
© Foto: fn Symbolbild für Rüstungsaktien
Von der Rakete zur Bruchlandung: RENK stürzt die letzten Tage ab - ist das der Anfang vom Ende? Alles über das Zoll-Chaos von Trump, Analysten-Frust und warum der Chart jetzt Alarm schlägt. RENK crasht! Der Rüstungsspezialist, der noch vor Wochen wie eine Rakete Richtung 50 Euro schoss, verliert von 49,92 auf auf um die 41,50 Euro. Was ist passiert? Trumps Zölle wirbeln den Markt durcheinander, die EU redet von "weniger US-Abhängigkeit", und plötzlich dreht die Stimmung. Dabei hatte RENK doch alles: MDax-Aufnahme, Milliardenaufträge, Rückenwind aus der Politik. Doch jetzt warnen schon wieder viele: "Verkaufen!" Ist der Hype vorbei? Oder ist der Absturz nur eine Atempause vor dem nächsten Anstieg? Hier kommt die Analyse: Warum der RSI jetzt rot leuchtet, wann der Kurs wieder dreht und ob Anleger jetzt flüchten oder zuschlagen sollten.
Trump, Zölle, Panik überall
Die Luft ist raus, zumindest kurzfristig. Noch vor ein paar Tagen feierten Anleger Rüstungsaktien als sichere Wetten: EU-Sondervermögen, Aufrüstungswahn, volle Auftragsbücher. Doch seit den Trumpschen Zöllen knallen die Kurse in den Keller. RENK, Rheinmetall, HENSOLDT - alle im Minus.
Trump's Zoll-Hammer ist der Hauptschuldige. Seine Strafabgaben auf Importe haben den Markt in eine Schockstarre versetzt. Plötzlich geht's nicht mehr um Gewinne, sondern um Risiken: Werden europäische Rüstungsgüter teurer? Kommt ein Handelskrieg? Die Unsicherheit treibt Anleger in die Flucht.
Dazu die EU-Chefdiplomatin Katja Kallas: Sie fordert, weniger US-Rüstungsgüter zu kaufen. Klingt erstmal gut für RENK & Co., doch der Teufel steckt im Detail. Wenn Europa plötzlich "diversifiziert", heißt das nicht automatisch mehr Aufträge. Sondern vielleicht nur: mehr Bürokratie, längere Lieferzeiten, zerstrittene Regierungen.
Das MGCS-Panzerprojekt zeigt, wie zäh es laufen kann. Rheinmetall und Partner dürfen zwar den 100-Milliarden-Euro-Nachfolger des Leopard-Panzers bauen. Doch gleichzeitig konkurriert Rheinmetall mit eigenen Projekten wie dem Panther KF51. Am Ende bekämpfen sich die europäischen Rüstungskonzerne selbst, statt gemeinsam zu kassieren.
RENK im Fokus: Vom MDax-Star zum Absturz-Kandidaten?
RENK war der heimliche Held des Rüstungsbooms: Seit Jahresbeginn jagte die Aktie von knapp über 20 Euro auf knapp unter 50 Euro. Doch jetzt kommt die Ernüchterung. Exane BNP Paribas hat die Notbremse gezogen: Die Bank stuft RENK von "Kaufen" auf "Neutral" zurück. Kursziel: 46 Euro, kaum nennenswert über dem aktuellen Niveau. Begründung: Die Rally ist durch, jetzt wird es eng. Auch andere Analysten wie Jefferies oder Warburg sehen kaum noch Luft nach oben. Ihre Botschaft: "Gewinne mitnehmen, bevor es kracht."
Chart-Check: Der RSI warnt
RENK's Chart sieht aktuell angeschlagen aus. Der Relative-Stärke-Index ist von über 70 (überkauft) unter die 70er Marke gerutscht. Ein klares Signal: Die Verkäufer übernehmen und jetzt könnte es noch ungemütlicher werden. Die 50-Euro-Widerstandsmarke hat noch bestand. Die Marke war und ist psychologisch wichtig. Jetzt, wo der Kurs abstürzt, wirkt sie nach oben wie eine unbezwingbare Mauer. Unterstützungszonen nach unten sind bei 40 Euro, darunter eine recht schwache Pufferzone. Fällt RENK darunter, könnte es rasant Richtung 35 Euro gehen - oder auch auf 34, vielleicht sogar tiefer, je nach dem wie der Gesamtmarkt tendiert. Der Trend nach oben ist jedenfalls erstmal gebrochen. Solange RENK unter 45 Euro bleibt, dominiert die Abwärtsspirale. Einzige Hoffnung: Wenn Trump zurückrudert oder neue Großaufträge reinkommen. Aber darauf zu wetten ist riskant.
Was tun?
Sofort verkaufen oder sofort kaufen? Nicht unbedingt. Aber vorsichtig sein! RENK ist kein Fall für blinden Aktionismus, sondern die Idee oder Strategie will wohlüberlegt sein.
Der RSI zeigt Gefahr von weiter fallenden Kursen, die Fundamentaldaten sind dünner geworden, die Analysten sind skeptisch. Exane, Jefferies & Co. sehen kaum Potenzial. Wenn die Profis zweifeln, sollten Privatanleger hellhörig werden. Dazu kommt, das Trumps Politik unberechenbar ist. Jede neue Ankündigung kann den Kurs weiter drücken. Trotzdem ist RENK kein Totalausfall. Wer langfristig an Aufrüstung glaubt, könnte bei 34-35 Euro Kauflimite legen, denn da liegt die nächste starke Unterstützung. Shorten lohnt sich nur für Zocker. Und falls RENK die 50 Euro doch noch knacken sollte, bevor ein weiterer Absturz kommt, dann heißt es: Helm auf und per Stopp-Buy rein (passenden Absicherungstopp nicht vergessen).
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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