
DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Fed/Daly dämpft Erwartung zollbedingter Zinssenkungen
Die Präsidentin der Fed von San Francisco, Mary Daly, hat mit Blick auf die Erwartung zollbedingter Zinssenkungen zur Vorsicht gemahnt. Die US-Notenbank sei in einer starken Ausgangsposition, um sich ruhig zu verhalten und nicht übereilt auf die wirtschaftliche Unsicherheit in Zusammenhang mit der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump zu reagieren, sagte sie in einer Rede an der Brigham Young University Marriott School of Business. Daly betonte, dass die Fed noch genügend Spielraum habe, um weitere Daten abzuwarten, bevor sie den nächsten Schritt macht.
Indische Notenbank senkt Leitzins um 25 Basispunkte
Die indische Zentralbank hat den Leitzins zum zweiten Mal in Folge gesenkt und weitere geldpolitische Unterstützung signalisiert, da die US-Handelszölle die Sorge vor einer Verlangsamung des globalen Wachstums schüren. Der Geldpolitische Ausschuss der Reserve Bank of India (RBI) beschloss einstimmig, den Leitzins um 25 Basispunkte auf 6,00 Prozent zu senken. Dieser Schritt war allgemein erwartet worden, da die Notenbanker weltweit auf die Marktturbulenzen und die Zollrisiken reagieren dürften.
Neuseeländische Notenbank stellt nach Zinssenkung weitere in Aussicht
Die neuseeländische Notenbank hat ihren Leitzins gesenkt, und ist damit eine der ersten Zentralbanken, die auf die wirtschaftlichen Bedrohungen durch den eskalierenden Zollstreit reagiert. Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) senkte die sogenannte Cash Rate um 25 Basispunkte auf 3,50 Prozent, und ließ die Tür für weitere Zinssenkungen offen, "wenn das Ausmaß und die Auswirkungen der Zollpolitik deutlicher werden." Die RBNZ befürchtet, dass die Handelspolitik der Trump-Regierung das globale Wachstum bald verlangsamen könnte.
Chinas Reaktion: Kämpfen bis zum Ende, aber offen für Dialog
China wird in einem Handelskrieg mit den USA bis zum Ende kämpfen, hält aber die Tür für einen Dialog offen. Das ist die Botschaft eines Social-Media-Accounts, der mit dem staatlichen Sender CCTV verbunden ist, kurz nachdem die von US-Präsident Donalds Trump verfügten Zölle gegen China in Kraft getreten sind. In dem Account hieß es, dass die Verhandlungen mit den USA unter den gegenwärtigen Bedingungen nicht fortgesetzt werden könnten und dass China weder Druck noch Drohungen möge. Nachdem Peking in der vergangenen Woche Vergeltungsmaßnahmen gegen die USA angekündigt hatte, darunter pauschale Zölle in Höhe von 34 Prozent auf US-Waren, verhängte das Weiße Haus eine zusätzliche Abgabe in Höhe von 50 Prozent auf chinesische Importe, womit sich die verhängten Zölle auf insgesamt 104 Prozent belaufen.
Trump für "maßgeschneiderte" Zollabkommen - Gespräche mit Japan und Südkorea
Die US-Regierung wird nach Darstellung von Präsident Trump mit Japan und Südkorea "maßgeschneiderte Abkommen" über Zölle verhandeln. Er habe kürzlich Gespräche mit Führungskräften der Stahlindustrie geführt, sagte Trump im Roosevelt Room des Weißen Hauses bei einer Veranstaltung zum Thema Kohleabbau. "Ich nenne sie maßgeschneiderte Abkommen, nicht von der Stange", fügte er hinzu. Vertreter aus Japan und Südkorea flögen derzeit nach Washington, um eine Vereinbarung zu treffen.
Trumps Zölle sind seit Mitternacht in Kraft
Der US-Präsident Donald Trump hat Ernst gemacht. Um 00.01 Uhr Ortszeit Washington sind die angekündigten Zölle gegen fast 100 Länder in Kraft getreten. Damit US-Zölle auf den höchsten Stand seit der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Viele der betroffenen Länder wollen ihre Handelsbedingungen mit den USA nun neu verhandeln. Die auf einzelne Länder zugeschnittenen Zölle zielen auf Staaten, die die Trump-Administration als schlechte Akteure im Handel betrachtet. Am stärksten betroffen sind südostasiatische Länder: Vietnam, Laos und Kambodscha erhielten Zollerhöhungen von mehr als 45 Prozent.
Trump kündigt kurzfristig Zölle auf Pharmaprodukte an
US-Präsident Donald Trump hat die umfassenden Zölle verteidigt. Bei einem Abendessen mit den Republikanern des Repräsentantenhauses auf dem Capitol Hill sagte er, schon "sehr bald" werde er Abgaben auf im Ausland hergestellte pharmazeutische Produkte ankündigen. Trump sagte, diese Länder würden "darauf brennen, einen Deal zu machen", und behauptete, die USA nähmen derzeit täglich 2 Milliarden Dollar durch Zölle ein. Trump hatte zu Anfang des Monats einen globalen Basiszoll von 10 Prozent verhängt, überdies sollen reziproke Zölle nun am Mittwochmorgen in Kraft treten.
Trump unterzeichnet Verordnung zur Förderung der US-Kohleindustrie
US-Präsident Donald Trump hat Dekrete zur Modernisierung der US-Kohleindustrie und zum verstärkten Einsatz von Kohle für die Stromerzeugung unterzeichnet. Trump sagte bei einer Veranstaltung im Weißen Haus, seine Regierung werde Genehmigungsverfahren straffen und die Vergabe von Pachtverträgen für den Kohleabbau auf bundeseigenem Land beschleunigen. Er wies Energieminister Chris Wright an, Milliarden von Dollar an Bundesmitteln für Investitionen in die nächste Generation von Kohletechnologien zu verwenden, die eine umweltfreundliche Nutzung des Brennstoffs ermöglichen.
Senatoren wollen Abstimmung über Aufhebung der Trump-Zölle erzwingen
Sechs Demokraten im Senat sowie Rand Paul, ein Republikaner aus Kentucky und erbitterter Gegner von Zöllen, haben eine Abstimmung über eine Resolution erzwungen, die Präsident Donald Trumps Zölle aufheben würde, indem sie die Notstandserklärung, mit der die neuen Abgaben gerechtfertigt wurden, annullieren. Die Resolution werde als privilegiert behandelt, was bedeutet, dass eine Abstimmung im Senat noch in dieser Woche erzwungen werde, sagten Politiker. Das Repräsentantenhaus hatte zuvor eine ähnliche Maßnahme unter der Leitung des demokratischen Abgeordneten Gregory Meeks eingeführt.
DJG/DJN/apo
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April 09, 2025 03:00 ET (07:00 GMT)
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