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Der Traditionskonzern lässt plötzlich alle aufhorchen. Analysten-Hypes und Shortseller-Kräfte liefern sich derzeit ein nervenaufreibendes Duell. Hier erfahren Sie, warum der 160 Jahre alte Motorenbauer plötzlich Hybrid-Panzer baut und ob die Aktie nach dem Crash jetzt ein Schnäppchen oder doch eine Falle ist.
Die Übernahme von UMS als neue Elektro-Offensive?
Deutz hat sich mit der Übernahme des niederländischen Start-ups Urban Mobility Systems (UMS) einen Technologie-Sprung gegönnt. UMS ist der heimliche Star der Baustellen-Elektrifizierung: Über 200 Bagger, Kräne und Radlader haben die Niederländer bereits auf Strom umgerüstet und jetzt gibt es sogar Pläne für Hybrid-Panzer! Der "Bushmaster", ein Truppentransporter der niederländischen Armee, könnte bald leise wie ein Tesla durch Krisengebiete rollen. UMS liefert nicht nur Technik, sondern auch einen prall gefüllten Auftragseingang im zweistelligen Millionenbereich. Für Deutz heißt das: Sofort-Zugang zu Kunden wie Caterpillar oder Liebherr ohne jahrelange Entwicklungsarbeit. "Wir sparen uns locker zwei Jahre", erzählt New-Tech-Chef Bert van Hasselt. Und während andere noch träumen, prescht Deutz nach vorne. Ab 2025 sollen die UMS-Kits in deutschen Werken serienmäßig vom Band laufen.
Aktien-Crash als Chance?
Die Deutz-Aktie ist aktuell wie ein Psychothriller. Zunächst der kometenhafte Anstieg - fast wie aus dem Nichts. Jetzt der Absturz mit dem Einbruch des Gesamtmarktes aufgrund der US-Zölle. Auf der einen Seite jubelt Warburg Research mit einem Kursziel von 11,80 Euro (das wären +100 Prozent vom aktuellen Niveau). Auf der anderen Seite wetten Shortseller wie Qube Research mit Millionen-Positionen auf den Absturz. Aber alles ist ein Spielball von Präsident Trumps neuer Zölle - obwohl Deutz gar keine direkten USA-Geschäfte hat. Total irrational! Fakt ist aber, dass Deutz günstig bewertet erscheint. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis liegt bei niedrigen 0,4, fast so, als ob das Unternehmen kurz vor der Pleite wäre. Dabei machen sie Gewinne, haben kaum Schulden und jetzt noch den Elektro-Boost durch UMS. Trotzdem: Wenn die Panik an den Märkten weitergeht, könnte die Aktie kurzfristig sogar nochmal unter 5 Euro trudeln. Niemand weiß, was Trump plant, außer er selbst, bzw. noch sein Umfeld.
Charttechnik: Bald wieder im Aufwind?
Schauen wir auf den Chart fällt auf, dass die Talfahrt der letzten Wochen die Deutz-Aktie an einen entscheidenden Punkt gebracht hat. Die 5-Euro-Marke ist psychologisch wichtig - hält der Kurs hier, könnte es schnell wieder nach oben gehen. Aktuell sieht es danach aus. Auf alle Fälle ist sie deutlich günstiger, als noch vor ein paar Tagen, wo sie im Hoch bei 9,79 Euro notiert hat.
Kurzfristig hängt einiges auch an der Übernahme von UMS. Wenn die Behörden grünes Licht geben (erwartet wird dies im Sommer 2025), könnte das der Startschuss für eine nachhaltige Rally sein. Technisch gesehen wäre ein Sprung über 6 Euro das Signal für alle Chartisten, dass da nach oben was geht. Der RSI jedenfalls hat seine Überkauftheit stark abgebaut und notiert knapp oberhalb der 50er Marke.
Was tun? Risiko oder Chance?
Hier nochmal die Fakten:
Deutz hat mit UMS einen genialen Zug gemacht. Die Elektrifizierung von Baumaschinen ist ein Milliardenmarkt - und die Hybrid-Panzer-Studie könnte Riesen-PR bringen.
Zwar ist der aktuelle Abwärtstrend erstmal gestoppt, aber es doch weitergehen sollte, wird es bei unter 5 Euro gefährlich. Eine Tradingidee könnte so aussehen, dass man auf aktuellem Niveau eine Einstiegsposition eröffnet und nach unten hin gestaffelt zukauft. Das Kursziel liegt bei 8-10 Euro. Kurz- und mittelfristig könnten Shortseller, Zoll-Kriege und die Angst vor gebremsten Investitionen in Europa die Stimmung drücken.
Vielleich kann die Aktie aber mittelfristig wieder abheben wie schon einmal mit einem Raketenantrieb. Aber immer daran denken: Die Börse ist keine Einbahnstraße und auch kein "Streichelzoo".
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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