China berichtete über eine höhere Industrieproduktion und höhere Einzelhandelsumsätze im Februar. Beide Zahlen übertrafen die Erwartungen. Die Industrieproduktion stieg um 5,9%, die Einzelhandelsumsätze um 4%. Am Montag hieß es in den Staatsmedien, dass die Regierung "den Konsum massiv fördern" und "die Binnennachfrage in jeder Hinsicht steigern" werde. Man wolle für höhere Einkommen sorgen, den Immobilien- und Aktienmarkt stabilisieren, die medizinische Versorgung verbessern und die Renten erhöhen.

Am Freitag, dem 14. März, hob Moody's das griechische Länderrating auf Investmentgrade an.

US-Finanzminister Scott Bessent sagte diese Woche, dass ihm der Aktienmarkt keinerlei Sorgen mache und Korrekturen "gesund" seien. Er fügte aber hinzu, dass eine Rezession nicht ausgeschlossen werden könne. Dennoch zeigte er sich optimistisch, dass Steuersenkungen, Deregulierung und die höhere Energiesicherheit den Kursen langfristig guttun würden.

Ein Feuer und ein Stromausfall im Westen Londons führten zur Schließung von Heathrow Airport am Freitag. Größere Störungen im Luftverkehr waren die Folge.

Frankreichs Premier François Bayrou erklärte, dass seine Regierung das Rentenalter nicht wieder von 64 auf 62 Jahre senken werde. Seine Regierung droht über ein von den Sozialisten initiiertes Misstrauensvotum zu fallen.

Analysten der Deutschen Bank wiesen darauf hin, dass auf eine 10-prozentige Korrektur des S&P 500 nur in 44% aller Fälle eine Rezession folgte.

RENGO, ein Zusammenschluss japanischer Gewerkschaften, rechnet mit einem kräftigen Anstieg der Grundlöhne um 3,75% in diesem Jahr.

Die britische Finanzministerin Rachel Reeves versprach die Abschaffung "doppelter und unnötiger" Berichtspflichten für Finanzdienstleister. Dazu sollen die von der Europäischen Union geerbten Gesetze geändert werden. Außerdem schloss Reeves im bevorstehenden Frühjahrsstatement zur Finanzpolitik Steuererhöhungen aus.

Die kanadischen Verbraucherpreise stiegen im Februar um 2,6% z.Vj., weniger als die erwarteten 2,2%. Im Januar lag die Inflation noch bei 1,9%.

Die amerikanische Industrieproduktion ist im Februar um 0,7% z.Vm. gestiegen, die Betriebsleistung (Factory Output) um 0,9%. Beides lag deutlich über den Erwartungen. Die Kapazitätsauslastung stieg von 77,7% auf 78,2%, wobei Automobilhersteller vor der Einführung von Zöllen die Produktion forcierten.

Diese Woche ernannte Trump Notenbankgouverneurin Michelle Bowman zur Vizepräsidentin für Bankenaufsicht. Sie folgt auf Michael Barr.

Nach einem Bericht der New York Times von dieser Woche sei China offen für Handelsgespräche mit den USA. Das US-Außenministerium und andere US-Behörden würden aber blockieren.

Peking hat die Übernahme des Hafenbetriebs am Panamakanal vom Hongkonger Unternehmen CK Hutchison durch ein von BlackRock geführtes Konsortium kritisiert. Jetzt fürchtet man, dass China das Geschäft durch ein Kartellverfahren zu Fall bringen könnte.

Die kanadischen Einzelhandelsumsätze fielen im Januar um 0,6% und dürften im Februar um 0,4% zurückgehen, schreibt StatCan.

Die europäische Kommission geht trotz des latenten Handelskonflikts mit den USA aufsichtsrechtlich gegen die US-Technologieriesen Apple und Google vor.

Enttäuscht über die mangelnden Fortschritte bei der Freilassung der verbliebenen Geiseln der Hamas griff Israel diese Woche wieder den Gazastreifen an. Daraufhin beschoss die Hamas erstmals seit Beginn des Waffenstillstands im Januar Tel Aviv wieder mit Raketen.

In den drei Monaten bis einschließlich Januar sind die britischen Löhne um 5,9% z.Vj. und damit kräftig gestiegen. Die Reallöhne legten um 3,1% zu. Die Arbeitslosenquote blieb mit 4,4% unverändert. Wegen des soliden Arbeitsmarktes könnte die Bank of England bis zur zweiten Jahreshälfte auf Zinssenkungen verzichten. Am Donnerstag ließ sie den Leitzins unverändert.

Kanadas Premierminister Mark Carney dürfte für den 28. April vorgezogene Wahlen ausrufen, schreibt die Globe and Mail.

Nächste Woche

Montag: vorläufige PMIs (weltweit)

Dienstag: Case-Shiller Home Price Index, Verkäufe neuer Immobilien, Konsumklimaindex des Conference Board in den USA

Mittwoch: australische Verbraucherpreise, britische Verbraucherpreise, Bestellungen langlebiger Güter in den USA

Donnerstag: US-BIP im 4. Quartal, schwebende Hausverkäufe

Freitag: britisches BIP im 4. Quartal, britische Einzelhandelsumsätze, Inflationserwartungen der EZB, Geschäftsklimaindizes im Euroraum, kanadisches BIP, amerikanische PCE-Inflation

Fokussiert und diversifiziert bleiben

Unabhängig vom Marktumfeld halten wir es für sehr wichtig, dass Investoren stark nach Assetklassen diversifizieren. Durch eine enge Zusammenarbeit mit Ihrem Investmentberater können Sie dazu beitragen, dass Ihr Portfolio angemessen diversifiziert ist und zu Ihren Langfristzielen, Ihrem Zeithorizont und Ihrer Risikobereitschaft passt. Diversifikation garantiert aber keine Gewinne und schützt auch nicht vor Verlusten.

Diese Informationen sowie Nennungen von Unternehmen und Einzelwerten dürfen nicht als Anlageberatung, Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Hinweis auf die Kauf- oder Verkaufsabsichten eines MFS-Produkts aufgefasst werden.

Die hier genannten Einzelwerte können, aber müssen nicht in MFS-Fonds enthalten sein. Eine vollständige Liste aller Einzelwerte von MFS-Portfolios finden Sie in deren aktuellen Jahres-, Halbjahres- oder Quartalsberichten. Vollständige Bestandsübersichten finden Sie auch in den Fondsübersichten im Abschnitt "Produkte" auf mfs.com.

Die hier dargestellten Meinungen sind die von MFS und können sich jederzeit ändern. Prognosen sind keine Garantien.

Die Performance der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Ergebnisse.

Quellen: MFS Research, Wall Street Journal, Financial Times, Reuters, Bloomberg News, FactSet Research, CNBC.com.

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