
Original-Research: FACC AG - von Montega AG
08.04.2025 / 16:53 CET/CEST
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Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw. Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.
Einstufung von Montega AG zu FACC AG
Unternehmen: FACC AG
ISIN: AT00000FACC2
Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Kaufen
seit: 08.04.2025
Kursziel: 12,00 EUR
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Bastian Brach
Capital Markets Day: Effizienzfokus sollte Rückkehr zu historischen Margenniveaus ermöglichen
FACC hat vergangene Woche seinen ersten Kapitalmarkttag seit fünf Jahren abgehalten und am Produktionsstandort in Reichersberg, Österreich einen Ausblick auf die kommenden Jahre gegeben. Zudem konnten Investoren und Analysten bei einer Werksführung Teile der Produktion begutachten.
Rückenwind durch positive Marktentwicklung: Der Luftfahrtmarkt befindet sich nach dem Einbruch während der Corona-Krise wieder auf dem Weg zurück zu alter Stärke mit einem Rekordpassagierstand und zukünftigen Wachstumsplänen der Airlines und OEMs. So dürften die weltweiten Passagierzahlen in den nächsten 20 Jahren um 3,8% p.a. ansteigen, wobei insbesondere Asien für einen Großteil des Wachstums verantwortlich sein dürfte. Der Order-Backlog an bestellten Flugzeugen beträgt allein bei Airbus & Boing aktuell knapp 15.000 Maschinen, was bei der momentanen Auslieferungsrate der 13-fachen Jahresproduktion entspricht. Insgesamt liegt der Bedarf an neuen Flugzeugen bis 2043 sogar bei über 42.000 oder >2.000 Stück pro Jahr, was einem deutlichen Zuwachs (>80%) gegenüber der letztjährigen Produktionsrate von 1.114 Stück entspricht. FACC dürfte durch den stetig steigenden Umsatzanteil pro Flugzeug sogar überproportional von diesem Marktwachstum profitieren und durch neue Geschäftsbereiche wie der Urban Air Mobility-Sparte zusätzliche Erlösströme aufbauen. Daher erwarten wir auch zukünftig Wachstumsraten, die im oberen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich liegen dürften.
Maßnahmen zur Verbesserung der Profitabilität: Besonders im Fokus standen beim Kapitalmarkttag die Maßnahmen zur Steigerung der operativen Marge, die in der Vergangenheit einer der Gründe für die schwache Kursentwicklung war. Bis Ende 2026 will FACC insgesamt 80 Mio. EUR jährlich einsparen, um einerseits inflationsbedingte Kostensteigerungen zu mitigieren und zudem die Marge signifikant zu erhöhen (EBIT-Marge 2027 MONe: 6,5%). Den größten Anteil daran sollen mit jeweils 25 Mio. EUR Effizienzsteigerungen in der Produktion sowie verringerte Materialkosten haben, während Inflationsanpassungen auf der Absatzseite (20 Mio. EUR) und generelle Kosteneinsparungen (10 Mio. EUR) ebenfalls zum Gesamtziel beitragen sollen.
Auswirkungen der Zollpolitik: Als Flugzeugzulieferer mit globaler Kundenbasis dürfte auch FACC von erschwerten Handelsbedingungen und Zöllen betroffen sein. Wenngleich noch nicht alle Details der US-Zollpolitik klar sind und Einigungen über geringere Zölle weiterhin möglich sind, dürften die Handelsbeschränkungen die globalen Lieferketten stören. Insgesamt erzielte FACC im vergangenen Jahr einen Umsatz von 138,9 Mio. EUR in den USA, wobei Teile der Produktion in Wichita, Kansas liegen und weitere Importe u.a. aus der kanadischen Fertigung in Montreal stammen. Die US-Kunden sind insbesondere Triebwerkshersteller sowie Großkunde Boing und Archer Aviation (UAM). Eine mögliche Aufteilung der Zollkosten zwischen Kunde und Lieferant könnte die Profitabilität des US-Geschäfts und damit u.E. vor allem das hochprofitable Engine & Nacelles-Segment belasten, zumindest jedoch Unsicherheit in der ohnehin angespannten Lieferkette erzeugen, wenngleich das geringe Boeing-Exposure mildernd wirkt.
Fazit: FACC hat auf seinem Kapitalmarkttag gezeigt, wie die stetige Weiterentwicklung des Unternehmens zu einer guten Ausgangsposition für die kommende Unternehmensphase geführt hat. Nun muss das Unternehmen den branchenweiten Rückenwind nutzen und zur historischen Profitabilität im oberen einstelligen Prozentbereich zurückkehren sowie die Cashflows durch Working Capital-Maßnahmen verbessern. Die Zollpolitik der USA könnte kurzfristig einen Dämpfer bedeuten, wenngleich wir die mittelfristigen Auswirkungen auf die FACC aufgrund des vergleichsweise geringen US-Exposures sowie des hohen Auftragsbestandes als verkraftbar betrachten.
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Über Montega:
Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen Researchhäuser mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das Coverage-Universum umfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte Nebenwerte und wird durch erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega versteht sich als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle Investoren und fokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den Kunden zählen langfristig orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter und Family Offices primär aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. Die Analysten von Montega zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte zum Top-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der Analyse von deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus.
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