
NEW YORK (dpa-AFX) - Der US-Aktienmarkt dürfte seine Talfahrt zu Wochenbeginn gebremst fortsetzen. Rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn am Montag taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial 1,7 Prozent tiefer auf 37.655 Punkte. Der überwiegend mit Technologiewerten bestückte Nasdaq 100 dürfte 2,1 Prozent im Minus starten.
Die US-Regierung hatte deutlich gemacht, dass sie an ihrer drastischen Wirtschaftspolitik mit hohen Extrazöllen auf Importe aus der ganzen Welt festhalten will. Daran ändert auch die von Trump signalisierte Gesprächsbereitschaft mit den betroffenen Ländern nichts.
Bleibt das so und reagieren die wichtigsten Handelspartner Europäische Union und China mit Gegenzöllen, wird das nach Ansicht der meisten Experten die Weltkonjunktur abwürgen. Deshalb haben offenkundig auch die Optimisten unter den Anlegern die Hoffnung auf Besserung verloren und wollen ihre Aktien loswerden. Gleichwohl signalisierte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Verhandlungsbereitschaft mit den USA.
Wie hoch die Verunsicherung an den Märkten ist, zeigt auch ein Blick auf VIX-Index an der Terminbörse von Chicago. Dieser gilt als Gradmesser für die "Angst" von Anlegern und notiert aktuell so hoch wie zuletzt im August letzten Jahres.
Für etwas Erleichterung an den Börsen sorgt aktuell, dass die Märkte derzeit mit Lockerungen des US-Leitzinses bis zum Jahresende in Höhe von insgesamt etwas mehr als ein Prozentpunkt rechnen, um die Konjunktur zu stützen. Allerdings hatte Notenbankchef Jerome Powell erst am Freitag gesagt, dass die Fed wegen eines durch die Zölle verursachten Inflationsanstiegs in höchster Alarmbereitschaft sei. Dies spricht eher gegen sinkende Zinsen, zumindest in der nahen Zukunft.
Derweil hatte ein Bericht der Nachrichtenagentur Reuters die Anleger am Wochenende daran erinnert, dass sich auch die Rüstungsbranche der negativen Zoll-Spirale nicht entziehen kann. Reuters liegt ein Brief des Flugzeugteile-Herstellers Howmet Aerospace an seine Kunden vor, in dem man wegen der US-Zölle einen "Force Majeure" erklärt. Man fühlt sich also wegen höherer Gewalt nicht mehr an Vertragsverpflichtungen gebunden. Howmet-Aktien verloren im vorbörslichen US-Handel sechs Prozent.
Für die Papiere von Dollar Tree ging es vorbörslich um 1,3 Prozent nach oben. Die Bank Citigroup hatte die Anteilsscheine zum Kauf empfohlen. Die Analysten gehen davon aus, dass sich die höheren allgemeinen Zölle positiv auf den Discounter auswirken dürften./la/mis
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